Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld
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Die Letz­ten ihrer Art aus dem Schon­raum der AGG-Pflanz­schu­le entlassen

Von Died­rich Hinrichs

Sie fühl­ten sich umhegt und gepflegt sowie fami­li­är fest ver­wur­zelt, wie die bei­den Abitu­ri­en­ten Fee Mar­len Deli­us und Léon Noel Schle­busch in ihrer Rede anläss­lich der stil­vol­len Ent­las­sungs­fei­er unse­res Abitur­jahr­gangs 2018 am Frei­tag­nach­mit­tag (28.06.2019) vor den gela­de­nen Gäs­ten und der Schul­ge­mein­schaft des AGG gemein­sa­men zum Aus­druck brach­ten. Doch nun­mehr gilt es für die Letz­ten ihrer Art, den Schon­raum ihrer ange­stamm­ten Pflanz­schu­le nach acht Jah­ren zu ver­las­sen und zur Ver­wirk­li­chung ihrer Träu­me eige­ne Wege zu gehen, dabei auch noch stets Hal­tung zu bewah­ren und mit Herz zu agie­ren. Das zumin­dest leg­te ihnen allen OStD´ Ute Appel­kamp bei der Aus­hän­di­gung der Rei­fe­zeug­nis­se nahe, wäh­rend es nach Ansicht der Eltern­ver­tre­te­rin Frau Doo­se durch­aus legi­tim erschei­ne, dass die auf ihre Kin­der mit Stolz erfüll­ten Erzie­hungs­be­rech­ti­gen zunächst ein­mal Anlass zum ruhi­gen und zuver­sicht­li­chen Durch­at­men hätten.

 

Nach­dem unse­re Abitu­ri­en­tia des Jah­res 2019 erst­mals paar­wei­se und vom Applaus aller Anwe­sen­den beglei­tet in die fest­lich geschmück­te Aula unse­res Gym­na­si­ums ein­ge­zo­gen war und Platz genom­men hat­te, sorg­ten Ali­na-Julie Brüss­ow und Mad­le­na Hein­rich mit ihrer von Hau­ke Nebel am Kla­vier beglei­te­ten Gesangs­dar­bie­tung („love­ly“ von Kha­lid und Bil­li Eilish) für einen stim­mungs­vol­len musi­ka­li­schen Auf­takt der dies­jäh­ri­gen Ver­ab­schie­dungs­fei­er am Aue-Geest-Gym­na­si­um Har­se­feld – der nun­mehr ins­ge­samt schon zehn­ten ihrer Art, die man, wie Schul­lei­te­rin OStD´ Ute Appel­kamp in ihrer kur­zen Begrü­ßungs­an­spra­che anschlie­ßend ver­sprach, zu ihrer beson­de­ren Freu­de am heu­ti­gen Nach­mit­tag gewiss ent­spannt bege­hen wer­den könne.

Zukünf­tig für die eige­nen Idea­le kämp­fen und Tole­ranz zei­gen

Bereits zum sechs­ten, aber bedingt durch sei­ne eige­ne beruf­li­che Ver­än­de­rung auch zum letz­ten Mal gra­tu­lier­te der Ers­te Kreis­rat, Herr Dr. Eck­art Lan­tz, im Namen des Land­krei­ses Sta­de unse­ren Abitu­ri­en­tin­nen und Abitu­ri­en­ten zum Errei­chen der All­ge­mei­nen Hoch­schul­rei­fe und dank­te sowohl deren Eltern für die Unter­stüt­zung ihrer Kin­der als auch den Lehr­kräf­ten des AGG, wel­che die ihnen seit der fünf­ten Klas­se Anver­trau­ten auf deren acht­jäh­ri­gen Bil­dungs­weg so weit geführt und in ihrer Ent­wick­lung beglei­tet hätten.

Dass für alle ehe­ma­li­gen Schü­le­rin­nen und Schü­ler das Ende ihrer Schul­zeit zwei­fels­oh­ne eine Zäsur dar­stel­le, da man nun­mehr die gewohn­te Umge­bung ver­las­sen und ver­trau­te Regel­mä­ßig­kei­ten auf­ge­ben wer­de, dürf­ten die von ihm Ange­spro­che­nen ange­sichts der neu gewon­ne­nen Frei­heit durch­aus genie­ßen, räum­te Dr. Lan­tz ein. Zugleich hof­fe er aber, dass ihr nun anste­hen­der Auf­bruch nicht zu einem Abbruch des Kon­tak­tes mit der Regi­on und der Schu­le füh­ren wer­de und die hier geknüpf­ten Bin­dun­gen wei­ter­hin bestehen blei­ben würden.

In ihrer Schul­zeit habe man ihnen als gutes Rüst­zeug erfolg­reich fach­li­ches Wis­sen und metho­di­sche Kom­pe­ten­zen an die Hand gege­ben, das sei­ner Ansicht nach allen ermög­li­chen wer­de, sich in der kom­ple­xen, span­nen­den Welt immer wie­der auch auf Neu­es ein­zu­stel­len. Zudem emp­fahl er unse­ren Abitu­ri­en­tin­nen und Abitu­ri­en­ten bei allen von ihnen zu tref­fen­den wei­te­ren Ent­schei­dun­gen, sich davon lei­ten zu las­sen, ob das, was man zu tun geden­ke, auch Spaß mache, denn erst dann sei man dar­in gut. Und er füg­te hin­zu: „Hin­ter­fra­gen Sie alle Ein­las­sun­gen, die Sie von einer Sache abbrin­gen wol­len, blei­ben Sie offen und mutig, wenn getrof­fe­ne Ent­schei­dun­gen revi­diert wer­den müs­sen und sei­en Sie stets auf­merk­sam für neue Chan­cen, die sich durch Zufall, Fügung oder Über­ra­schun­gen ergeben!“

Der Land­kreis Sta­de sei stolz auf die Leis­tungs­trä­ger von mor­gen, die am Har­se­fel­der Gym­na­si­um, das sich bin­nen kur­zer Zeit „zu einer her­aus­ra­gen­den Insti­tu­ti­on gemau­sert“ habe, aus­ge­bil­det wor­den sei­en und deren unse­re Gesell­schaft bedür­fe. Die­se müss­ten fort­an aber auch Tole­ranz zei­gen und zur Mensch­lich­keit fähig sein, beton­te Kreis­rat Dr. Lan­tz und appel­lier­te abschlie­ßend an unse­re Abitu­ri­en­tin­nen und Abitu­ri­en­ten: „Kämp­fen Sie für Ihre Träu­me und Idea­le, dann steht Ihnen die Zukunft mit dem Abitur offen.“

Stets Hal­tung zei­gen und nicht mit lee­rem Her­zen agie­ren

Im Anschluss an einen Instru­men­tal­bei­trag von Fin­ja Nebel am Kla­vier („Super­mar­ket Flowers“ von Ed Sheeran) sprach AGG-Schul­lei­te­rin OStD´ Ute Appel­kamp zu Beginn ihrer Anspra­che unse­ren Abitu­ri­en­tin­nen und Abitu­ri­en­ten ihre aller­herz­lichs­ten Glück­wün­sche zum bestan­de­nen Abitur aus, einem „Mei­len­stein im Leben, den Ihnen kei­ner neh­men kann.“

Außer­halb des „Schon­raums Schu­le“, aus dem sie nun­mehr offi­zi­ell ent­las­sen sind, fän­den die von ihr Ange­spro­che­nen unzwei­fel­haft sehr gute Bedin­gun­gen und sta­bi­le gesell­schaft­li­che Rah­men­be­din­gun­gen vor: Fach­kräf­te­be­darf, attrak­ti­ve Job- und Stu­di­en­mög­lich­kei­ten, rela­tiv hohe Sicher­heit und vor allem einen gesi­cher­ten Zustand des Frie­dens. Zudem böten Plu­ra­li­tät, Diver­si­tät, eine geschütz­te Indi­vi­dua­li­tät und nicht zuletzt auch das Inter­net eine gute Aus­gangs­ba­sis sowie viel­fäl­ti­ge Mög­lich­kei­ten, fort­an eige­ne Lebens­plä­ne zu verwirklichen.

Im Ver­lauf der Zeit als Schü­le­rin­nen und Schü­ler hät­ten sie, „die Letz­ten ihrer Art am acht­jäh­ri­gen Gym­na­si­um“, jedoch durch­aus auch schon erfah­ren kön­nen, dass sich in der „schö­nen hei­len Welt“, wie sie durch die Auf­zäh­lung die­ser eben genann­ten posi­ti­ven Beschrei­bungs­merk­ma­le zum Aus­druck kom­me, Din­ge schnell ändern kön­nen: Gera­de die „Flücht­lings­kri­se 2015“, ein Jahr nach dem zehn­jäh­ri­gen Bestehen unse­res Gym­na­si­ums, habe das durch die Errich­tung eines Flücht­lings­camps auf dem AGG-Schul­ge­län­de wohl allen augen­schein­lich machen kön­nen. Und so wird auch sie, die dies­jäh­ri­ge Gene­ra­ti­on der Abitu­ri­en­tin­nen und Abitu­ri­en­ten, ange­sichts drän­gen­der Fra­gen zum Kli­ma­schutz, zur Inte­gra­ti­on, zum Inter­net und dem Phä­no­men der dem­ago­gi­schen Het­ze schon bald Ver­ant­wor­tung über­neh­men und Ant­wor­ten fin­den müs­sen – nicht nur für sich, son­dern für die gesam­te Gesell­schaft, um bis­he­ri­ge „Welt­sich­ten“ zu ver­än­dern, wie Frau Appel­kamp betonte.

Auf die­se Her­aus­for­de­rung, künf­tig ver­ant­wort­lich zu han­deln, zudem auch die Fol­gen des eige­nen Tuns zu beden­ken, sei auch der dies­jäh­ri­ge Abitur­jahr­gang, dem OStD´ Appel­kamp als ethisch-mora­li­sche Leit­li­ni­en ein Bud­dha-Zitat aus dem Dhammapa­da („Glau­be nicht ein­fach an alles, nur weil du es gehört hast.“) ans Herz leg­te und noch ein­mal Kants kate­go­ri­schen Impe­ra­tiv in Erin­ne­rung rief, in sei­ner Schul­zeit vor­be­rei­tet wor­den. Denn nichts ande­res wür­den bekann­ter­ma­ßen die Ope­ra­to­ren des omi­nö­sen Anfor­de­rungs­be­reich 3 („Beur­tei­len“, „bewer­ten“, „erör­tern“ und „Stel­lung neh­men“) umfas­sen – allein zu dem Zweck, kri­te­ri­en­ge­stützt eige­ne Gedan­ken, Urtei­le sowie Hal­tun­gen zu ent­wi­ckeln und die­se auf alle Lebens­si­tua­tio­nen anzuwenden.

Unab­ding­bar sei es für die von ihr ange­spro­che­ne Abitu­ren­tia des Jahr­gangs 2019 aber auch, stets Hal­tung zu zei­gen und mit Herz zu agie­ren, hob Frau Appel­kamp aus­drück­lich her­vor und bekräf­tig­te dies mit einem Hin­weis auf Juli Zehs dys­to­pi­schen Roman „Lee­re Her­zen“, der sich als Ankla­ge einer herz- und über­zeu­gungs­lo­sen Gene­ra­ti­on lesen las­se, sowie mit einem Zitat­aus­schnitt der letz­te Stro­phe aus Gün­ther Eichs Hör­spiel „Träu­me“ („Wacht dar­über, daß Eure Her­zen nicht leer sind, wenn mit der Lee­re eurer Her­zen gerech­net wird!“).

Erst „voll umfäng­lich ent­wi­ckelt“, d.h. schu­lisch gerüs­tet und ethi­sche Wer­te im Her­zen tra­gend, mache den­je­ni­gen „guten Kern“ eines Indi­vi­du­ums aus, der dazu befä­hi­ge, auch außer­halb des „Schon­raums Schu­le“ für sich und ande­re ein­zu­tre­ten, ver­si­cher­te OStD´ Appel­kamp und gab abschlie­ßend glei­cher­ma­ßen ihre Hoff­nung und ihren Wunsch zum Aus­druck, dass vom momen­ta­nen Ent­wick­lungs­punkt unse­rer Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten aus­ge­hend „Gutes ent­ste­hen möge.“ 

Tuto­rat von Frau OStR´ Eve­lyn Graevenitz

Tuto­rat von Frau StR´ Nele Schlesier

Tuto­rat von Frau StR´ Caro­lin Gebhardt

Tuto­rat von Herrn OStR Uwe Sczeponik

Fei­er­li­che Über­ga­be der Abitur­zeug­nis­se

Ein­zeln nament­lich auf­ge­ru­fen, nah­men unse­re frisch­ge­ba­cke­nen 81 Abitu­ri­en­tin­nen und Abitu­ri­en­ten dann nicht nur die lang ersehn­ten Zeug­nis­se der all­ge­mei­nen Hoch­schul­rei­fe und die Glück­wün­sche von Frau Ober­stu­di­en­di­rek­to­rin Ute Appel­kamp, Herrn Stu­di­en­di­rek­tor Dirk Grae­ve­nitz (Ober­stu­fen­ko­or­di­na­tor) sowie von ihren Tuto­rin­nen und Tuto­ren Frau Ober­stu­di­en­rä­tin Eve­lyn Grae­ve­nitz, Frau Stu­di­en­rä­tin Caro­lin Oer­telt, Frau Stu­di­en­rä­tin Nele Schle­si­er und Herrn Ober­stu­di­en­rat Uwe Scze­po­nik ent­ge­gen, son­dern stell­ver­tre­tend für die gesam­te Schü­ler­schaft des Aue-Geest-Gym­na­si­ums auch die­je­ni­gen von Schü­le­rin­nen und Schü­lern aus der Jahr­gangs­stu­fe 5, die ihnen auf beson­ders char­man­te Art Rosen über­reich­ten. 

Ein musi­ka­li­sches Inter­mez­zo („Mar­ria­ge D´Amour“ von Paul Sen­ne­ville), für das Lilia Pota­mi­a­nou am Kla­vier sorg­te, lei­te­te anschlie­ßend zum nächs­ten Höhe­punkt der fei­er­li­chen Ver­ab­schie­dungs­ver­an­stal­tung über. 

Ehrung beson­de­rer Leis­tun­gen

Für beson­de­re Leis­tun­gen in den Abitur­fä­chern wur­den von Frau Appel­kamp und den jewei­li­gen Fach­lehr­kräf­ten nach­ein­an­der Leon Dretz­ke, Leif Frei­tag und Juri Schil­ling im Namen der Deut­schen Phy­si­ka­li­schen Gesell­schaft, Juri Schil­ling im Namen der Gesell­schaft Deut­scher Che­mi­ker, Nele Behr, Lena Franz und Anni­ka Schmahl im Namen der Kon­fö­de­ra­ti­on evan­ge­li­scher Kir­chen in Nie­der­sach­sen sowie Han­na Sum­fleth im Namen der Deut­schen Mathe­ma­ti­ker-Ver­ei­ni­gung aus­ge­zeich­net und mit Buch­prä­sen­ten bzw. Mit­glied­schaf­ten in den jewei­li­gen Insti­tu­tio­nen bedacht. 

Für ihre her­aus­ra­gen­den Leis­tun­gen im dies­jäh­ri­gen Abitur am AGG Har­se­feld, das mit einer Durch­schnitts­no­te von 2,61 nur etwas schwä­cher als im letz­ten Jahr aus­fiel – 11 Pro­zent der Abitu­ri­en­ten haben eine Eins vor dem Kom­ma – konn­te OStD´ Appel­kamp anschlie­ßend zusam­men mit Herrn Jens Pap­ke (Kreis­spar­kas­se Sta­de) an die bei­den Jahr­gangs­bes­ten Kat­ja Sen­ger (Har­se­feld) und Han­na Sum­fleth (Deins­te) im Namen der Bür­ger-Stif­tung für ihre jeweils erziel­ten Noten­durch­schnit­te von 1,2 bzw. 1,6 zwei Aner­ken­nungs­prei­se, beacht­li­che Geld­sum­men zur För­de­rung der wei­te­ren Qua­li­fi­ka­ti­on bei­der Abitu­ri­en­tin­nen, überreichen.

Die Glück­wün­sche von Herrn Pap­ke gal­ten zudem allen unse­ren wei­te­ren Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten, an die er appel­lier­te, in Zukunft mit Mut und Ent­schlos­sen­heit ihren eige­nen Weg zu gehen – ganz im Sin­ne der chi­ne­si­schen Weis­heit „Der längs­te Weg beginnt mit einem ers­ten Schritt“. Eben­so gra­tu­lier­te er deren Eltern, die nicht nur in der stres­si­gen Abitur­zeit Ruhe bewahrt hät­ten und nun­mehr stolz auf ihre Kin­der sein könn­ten, und dem Kol­le­gi­um des AGG, das mit viel Enga­ge­ment einen wei­te­ren Jahr­gang erfolg­reich zum Abitur geführt habe.

Aus Pflan­zen­sa­men zu kräf­ti­gen Bäu­men eines Wal­des gedie­hen

Aus einer bio­lo­gisch-öko­lo­gi­schen Per­spek­ti­ve blick­ten anschlie­ßend Fee Mar­len Deli­us und Léon Noel Schleh­busch für den Abschluss­jahr­gang 2019 auf ihre Schul­zeit an unse­rem Gym­na­si­um zurück, indem sie in ihrer gemein­sam Rede noch ein­mal allen Anwe­sen­den die wich­tigs­ten bio­ti­schen Pro­zes­se und Fak­to­ren, denen sie in die­sem Zeit­raum unter­wor­fen gewe­sen waren bzw. die auf sie ein­ge­wirkt haben, amü­sant illustrierten:

Aus den an die­ser Stel­le vor acht Jah­ren am AGG aus­ge­brach­ten Samen (Ein­schu­lung) hät­ten sich bei hin­läng­li­cher Bewäs­se­rung mit Wis­sen (Leh­rer­kol­le­gi­um) und der Aus­bil­dung eines bestän­di­gen Wur­zel­werks (Eltern) auf­grund die­ser jah­re­lan­gen, gedul­di­gen Gärt­ner­ar­beit, der sie zu auf­rich­ti­gem Dank ver­pflich­tet sei­en, nahe­zu „per­fek­te Über­le­bens­be­din­gun­gen“ für die zunächst gar so zar­ten Spröss­lin­ge erge­ben, denen selbst das spä­te­re Auf­plat­zen ihrer Rin­de (Puber­tät) in den meis­ten Fäl­len nichts hät­te anha­ben kön­nen. Zwei beson­de­re baum­pfle­ge­ri­sche Maß­nah­men (Kurs- und Abi­fahrt) hät­ten zudem ein Übri­ges dazu bei­getra­gen, dass die auch mit der Zeit ein immer üppi­ger wer­den­des Blät­ter­werk auf­wei­sen­den ein­zel­nen Holz­ge­wäch­se zu gan­zen Baum­grup­pen und schließ­lich gar zu einem Wald gedie­hen seien.

Neben erwor­be­nem All­ge­mein­wis­sen, das „wir ganz bestimmt brau­chen wer­den“, einem sich ange­eig­ne­ten Zeit­ma­nage­ment bei Haus­auf­ga­ben sowie voll umfäng­lich ent­wi­ckel­ter Krea­ti­vi­tät bei Ent­schul­di­gungs­schrei­ben und in der Zei­chen­set­zung habe sie alle nicht nur Jim­my Wales (Grün­der der Online-Enzy­klo­pä­die) durch ihre Schul­zeit beglei­tet, wie Fee Mar­len und Léon Noel augen­zwin­kernd beton­ten, son­dern – nun ernst gemeint – vie­le neue Freund­schaf­ten. Zudem hät­ten sich auch eins­ti­ge – im bes­ten Sin­ne nai­ve – Berufs­wün­sche (Prin­zes­sin, Astronaut/in, Bal­le­ri­na oder Fußballkommentator/in) mit Zunah­me der Jah­res­rin­ge der ein­und­acht­zig nun­mehr kräf­tig her­an­ge­wach­se­nen Bäu­me und unter dem Ein­fluss moder­ner Kom­mu­ni­ka­ti­ons­me­di­en nach­weis­lich durch­aus geändert.

Für ihren wei­te­ren Weg wünsch­ten bei­de Abitu­ri­en­ten ihren Jahr­gangs­mit­glie­dern abschlie­ßend „das Bes­te für die Zukunft“ und ermu­tig­ten sie und sich selbst mit einem Epi­gramm Otto Alex­an­der Banks (1824–1916): „Sei tap­fer, wenn die Mas­ten kra­chen, / Daß du nicht schreck­ver­stei­nert stehst; / Du wirst die Wogen dienst­bar machen, / Sobald du klug das Steu­er drehst. / Gern packt das Unglück dei­ne Schwä­chen — / O, kämp­fe, daß du nicht erliegst; / Und kannst du auch den Sturm nicht bre­chen, / So brich nur selbst nicht, und du siegst!“

Nun­mehr den eige­nen Weg mutig beschrei­ten

Als nächs­te des Red­nerrei­gens gra­tu­lier­te die Eltern­ver­tre­te­rin Frau Man­dy Doo­se unse­ren Abitu­ri­en­tin­nen und Abitu­ri­en­ten herz­lich zur bestan­de­nen Rei­fe­prü­fung. Deren Leh­re­rin­nen und Leh­rer, die ihrer Ansicht nach die­sen Jahr­gang arri­viert beglei­tet hät­ten und ihm mit Spaß, Freu­de, Mut und Mensch­lich­keit begeg­net sei­en, zol­le sie dafür ihren Respekt und Dank.

Nun­mehr hät­ten zwar auch die Eltern der am heu­ti­gen Tage unser Gym­na­si­um Ver­las­sen­den die Schul­zeit über­stan­den, denn die Zeit sich zu sor­gen, ihre Kin­der für die Schu­le zu moti­vie­ren und sie eng zu beglei­ten sei für sie eben­falls vor­bei – nichts­des­to­trotz stel­le sich aber die Fra­ge „Was wei­ter?“ Stu­di­um, Frei­wil­li­ges Sozia­les Jahr oder Auslandsaufenthalt?

Aus ihrer Sicht als Mut­ter zwei­er dies­jäh­ri­ger Abitu­ri­en­ten rate sie ange­sichts die­ses Pro­blems dazu, „die Ruhe zu behal­ten, tief durch­zu­at­men und offen mit sei­nen Kin­dern im Gespräch zu blei­ben“, es wer­de sich dann alles fügen, ver­si­cher­te Frau Doo­se den anwe­sen­den Eltern. Die­se Stra­te­gie habe sich schon in ihrer Zeit als „Biblio­theks­mut­ter“ durch­aus als pro­bat erwie­sen, wäh­rend derer sie die Ent­wick­lung von klei­nen, auf­ge­reg­ten und hoch lese­mo­ti­vier­ten Fünft­kläss­lern zu spä­te­ren Teen­agern habe haut­nah mit­er­le­ben kön­nen, die dann in unse­rem eigent­li­chen Lese­re­fu­gi­um Haus­auf­ga­ben abge­schrie­ben, mit ihren Han­dys pro­vo­ziert oder geflir­tet hätten.

Eine lan­ge, anstren­gen­de, lus­ti­ge und wohl auch schö­ne Schul­zeit am Gym­na­si­um – die Hälf­te ihres bis­he­ri­gen Lebens  –, die sicher­lich unver­gess­lich sei und als ger­ne erin­ner­bar blei­ben möge, lie­ge hin­ter ihnen, der eige­ne Weg, den sie mutig beschrei­ten soll­ten, vor unse­ren Abitu­ri­en­tin­nen und Abitu­ri­en­ten. Der Beglei­tung ihrer Eltern könn­ten sie sich dabei jedoch wei­ter­hin gewiss sein, wie Frau Doo­se ihnen abschlie­ßend versprach.

Nach der Pflicht gute Wün­sche und Seg­nung für eine gelin­gen­de Kür

Auch unser Schul­pas­tor Axel Rother­mundt beglück­wünsch­te anschlie­ßend unse­re nun­mehr ehe­ma­li­gen Schü­le­rin­nen und Schü­ler zur bestan­de­nen Rei­fe­prü­fung, durch die sie einen Mei­len­stein erreicht und mit Mut und Fleiß einen Abschluss gemeis­tert hät­ten, der ihnen alle Türen für Glück und Erfolg im Leben offen ste­hen lasse.

Sein Reli­gi­ons­kurs der Jahr­gangs­stu­fe 11 und er hät­ten sich anläss­lich der bevor­ste­hen­den Abitur­ent­las­sungs­fei­er gefragt, was man jun­gen Men­schen nach Absol­vie­ren der (schu­li­schen) „Pflicht“ neben aus­ge­spro­che­nen guten Wün­schen für die ihrem wei­te­ren Wege nach­fol­gen­de „Kür“ über­dies noch mit­ge­ben kön­ne: Man habe sich dazu ent­schlos­sen, jeder und jedem Ein­zel­nen zuge­dach­te herz­li­che Wor­te zur nach­hal­ti­gen Erin­ne­rung an den heu­ti­gen Tag auf klei­nen Kar­ten aus­ge­druckt zu über­rei­chen, auf dass die­se künf­tig auf Pinn­wän­den in Studenten‑, Au Pair- oder alten Kin­der­zim­mern ihren Platz fin­den mögen.

Zudem habe er als Pas­tor, wie er beton­te, nicht nur Glück­wün­sche zu bie­ten, son­dern kön­ne für unse­re Abitu­ri­en­tin­nen und Abitu­ri­en­ten bzw. zusam­men mit ihren Eltern für ihre Töch­ter und Söh­ne auch beten, um sie bei allem, was sie fort­an tun, unter den Segen Got­tes zu stel­len, was abschlie­ßend dann erfolgte.

Vier Glo­cken­schlä­ge, Musi­ka­li­scher Schluss­punkt und Dank­sa­gung

Vor dem musi­ka­li­schen Aus­klang der dies­jäh­ri­gen Ent­las­sungs­fei­er durch die Schü­ler­band (“Für immer bleibt“ von Ben­ne) läu­te­te Frau Appel­kamp das Ende der Schul­zeit am AGG Har­se­feld für unse­re dies­jäh­ri­gen Abitu­ri­en­tin­nen und Abitu­ri­en­ten ein und schlug für alle vier Tuto­rats­grup­pen jeweils ein­mal die „AGG-Kun­dungs­glock­ke“ an.

Im Anschluss dar­an lud sie alle Gäs­te und Anwe­sen­den noch zum zwang­lo­sen Teil der fei­er­li­chen Ver­an­stal­tung ein und dank­te dem Orga­ni­sa­ti­ons­team, allen Mit­wir­ken­den am musi­ka­li­schen Rah­men­pro­gramm, den Tech­ni­kern sowie den Schü­le­rin­nen und Schü­lern der Jahr­gangs­stu­fe 5 (“Blu­men­kin­der”) sowie den­je­ni­gen der Jahr­gangs­stu­fe 11 (Deko­ra­ti­on und Cate­ring), die alle dazu bei­getra­gen hat­ten, der Schul­ab­schluss­fei­er 2019 eine über­aus schö­ne und wür­di­ge Atmo­sphä­re zu verleihen.

Der Abitur­jahr­gang 2019 des Aue-Geest-Gym­na­si­ums Harsefeld

Fotos: Died­rich Hinrichs

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