Ein Projekt, das aufgrund vielfacher positiver Rückmeldungen unserer norwegischen Gäste auch in Zukunft weitergeführt werden sollte, als solches erachtete unsere Schulleiterin Frau StD´Ute Appelkamp den neu initiierten Schüleraustausch zwischen dem Aue-Geest-Gymnasium und der Nesodden Videregående Skole, der Anfang November (06.11. bis 09.11.2018) stattgefunden hat. Den ersten Besuch norwegischer Schülerinnen und Schüler in Harsefeld im Rahmen eines Pilotprojekts beider Schulen befand auch das TAGEBLATT erwähnenswert:
Austausch für die Umwelt im Aue-Geest-Gymnasium
Das Aue-Geest-Gymnasium in Harsefeld geht neue Wege. Zum ersten Mal gibt es ein Austausch-Projekt mit Schülern aus Norwegen zum Thema Nachhaltigkeit.
„Mc Müll – ich liebe es“, schreibt Janne Marieke (16) groß auf den abgebildeten Mülleimer in ihrer Projektgruppe. Gemeinsam mit ihrer Austauschschülerin Jennie Sofie (17) aus Norwegen will sie mit kreativen Sprüchen dafür sorgen, dass die Menschen ihren Abfall richtig entsorgen. 64 deutsche und norwegische Schüler haben sich am Aue-Geest-Gymnasium in Harsefeld intensiv mit dem Thema Umwelt auseinandergesetzt.
Kreative Mülltonnen-Verschönerung: Jennie Sofie aus Norwegen und Janne Marieke vom Aue-Geest-Gymnasium wollen dafür sorgen, dass Menschen ihren Abfall richtig entsorgen.
Neben dem Spruch von Janne Marieke haben vier weitere deutsche Sätze den Sprung geschafft: Sie werden in nächster Zeit nach und nach die Harsefelder Mülleimer zieren. So wollen die Schüler die Bewohner anregen, den Müll hineinzuwerfen – und nicht daneben. Die Gäste stehen ihren Gastgebern im Einfallsreichtum in nichts nach. Ihre Sprüche auf Norwegisch haben allerdings noch eine lange Reise vor sich: Wenn die Schüler des AGG im März ihren Besuch in Skandinavien antreten, bringen sie die fertigen Aufkleber für die Mülleimer mit. So wird der Kreis für die Nachhaltigkeit an der Partnerschule „Nesodden Videregående Skole“ geschlossen.
Mit dem deutsch-norwegischen Austausch gehen beide Schulen in ein Pilotprojekt. In Harsefeld herrschte durch die Organisatoren Sophia Großkopf, Oliver Schaefers und Merle Lehmkuhl schon immer eine Begeisterung für das skandinavische Land. Mithilfe des Vereins „aubiko“ konnte dann der Kontakt zur Partnerschule hergestellt werden.
64 deutsche und norwegische Schüler haben sich eine Woche lang in Harsefeld mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt.
„Harsefeld war für einen Klassenaustausch perfekt geeignet. Wo sonst kann man über 30 Jugendliche in Gastfamilien unterbringen?“, freut sich Friederike Krause vom Verein über das große Engagement in den Familien.
„Weil das Ganze ein Erasmus-Projekt ist, zählen neben der Sprache natürlich vor allem die Themen der Aktivitäten“, erzählt Andrea Vaske, die selbst Deutschlehrerin an der norwegischen Schule ist. So besuchten die Schüler das Bildungszentrum Gut Karlshöhe in Farmsen und den Recyclinghof in Stade. Kleine Sprachbarrieren der Norweger wurden dabei durch die Zusammenarbeit mit ihren deutschen Partnern schnell beseitigt.
„Das Recycling hat uns am besten gefallen“, berichten die Austauschschüler Emil und Haavard. Sie hätten sich besonders über die herzliche Aufnahme in den Gastfamilien gefreut. Denn zwischen Müllsammeln und Workshop blieb natürlich noch Zeit zum Kennenlernen.
In der Eis-Disco, beim Kegeln und Pizzaessen wurden Kontakte geknüpft. Am Ende der Woche zogen alle das Fazit: Man könne viel voneinander lernen, vor allem wenn es ums Thema Umweltschutz geht. So stellten die Jugendlichen fest, dass zwar im Harsefelder Gymnasium die Mülltrennung besser funktioniert, die Norweger allerdings in der Digitalisierung weiter fortgeschritten sind und öfter auf Papier verzichten.
Daher wollen alle jetzt vor allem eines: Aktiv werden. Nicht nur die Mülleimer werden verziert, auch das eigene Leben wurde unter die Lupe genommen. Weniger Auto, mehr Fahrrad, weniger Plastik, mehr Glas. Wenn die Gymnasiasten aus Harsefeld im März zum Gegenbesuch in Nesodden ankommen, wollen die Norweger überprüfen, ob auch alle ihre wiederverwendbare Wasserflasche dabeihaben.
Bericht und Fotos: Sophia Ahrens / TAGEBLATT