Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld
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Schluss­bi­lanz einer unver­gess­li­chen emo­tio­na­len Beziehung

Von Died­rich Hinrichs

Eine aus­ge­wo­ge­ne und ver­söhn­li­che Schluss­bi­lanz für den acht Jah­re gemein­sam unter­hal­te­nen „Geschäfts­be­reich Aue-Geest-Gym­na­si­um Har­se­feld“ stell­ten Schul­lei­ter OStD Johann Book und die bei­den Abitu­ri­en­ten Katha­ri­na Fockel und Joost Mey­er in ihren Reden anläss­lich der Ent­las­sungs­fei­er unse­res Abitur­jahr­gangs 2018 am gest­ri­gen Frei­tag­nach­mit­tag (22.06.2018) vor. Und alle im Forum Ver­sam­mel­ten erfuh­ren über­dies, dass die anwe­sen­den Eltern auf ihre Kin­der am Ende von deren Schul­zeit mit Stolz erfüllt sei­en und man nicht nur Rei­fe­zeug­nis­se, son­dern auch unver­gess­li­che Erin­ne­run­gen an eine emo­tio­na­le Bezie­hung der beson­de­ren Art dank solch segens­rei­cher Erfin­dun­gen wie der eines klei­nen Büro­ge­rä­tes ein­fach „ablo­chen“ und kon­ser­vie­ren könne.

Musi­ka­li­sche Eröff­nung durch die Schülerband.

Begrü­ßung der Ehren­gäs­te und aller Anwe­sen­den durch den Schul­lei­ter des AGG.

Im Anschluss eines von schwin­gen­den, souli­gen Rhyth­men getra­ge­nen musi­ka­li­schen Auf­takts der Ver­an­stal­tung zur fei­er­li­chen Ver­ab­schie­dung unse­res dies­jäh­ri­gen Abitur­jahr­gan­ges begrüß­te Schul­lei­ter OStD Johann Book die erschie­ne­nen Ehren­gäs­te, Eltern und Ange­hö­ri­ge, Lehr­kräf­te, Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Jahr­gangs­stu­fe 11, vor allem aber in Anspie­lung auf den eben zuvor vor­ge­tra­ge­nen Song („Ghost“ von Ella Hen­der­son) die nach bestan­de­ner Rei­fe­prü­fung von heu­te an hof­fent­lich nicht mehr von Dämo­nen getrie­be­nen Abitu­ri­en­tin­nen und Abitu­ri­en­ten zum „Höhe­punkt des gym­na­sia­len Schul­jah­res“ am Har­se­fel­der Aue-Geest-Gymnasium.

 „Die Frei­heit genie­ßen, ohne die eige­nen Wur­zeln zu ver­ges­sen

In sei­nem dann fol­gen­den Gruß­wort gra­tu­lier­te Land­rat Micha­el Roes­berg unse­ren Abitu­ri­en­tin­nen und Abitu­ri­en­ten zur Erlan­gung ihrer Rei­fe­zeug­nis­se und beton­te dabei, dass ihn die stei­gen­de Anzahl der­je­ni­gen, die Schu­len des Land­krei­ses Sta­de mit dem höchs­ten Bil­dungs­ab­schluss ver­las­sen wür­den, mit gro­ßer Freu­de erfül­le. Mit dem Ende der Schul­zeit hät­ten nun­mehr auch unse­re Gym­na­si­as­ten „die Tür zu einer neu­en Lebens­pha­se“ auf­ge­sto­ßen und sei­en auf ihrem Bil­dungs­weg von ihren Eltern und Lehr­kräf­te unter­stützt wor­den, wofür er sich aus­drück­lich bei die­sen bedankte.

Nach sei­ner Ein­schät­zung zeich­ne die­se Gene­ra­ti­on der Abitu­ri­en­ten, der man ruhig ver­trau­en dür­fe, dass sie auf die ste­ti­gen Ver­än­de­run­gen und neu­en Her­aus­for­de­run­gen der Arbeits­welt wird reagie­ren kön­nen und dabei ihren Ver­stand und ihr Wis­sen ein­set­zen wer­de, Fleiß und kom­mu­ni­ka­ti­ve Kom­pe­tenz aus. Es gel­te aber auch, so Roes­berg in Anspie­lung auf ein ein­zu­brin­gen­des sozia­les Enga­ge­ment an die nun­mehr ehe­ma­li­gen Schü­le­rin­nen und Schü­ler gerich­tet, der Gesell­schaft etwas zurück­zu­ge­ben und sich trotz momen­tan vor­herr­schen­der Auf­bruch­stim­mung nicht für immer aus der Hei­mat­re­gi­on zu ver­ab­schie­den oder sich nicht mehr an das ehe­ma­li­ges Bil­dungs­in­sti­tut AGG Har­se­feld, das ihnen ihren Bil­dungs­ab­schluss mög­lich gemacht habe, zu erinnern.

Fer­ner gemahn­te er unse­re Abitu­ri­en­ten dar­an, sie soll­ten nicht auf sich sozi­al gerie­ren­de „aso­zia­le Netz­wer­ke“ her­ein­fal­len, statt­des­sen gute Zei­tun­gen lesen und zu Wah­len gehen, stets neue Gedan­ken wagen und aus der Kom­fort­zo­ne her­aus­kom­men – zudem lie­ge vie­les an und gelin­ge erst mit der eige­nen posi­ti­ven Grund­ein­stel­lung. „Genie­ßen Sie aber auch ihre Frei­heit, ler­nen Sie die Welt ken­nen und kämp­fen Sie für ihre Träu­me und Idea­le!“, appel­lier­te der Land­rat gegen Ende sei­ner Rede an die gesell­schaft­li­chen Leis­tungs­trä­ger von morgen.

Gruß­wort des Stader Land­ra­tes Herrn Micha­el Roesberg.

Mit ver­nunft­vol­ler Anwen­dung des Wis­sens eine muti­ge und tole­ran­te Gesell­schaft for­men

Im Anschluss an einen Instru­men­tal­bei­trag von Jan­nik Löh­den am Kla­vier („Andan­ti­no“ von Charles-Valen­tin Alkan) griff Schul­lei­ter OStD Johann Book in sei­ner Anspra­che an unse­re Abitu­ri­en­tin­nen und Abitu­ri­en­ten zum einen Aus­füh­run­gen in deren „Abi-Zei­tung“ auf, in denen sie ihre beson­de­re Bezie­hung zum Aue-Geest-Gym­na­si­um beleuch­tet hat­ten, zum ande­ren sei­ne „Schatz­su­che-Meta­pher“, mit der er ihnen, den vor knapp acht Jah­ren neu ein­ge­schul­ten Fünft­kläss­lern, in sei­ner dama­li­gen Begrü­ßungs­an­spra­che am ers­ten Schul­tag an ihrer wei­ter­füh­ren­den Schu­le die Bedeu­tung des sich anzu­eig­nen­den Wis­sens anschau­lich gemacht hatte.

Tat­säch­lich hät­ten sie – am heu­ti­gen Tage augen­schein­lich wer­dend – den besag­ten „Schatz“ geho­ben, von dem er damals gespro­chen habe, näm­lich ihre Kennt­nis­se maß­geb­lich gestei­gert. Doch allein das wür­de nicht genü­gen: Nur deren ver­nunft­vol­le Anwen­dung füh­re dazu, ein umfas­sen­des Ver­ständ­nis der Welt zu erlan­gen. Erst ein brei­ter Bil­dungs- und Erfah­rungs­schatz mache einen kom­plet­ten und mün­di­gen Men­schen aus, for­me letzt­lich eine muti­ge und tole­ran­te Gesell­schaft, was Herr Book mit einem Zitat des ame­ri­ka­ni­schen Dich­ters und Pulit­zer­preis­trä­gers Robert Frost (“Bil­dung ist die Fähig­keit, fast alles anhö­ren zu kön­nen, ohne die Ruhe zu ver­lie­ren oder das Selbst­ver­trau­en”) unter­strich.

Sich die­se Bil­dung anzu­eig­nen, sei für die dies­jäh­ri­gen Abitu­ri­en­tin­nen und Abitu­ri­en­ten durch­aus müh­sam, manch­mal auch frus­trie­rend gewe­sen, da sie stän­dig kor­ri­giert und bewer­tet wor­den sei­en. Letzt­lich soll­ten sie aber ins­be­son­de­re den ihnen ver­mit­tel­ten Leis­tungs­wil­len und ihre Leis­tungs­fä­hig­keit mit­neh­men – Eigen­schaf­ten, die über­wie­gend von allen auch bei der Pla­nung ihrer Abitur­fei­er, der Mot­to­wo­che, des Chao­ten­ta­ges und der Her­aus­ga­be ihrer Hoch­glanz­bro­schü­re (Abi-Zei­tung) mit reich­lich Inter­pre­ta­ti­ons­spiel­raum bie­ten­dem Titel an den Tag gelegt wor­den seien. 

Das Ende ihrer Bezie­hung zum Aue-Geest-Gym­na­si­um gehe auch nicht als Eklat, son­dern ver­söhn­lich von­stat­ten, denn man sei „gute Freun­de“ gewor­den, resü­mier­te OStD Book die acht­jäh­ri­ge Schul­zeit unse­rer dies­jäh­ri­gen Absol­ven­ten. „Alle Hin­der­nis­se sind nun­mehr besei­tigt, die Zie­le sind frei, alles kann erreicht wer­den“, gab er ihnen opti­mis­tisch am Schluss sei­ner Rede neben sei­nen und den bes­ten Wün­schen der Schul­ge­mein­schaft mit auf ihren wei­te­ren Weg.

Wor­te des Schul­lei­ters OStD Johann Book.

Fei­er­li­che Über­ga­be der Abitur­zeug­nis­se

Nament­lich ein­zeln auf­ge­ru­fen, nah­men unse­re frisch­ge­ba­cke­nen 43 Abitu­ri­en­tin­nen und 26 Abitu­ri­en­ten dann nicht nur die lang ersehn­ten Zeug­nis­se der all­ge­mei­nen Hoch­schul­rei­fe und die Glück­wün­sche unse­res Schul­lei­ters, des Ober­stu­fen­ko­or­di­na­tors sowie ihrer Tuto­rin­nen und Tuto­ren Frau Stu­di­en­rä­tin Dr. Sophia Groß­kopf, Frau Stu­di­en­rä­tin Jani­ne Gülck, Frau Stu­di­en­rä­tin Ursu­la Heiss-Pflug­haupt, Herrn Stu­di­en­rat Tjark Hecker, Herrn Stu­di­en­rat Mir­co Jan­kow­ski und unse­rem Schul­pas­tor Herrn Axel Rother­mundt ent­ge­gen, son­dern stell­ver­tre­tend für die gesam­te Schü­ler­schaft des Aue-Geest-Gym­na­si­ums auch die­je­ni­gen von Schü­le­rin­nen und Schü­lern aus der Jahr­gangs­stu­fe 5, die ihnen auf char­man­te Wei­se wei­ße Rosen überreichten.

Nach Been­di­gung der stil­vol­len Über­ga­be der Abitur­zeug­nis­se dank­te OStD Book den sechs Tuto­rats­lei­tun­gen sowie den Fach­leh­re­rin­nen und Fach­leh­rern, die dem Abitur­jahr­gang 2018 das not­wen­di­ge Wis­sen und die erfor­der­li­chen Kom­pe­ten­zen ver­mit­telt und dar­über hin­aus eine päd­ago­gi­sche Basis zu den ihnen Anver­trau­ten auf­ge­baut hät­ten, ohne die die erreich­ten Lern­leis­tun­gen nur unter erschwer­ten Bedin­gun­gen mög­lich gewe­sen wären, wie er hervorhob.

Sein ganz per­sön­li­cher Dank für des­sen Ein­satz galt zudem unse­rem Ober­stu­fen­ko­or­di­na­tor Herrn Grae­ve­nitz, der wie in vie­len vor­an­ge­gan­ge­nen Jah­ren zuvor auch unse­ren dies­jäh­ri­gen Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten stets bera­tend zur Sei­te gestan­den habe und für sämt­li­che admi­nis­tra­ti­ve und orga­ni­sa­to­ri­sche Belan­ge der Ober­stu­fe ver­ant­wort­lich gewe­sen sei, was Herr Book sehr zu schät­zen wis­se, wie er aus­drück­lich betonte.

Ein musi­ka­li­sches Inter­mez­zo („Tut­ti de Con­cer­to dans le gen­re anci­en“, Op.63 von Charles Valen­tin Alkan), für das wie­der­um Jan­nik Löh­den sorg­te, lei­te­te anschlie­ßend zum Höhe­punkt der fei­er­li­chen Ver­ab­schie­dungs­ver­an­stal­tung über. 

Fei­er­li­che Über­ga­be der Abitur­zeug­nis­se an die sechs Tutoratsgruppen.

Ehrung beson­de­rer Leis­tun­gen

Für ihre her­aus­ra­gen­den Leis­tun­gen im dies­jäh­ri­gen Abitur am AGG Har­se­feld, das mit einer Durch­schnitts­no­te von 2,53 nur mar­gi­nal schwä­cher als im letz­ten Jahr aus­ge­fal­len sei und alle 70 Geprüf­te zu einem Schul­ab­schluss führ­te, wie OStD Book her­vor­hob, konn­te er anschlie­ßend zusam­men mit Herrn Jens Pap­ke (Kreis­spar­kas­se Sta­de) an die bei­den Jahr­gangs­bes­ten Dun­can Krö­ger (Har­se­feld) und Han­nah Boi­no­witz (Barg­stedt) im Namen der Bür­ger-Stif­tung für die jeweils erziel­ten Noten­durch­schnit­te von 1,2 bzw. 1,3 zwei Aner­ken­nungs­prei­se, beacht­li­che Geld­sum­men zur För­de­rung ihrer wei­te­ren Qua­li­fi­ka­ti­on, über­rei­chen. Zudem gal­ten die Glück­wün­sche Herrn Pap­kes aber auch allen ande­ren Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten, die er auf­for­der­te, fort­an mit Mut rich­ti­ge Ent­schei­dun­gen zu tref­fen, eben­so deren Eltern, die auf­grund abitur­stress­be­ding­ter  Stim­mungs­schwan­kun­gen ihrer Kin­der die­se in der letz­ten Zeit mut­maß­lich “wohl ganz neu ken­nen­ge­lernt“ hätten.

Wei­ter­hin wur­den für beson­de­re Leis­tun­gen in den Abitur­fä­chern Han­nah Boi­no­witz von der Deut­schen Mathe­ma­ti­ker-Ver­ei­ni­gung und der Deut­schen Phy­si­ka­li­schen Gesell­schaft, Dun­can Krö­ger von der Gesell­schaft Deut­scher Che­mi­ker und dem Nie­der­säch­si­schen Alt­phi­lo­lo­gen­ver­band, Hele­na Hegen­bart vom Ver­ein Deut­sche Spra­che, Mer­le Konegen und Talea Pfrän­ger von der Kon­fö­de­ra­ti­on evan­ge­li­scher Kir­chen in Nie­der­sach­sen sowie Nadi­ne Hil­pert und Lina Krü­ger vom För­der­ver­ein des AGG für ihre Leis­tun­gen in den Fremd­spra­chen Eng­lisch und Fran­zö­sisch aus­ge­zeich­net und von ihren jewei­li­gen Fach­leh­re­rin­nen und Fach­leh­rern mit Buch­prä­sen­ten bzw. Mit­glied­schaf­ten in den jewei­li­gen Insti­tu­tio­nen bedacht.

Für ihr lang­jäh­ri­ges sozia­les Enga­ge­ment und ihren ver­dienst­vol­len Ein­satz für Schü­ler­belan­ge sowie der Mit­ar­beit in schu­li­schen Mit­be­stim­mungs­gre­mi­en wur­den Joost Mey­er und Rebec­ca Hein­rich mit Prei­sen bedacht, gestif­tet von der Pri­va­ten Hoch­schu­le Göt­tin­gen, wäh­rend Sophie-Lui­se Hach­meis­ter, Tor­ben Ruge, Jan­nik Mül­ler und Kea­nu Sierks für ihre künst­le­risch-dar­stel­len­den Akti­vi­tä­ten zur Berei­che­rung des Schul­le­bens, Joost Mey­er, Lara Meyn und Finn Ree­se für ihr Wir­ken in Belan­gen des Kli­ma­schut­zes eben­so wie Tim Schmidt und Mar­kus Geid für ihre Ver­diens­te um die Lego Mind­s­torms-AG an unse­rem Gym­na­si­um mit klei­nen Prä­sen­ten vom För­der­ver­ein aus­ge­zeich­net wurden.

Ehrung beson­de­rer Leis­tun­gen im Abitur durch Herrn Fili­al­di­rek­tor Jens Pap­ke für die Bür­ger-Stif­tung der Kreis­spar­kas­se Stade. 

Eine unver­gess­li­che und erin­ne­rungs­wür­di­ge Zeit im zwei­ten Zuhau­se

Aus der Per­spek­ti­ve des Abschluss­jahr­gangs 2018 blick­ten anschlie­ßend Katha­ri­na Fockel und Joost Mey­er auf ihre Schul­zeit an unse­rem Gym­na­si­um zurück, indem sie aus ihrer Abi-Zei­tung einen an ihren „lang­jäh­ri­gen Bezie­hungs­part­ner“ (das Aue-Geest-Gym­na­si­um) gerich­te­ten Brief vor­tru­gen, den sie zugleich auf der Meta­eb­ne sowohl (selbst-)ironisch als auch kri­tisch kom­men­tier­ten, und zudem einen Ein­blick in die Cha­rak­te­ris­tik ihres so über­aus kom­mu­ni­ka­ti­ven Jahr­gangs gewähr­ten, wofür mehr als 4500 unter­ein­an­der aus­ge­tausch­te Whats­App-Nach­rich­ten und zahl­lo­se Online-Abstim­mun­gen ein bered­tes Zeug­nis able­gen wür­den, wie bei­de offenlegten.

Mit Erin­ne­run­gen an die ers­te Begeg­nung, das eige­ne Wach­sen in der Bezie­hung, die stets ein­ge­for­der­te, wenn­gleich nicht immer gezoll­te vol­le Auf­merk­sam­keit für den sie an Gren­zen und dar­über hin­aus füh­ren­den „Part­ner“, aber auch an sein Ver­trau­en, sei­ne Ermu­ti­gung und erteil­te Unter­stüt­zung sowie mit der Offen­ba­rung eines sich nun­mehr ein­stel­len­den Tren­nungs­schmer­zes ange­sichts des „Bezie­hungs­en­des“ mach­ten bei­de Red­ner in ihrem fik­ti­ven Brief an das Aue-Geest-Gym­na­si­um allen Anwe­sen­den deut­lich, was die Zeit in ihrem nach eige­ner Aus­sa­ge „zwei­ten Zuhau­se“ für sie zu einer beson­de­ren gemacht habe.

Rück­bli­ckend habe man acht emo­tio­nal gepräg­te, erin­ne­rungs­wür­di­ge und unver­gess­li­che Jah­re am AGG, das zu einem „guten Freund gewor­den“ sei, ver­bracht, wofür Katha­ri­na und Joost Herrn Book, ihren Tuto­ren und nicht zuletzt auch ihren Eltern, die selbst bei zuwei­len gebo­te­nem Sicher­heits­ab­stand immer für sie da gewe­sen sei­en, im Namen des gesam­ten Jahr­gangs dank­ten – wie gleich­falls allen ande­ren Men­schen, die sie in die­ser Zeit beglei­tet hät­ten und ihnen ans Herz gewach­sen seien.

Wor­te der bei­den Abitu­ri­en­ten Katha­ri­na Fockel und Joost Meyer.

Dank der Abitu­ri­en­ten an Herrn Book und ihre Tutoriatsleitungen.

Intel­li­gent sein und sich nicht ver­zwe­cken las­sen

Auch der Eltern­ver­tre­ter, Herr Her­mann Hein­rich, gra­tu­lier­te am Ende des Red­nerrei­gens unse­ren Abitu­ri­en­tin­nen und Abitu­ri­en­ten und ver­si­cher­te ihnen, dass er stolz dar­auf sei – wie gleich­falls alle ihre Eltern es sei­en –,  dass sie die Rei­fe­prü­fung bestan­den haben und somit den Nach­weis erbracht hät­ten, „intel­li­gent zu sein“, denn als Abitu­ri­en­ten könn­ten sie nun­mehr nach einer gän­gi­gen Defi­ni­ti­on „abs­trakt und ver­nünf­tig den­ken und zweck­vol­les Han­deln dar­aus ablei­ten“. Wie sich das aus­neh­men soll­te, ver­deut­lich­te er anschlie­ßend mit einer klei­nen Anek­do­te: Um eine vol­le Bade­wan­ne zwecks Nach­wei­ses der eige­nen „Nor­ma­li­tät“ nach Auf­for­de­rung zu ent­lee­ren, greift man eben nicht auf die dafür extra zur Ver­fü­gung gestell­ten Uten­si­li­en (Tee­löf­fel, Tas­se oder Eimer) zurück, son­dern zieht nor­ma­ler­wei­se den Abflussstöpsel.

Intel­li­genz nur zu besit­zen, rei­che aber kei­nes­wegs aus, grund­le­gend sei viel­mehr, „Mensch zu sein“ und bei allem, was man gelernt habe, zudem wei­ter ler­nen zu wol­len. Und vor allen Din­gen, so appel­lier­te Herr Hein­rich an unse­re dies­jäh­ri­gen Schul­ab­gän­ger: „Lasst euch nicht ver­zwe­cken und euer Leben fremd­be­stim­men. Geht los ins Leben, liebt es und seid frei!“ Ihre Eltern, so gab er sich abschlie­ßend gewiss, wür­den die nun in alle Him­mels­rich­tun­gen Auf­bre­chen­den – ab und an ein Foto aus Cara­cas oder Kaker­beck sei­en aus­drück­lich erwünscht – den­noch im Leben stets beglei­ten und mit offe­nen Her­zen immer wie­der zu Hau­se emp­fan­gen, denn deren für­sorg­li­che Beglei­tung wer­de nicht aufhören.

Sen­dung und Seg­nung durch unse­ren Schul­pas­tor Axel Rothermundt. 

Zwei Löcher hin­ein und das Abitur ein­fach abhef­ten

Sei­ne nach­hal­tigs­te Erin­ne­rung an die zwei­jäh­ri­ge Zeit als Tutor sei­ner Schü­le­rin­nen und Schü­ler in der Ober­stu­fe hat­te unser Schul­pas­tor Axel Rother­mundt mate­ria­li­siert gleich mit in der Jacken­ta­sche, und so pries er in sei­ner Anspra­che ges­ten­reich die segens­vol­le Erfin­dung eines ihm zuvor unbe­kann­ten, jedoch so über­aus prak­ti­schen klei­nen Büro­ge­rä­tes: das Exem­plar eines am AGG unver­zicht­ba­ren, aber durch­aus auch sym­bol­taug­li­chen Taschen­lo­chers. Mit die­sem könn­ten die Abitu­ri­en­tin­nen und Abitu­ri­en­ten nun­mehr auch ihr „Abi abhef­ten“ und in einer ganz pri­va­ten Abla­ge ver­stau­en. Dies lie­ße sich auch als ein Akt des Sich-Tren­nens und des Auf­be­wah­rens der eige­nen schu­li­schen Erin­ne­run­gen an einem siche­ren Ort verstehen.

Eben­so könn­ten deren Eltern am heu­ti­gen Tage hin­ter ihren Kin­dern einen Haken machen: „Zwei Löcher rein und abhef­ten – was für ein wun­der­ba­res Gefühl!“, ver­such­te sich unser Schul­pas­tor vor­zu­stel­len. Jedoch gilt es für die auf ihren wei­te­ren Weg ins Leben Geschick­ten, schon bald auch die „nächs­ten Papie­re zu lochen“. Dabei könn­ten die Eltern durch­aus hel­fen, indem sie für ihre Töch­ter und Söh­ne anschlie­ßend wie er beten, auf dass sie wei­ter­hin sicher von Gott gelei­tet und behü­tet werden.

Start von Luft­bal­lons unse­rer Abitu­ri­en­ten auf dem Schul­hof des Aue-Geest-Gymnasiums.

Sechs Glo­cken­schlä­ge, Musi­ka­li­scher Schluss­punkt und Dank­sa­gung

Vor dem musi­ka­li­schen Aus­klang der dies­jäh­ri­gen Ent­las­sungs­fei­er durch die Schü­ler­band (“Fri­ends“ von Marsh­mel­low) läu­te­te Herr Book – in sei­ner Funk­ti­on als Schul­lei­ter zum letz­ten Mal – das Ende ihrer Schul­zeit am AGG Har­se­feld für unse­re dies­jäh­ri­gen Abitu­ri­en­tin­nen und Abitu­ri­en­ten ein und schlug für alle sechs Tuto­rats­grup­pen, die sich dann geschlos­sen auf den Schul­hof bega­ben, jeweils ein­mal die „AGG-Kun­dungs­glock­ke“ an.

Anschlie­ßend ver­ab­schie­de­te er herz­lich alle Gäs­te und Anwe­sen­den und dank­te dem Orga­ni­sa­ti­ons­team der Ver­an­stal­tung und allen Mit­wir­ken­den am musi­ka­li­schen Rah­men­pro­gramm, den Tech­ni­kern unter der Lei­tung von OStR Rolf Kri­ett, den Haus­meis­tern sowie den Schü­le­rin­nen und Schü­lern der Jahr­gangs­stu­fe 5 (“Blu­men­kin­der”) und Jahr­gangs­stu­fe 11 (Deko­ra­ti­on und Cate­ring). Sie alle hat­ten dazu bei­getra­gen, der fei­er­li­chen Ver­an­stal­tung am heu­ti­gen Tage eine über­aus schö­ne und wür­di­ge Atmo­sphä­re zu verleihen.

Der Abitur­jahr­gang 2018 des Aue-Geest-Gym­na­si­ums Harsefeld

Fotos: Died­rich Hinrichs

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