Zehnjähriges Schuljubiläum: Der offizielle Festakt am AGG
Von Diedrich Hinrichs
Nach einer überaus gelungenen Projektwoche und einem begeisternden und auf fantastische Resonanz in der Öffentlichkeit gestoßenen Schulfest in der vergangenen Woche bildete der offizielle Festakt am Montag (28.07.2014) in Anwesenheit von zahlreich erschienener Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie von Mitgliedern der Schulgemeinschaft im festlich geschmückten Forum unserer Schule den stilvollen Höhepunkt von Veranstaltungen und Aktivitäten, mit denen die Schulgemeinschaft des Aue-Geest-Gymnasiums Harsefeld die erste Dekade seines Bestehens abwechslungsreich, fröhlich, feierlich und zuletzt auch sportlich-dynamisch beging.
Die Anzahl der auf der Festveranstaltung anlässlich des zehnjährigen Schuljubiläums erschienenen Ehrengäste, die der Schulleiter des Aue-Geest-Gymnasiums, Herr OStD Johann Book, nach einem kurzen musikalischen Auftakt („Dancing Queen“, Klaviersolistin: Katharina Schneider) herzlich willkommen heißen konnte, war durchaus beachtlich:
Unter ihnen der Präsident des Niedersächsischen Landtages Bernd Busemann, die Landtagsabgeordneten Petra Tiemann und Kai Seefried, der Landrat des Landkreises Stade Michael Roesberg, der Harsefelder Samtgemeindebürgermeister Rainer Schlichtmann sowie dessen Vorgänger Dr. Andreas Buss, der Bürgermeister des Flecken Harsefeld Michael Ospalski, der Fredenbecker Samtgemeindebürgermeister Friedhelm Helk, zahlreiche Bürgermeister umliegender Ortschaften, die Schuldirektorin des VLG Stade OStD´ Dr. Jutta Neemann, der ehemalige Schuldirektor des Athenaeum Stade Hermann Krusemark und seine Gattin, der Geschäftsführer der DOW Deutschland Anlagengesellschaft mbH Dieter Schnepel, Schulleiter/innen von Schulen aus dem Einzugsbereich des Harsefelder Gymnasiums, die Vorsitzende des Schulelternrats Kordula Schäfer, ihr Vorgänger in diesem Amt Rainer Ahrens sowie die beiden ehemaligen Schülersprecher Connor Ryterski und Maximilian Schäfer. Sie alle sahen ebenso wie die gesamte Schulgemeinschaft trotz mancher hochkarätigerer Gedenk- und Feiertage hinlänglich Grund genug, auch einen zehnjährigen Schulgeburtstag angemessen würdig zu feiern, zumal nach Aussage von Herrn Book alle daran Beteiligten stolz darauf sein könnten, was in einer Dekade am AGG Harsefeld geschaffen worden sei.
Der Rolle eines wichtigen Kulturträgers der Region vorbildlich nachgekommen
In seinem anschließenden Grußwort erwähnte Landtagspräsident Bernd Busemann, dass er als Niedersächsischer Kultusminister in den reformausgerichteten Zeiten vor zehn Jahren für die Neugründung des Harsefelder Gymnasiums fachlich zuständig gewesen sei und ihm nicht nur aus diesem Grund sein Erscheinen auf der heutigen Festveranstaltung besonders am Herzen gelegen habe. Harsefeld habe sich, begünstigt durch fehlende gymnasiale Schulstandorte in wachsenden Gebieten sowie mit der „gönnerhaften Einstellung“ seiner auf hohem Niveau befindlichen „Mutterschule“, des Athenaeum Stade, mit dem Bau des hiesigen Gymnasiums und der Aufnahme des Unterrichtsbetriebs einen lang ersehnten Traum erfüllen können.
Bei der Einweihung des zweckmäßig gestalteten neuen Gebäudes im Jahre 2006 sei er persönlich zugegen gewesen und habe sich schon damals davon überzeugen können, dass an diesem Schulstandort optimale Lern- und Arbeitsbedingungen herrschen würden, die es ebenso wie die engagierte Mitarbeit aller Beteiligten ermöglicht hätten, dass das Gymnasium seiner Rolle in der Region als „wichtiger Kulturträger vorbildlich nachgekommen“ sei. Auch dem Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld wünschte Busemann gerade nach dessen dynamischer Aufbauphase abschließend, dass in das „System Schule“ insgesamt mehr Ruhe einkehren und man allen dort Verantwortlichen und Schaffenden hinlänglich Zeit für das Wesentliche geben möge.
Bau des „gut ausgependelten“ Harsefelder Gymnasiums war goldrichtige Entscheidung
Zu Beginn seines Grußwortes sprach anschließend auch der Stader Landrat Michael Roesberg im Namen des Schulträgers der Schulgemeinschaft die herzlichen Glückwünsche zum zehnjährigen Schuljubiläum des AGG Harsefeld aus. Zwar sei die Schule noch kein altehrwürdiges Gymnasium, die Entscheidung ihres Aufbaus aber schon jetzt als goldrichtig zu bezeichnen. Mit einem Blick zurück auf den recht kurzen Entwicklungsweg ihrer Errichtung von einem weißen Blatt Papier bis zur Bezugsfähigkeit erinnerte er an die vielen offiziellen, aber auch privaten Planungsbesprechungen, die dabei konsumierten Kekse und Getränke sowie an die generöse Mitgift der Samtgemeinde Harsefeld in Höhe von zwei Millionen Euro.
Die zuletzt genannte Tatsache habe es auch möglich gemacht, dass das Neubauprojekt am Brakenweg nach zwanzig Jahren, von denen zehn bereits verstrichen sind, vollständig finanziert sein werde. Zwischenzeitlich sei am Aue-Geest-Gymnasium aber längst schon der Schulalltag eingezogen, zumal auch die Feuerwehr seit letztem Jahr wisse, wie man hier Einsätze machen kann, bemerkte Roesberg schmunzelnd. So sei er auch fest davon überzeugt, dass das „in der Mitte auf der Geest gut ausgependelte“ Harsefelder Gymnasium noch eine Menge Gutes im Dienst von vielen Kindern und Enkelkindern bewirken werde.
Gemeinsam gewachsen und gut auf das Leben vorbereitet
In seinem an die Festgesellschaft gerichteten Grußwort vergegenwärtigte Connor Ryterski, der erste Schülersprecher am Gymnasium Harsefeld i.E. und Ehemaliger des „Premieren-Abiturjahrgangs 2010“, den Anwesenden noch einmal die Gefühlswelt der vom Athenaeum Stade zwangsumgesetzten Zehntklässler seines Jahrgangs, die anfangs nur schwer vom „neuen Schulprojekt auf dem Acker“ zu überzeugen gewesen seien. Dies habe sich aber nach und nach geändert, weil alle an der Schule Beteiligten, wie es im Motto der Festschrift zutreffend zum Ausdruck komme, tatsächlich „gemeinsam gewachsen“ seien – wohl auch aufgrund zahlreicher von Seiten der Schülerschaft initiierter Veranstaltungen und Vorhaben, beispielsweise „School Of Rock“, „School Talent Show“ oder der vielleicht größte Coup, das Projekt „Neuer Schulname“.
Erfolge wie diese oder auch ganz persönliche im späteren Leben erziele man, das lasse sich aus den vom Unternehmen „Apple“ allenthalben kommunizierten „doppelten Verkaufsbotschaften“ herauslesen, wenn man nicht nur das anpreist, was man tut, sondern vor allem auch, warum man es tut, d.h. seine eigentlichen inneren Beweggründe bzw. seine Inspiration mit veranschaulicht. Auch könnte Schule vielleicht noch besser gelingen, so Connor Ryterski, wenn sie – wie bereits namhafte große Firmen – während der Arbeitszeit mehr Freizeit und Freiräume bieten würde. Eine Bestätigung dafür aber, dass er unter den gegenwärtig gegebenen Bedingungen am Harsefelder Gymnasium gut auf das Leben vorbereitet worden sei, habe er als deutscher Student im Ausland bereits mehrfach erfahren.
Nach einem musikalischen Intermezzo („I Have A Home Beyond The River“, Cello: Therese Laser, Klavier: StR Felix Jaacks) und einer sprachlich beeindruckend in Szene gesetzten Rezitation des Gedichts “Stufen” von Hermann Hesse (Manon Meyer, Natalia Nagel und Jakob Kampf) dankte OStD Johann Book den drei Sprechern für ihre überaus freundlichen Grußworte und stellte anschließend den gebürtigen Harsefelder Herrn Dieter Schnepel (DOW Deutschland), der als eine der profiliertesten Managerpersönlichkeiten im norddeutsche Raum gilt, als Festredner dieser Jubiläumsveranstaltung vor.
Solide Bildung ist der „Schlüssel für die Zukunft“ eines jeden Einzelnen
Seit 2010 pflege die DOW den Dialog mit dem Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld, dessen Schülerinnen und Schüler bereits an zahlreichen Werksführungen teilgenommen hätten, so Schnepel zu Beginn seines Festvortrags, und so habe er schon immer den Wunsch gehegt, diese Besuche einmal zu erwidern. Aus der Perspektive eines global operierenden Unternehmens sei die an den Gymnasien vermittelte Bildung der „Schlüssel für die Zukunft eines jeden Einzelnen“. Insbesondere vorgewiesene solide Kenntnisse in den Kernfächern und Fremdsprachen seien die unerlässliche Basis dafür, dass sowohl akademische Studiengänge als auch hochqualifizierte praktische Ausbildungen von jungen Menschen erfolgreich abgeschlossen werden könnten. Ferner komme es auch in der Wirtschaft neben der Fähigkeit zum eigenständigen Arbeiten auf die unverzichtbaren „Schlüsselqualifikationen“ Persönlichkeit und Sozialkompetenz an.
Auch sollten sich Schülerinnen und Schüler die Zeit für eine „durchdachte Berufsorientierung“ nehmen, zu diesem Zweck die entsprechenden Angebote der Wirtschaft nutzen und Praktika absolvieren, in denen wertvolle Erfahrungen gesammelt werden könnten. „Hat man das Gefühl, der Job passt, das Team passt und man passt selber, dann liegt man richtig!“, so der Hinweis des DOW-Geschäftsführers. Dennoch habe man im Vergleich zu früher wegen des gegenwärtigen rasanten Wandels auch bei wirtschaftlichen Entwicklungen keine Sicherheit, da „die Gewinner von heute die Verlierer von morgen“ sein könnten, warnte Schnepel. Wie sich das eher stetig gewachsene Unternehmen DOW Chemical gezwungen sieht, sich ständig neu zu erfinden, um wettbewerbsfähig zu bleiben, so gelte für die Generation heutiger Arbeitnehmer nahezu ein „Zwang zur beruflichen Weiterbildung“, auf den seinerzeit schon Henry Ford hingewiesen habe („Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist“).
Eines jedoch, so der Festredner gegen Ende seiner Ausführungen, werde es auch in Zukunft sicherlich nicht geben: Reich werden ohne Arbeit! Habe man aber viele erfolgreiche Jahre im erfüllten Berufsleben gestanden, dabei mit Begeisterung seine Fähigkeiten und Kenntnisse anwenden können, dürfe man zumindest sicher sein, die richtige Entscheidung bei der Wahl seiner Tätigkeit getroffen zu haben.
Bevor Schulleiter OStD Johann Book abschließende Worte des Dankes an alle Mitwirkenden der Jubiläumsfeier für ihre Beiträge und Unterstützung sowie an alle Gäste für ihr Kommen richtete, wurde die Festveranstaltung wiederum durch einen Musikbeitrag („Rivers Flows In You“, Klaviersolistin: Katharina Schneider) und einer weiteren szenisch umgesetzten Gedichtrezitation (August von Platen „Wer wusste je das Leben recht zu fassen“ vorgetragen von Alexander Dievenkorn und Till Porada) überaus stilvoll aufgelockert.
Stolz und Zufriedenheit über das in zehn Jahren bislang Erreichte
Auch wenn aus den zuvor vernommenen Versen August von Platens eine gewisse Hoffnungslosigkeit auf der Suche nach dem unerhörten Glück spreche, sei der Moment dieser kleinen Feierstunde allemal richtig gewählt und als ein glücklicher zu bezeichnen, denn Stolz und Zufriedenheit über das am Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld bislang Erreichte dürfe sich doch schon einstellen. Dieser Erfolg habe viele Mütter und Väter, denen sein ganz besonderer Dank gelte: einem engagierten Lehrerkollegium, der konstruktiven Mitarbeit der Elternschaft, motivierten Schülerinnen und Schülern, einem wohlwollenden Schulträger und der tatkräftigen Unterstützung von Politik, Wirtschaft und Vereinen aus der Region. Und das sei es auch, so Herr Book vor dem musikalischen Ausklang („Free“, Gesang: Aysha Hein, Gitarre: Pascal Nowak) und anschließenden Empfang im Forum mit Getränken und einem kleinen Imbiss, was ihn selbst zu einem „glücklichen Leiter dieses Gymnasiums“ mache.
Fotos: Diedrich Hinrichs