Das Unterrichtsfach Latein
Latein ist tot? Latein lebt! Latein lebt in unserer deutschen Sprache, in den romanischen Sprachen wie Spanisch, Französisch, Portugiesisch, Italienisch, Rumänisch sowie in unserem Alltag, z.B. der Computersprache: Personal Computer (persona + computare), Cursor (currere), delete (delere) etc.
Daher fördert Latein ein leichteres Erlernen von modernen Fremdsprachen, einen bewussteren Umgang mit der Muttersprache im Bereich der Fremdwörter, der Grammatik und des Ausdrucksvermögens ebenso wie ein strukturiertes analytisches Denken.
Das Latinum ist nach wie vor Studienvoraussetzung für viele Studienfächer, vor allem im sprachlichen und historischen Bereich. Viele weitere Studienfächer, wie z.B. Medizin oder Jura, setzen zwar nicht das Latinum voraus, aber für sie sind häufig aufgrund ihrer Fachsprache Lateinkenntnisse nützlich. Das Erwerben entsprechender Lateinkenntnisse während der Schulzeit erspart viel Mühe und Zeit während oder vor dem Studium.
In der Sekundarstufe I werden die im Lateinunterricht erwarteten Kompetenzen anhand folgender Inhalte des Lehrwerks (Campus Gesamtkurs Latein, Ausgabe A, 3. Aufl. 2013) vermittelt: Landleben und Sklaven, Römisches Alltagsleben, Unterricht in Rom, Pompeji, Aus der Geschichte Roms, Unterhaltung in Rom, Mythen, Religion, Philosophie u.a.
Diese Inhalte werden von Beginn an an vollständigen Texten erarbeitet, die in ihrem Umfang sukzessive zunehmen. Texterschließung, Übersetzung und Interpretation sowie der Erwerb und das Training der dafür notwendigen Kenntnisse im Bereich der Grammatik und Wortschatzarbeit stehen im Mittelpunkt des Unterrichts. Dabei steht Latein als Reflexionssprache im Vordergrund, die nicht gesprochen, sondern analytisch erschlossen wird.
Ab Jahrgang 10 beginnt die Lektürephase, in der Originaltexte z. B. der Prosaautoren Caesar und Cicero sowie der Dichter Ovid und Catull gelesen werden. In dieser Phase wächst der interpretatorische Anteil im Unterricht. Es werden nur noch einige wenige Grammatikphänomene neu eingeführt. Die Wiederholung wichtiger Phänomene wird hauptsächlich in die Verantwortung der Schülerinnen und Schüler gelegt.
In der Sekundarstufe II (Qualifikationsphase) tritt die Grammatikarbeit in den Hintergrund und die Erarbeitung der vom Zentralabitur geforderten Inhalte und Themen anhand der ebenfalls vorgegebenen Autoren in den Vordergrund. Texte von Prosaautoren wie z. B. Cicero, Seneca oder Livius als auch Dichtern wie Ovid und Vergil werden erschlossen, übersetzt und interpretiert.
Im Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld beginnt Latein im Wahlpflichtbereich als 2. Fremdsprache im Jahrgang 6. Mit Abschluss des Jahrgangs 10 wird bei ausreichenden Leistungen das Kleine Latinum erworben, des Jahrgangs 11 das Latinum und des Jahrgangs 12 mit mindestens 05 Notenpunkten das Große Latinum.
Latein als neu beginnende Fremdsprache in der Einführungsphase der Oberstufe (Jahrgang 11) wird am Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld nicht angeboten.
- Jahrgang 6 bis 9: Campus Ausgabe A Textband + Campus Ausgabe A Begleitband, 3. Aufl. 2013 ff.
- Ab Jahrgang 10: autorenspezifische Lektüreausgaben (nach Wahl der betreffenden Lehrkraft)
- Ab Jahrgang 9: elektronisches Wörterbuch
Im Jahrgang 8 unternehmen die Lateinschülerinnen und ‑schüler des gesamten Jahrgangs eine dreitägige Exkursion nach Xanten und Kalkriese. In Xanten besuchen sie das dortige Römermuseum sowie den archäologischen Park und in Kalkriese das Museum, das an dem Ort lokalisiert ist, an dem die Germanen unter ihrem Anführer Arminius wahrscheinlich die Römer unter dem Befehlshaber Varus entscheidend besiegt haben.
Das Kerncurriculum Latein für das Gymnasium Schuljahrgänge 5–10 ist unter folgendem Link abrufbar: http://db2.nibis.de/1db/cuvo/datei/la_gym_si_kc_druck_2017.pdf
Das Kerncurriculum Latein für die gymnasiale Oberstufe ist unter folgendem Link abrufbar: http://db2.nibis.de/1db/cuvo/datei/la_go_kc_druck_2018.pdf