Schulschach: Zwei AGG-Teams bei den Bezirksmeisterschaften
Von Duncan Kröger und Steffen Wiegand
Kürzlich (08.03.2019) hatten sich zwei Schach-Teams unseres Gymnasiums in Begleitung von StR Steffen Wiegand erneut nach Buchholz (Nordheide) aufgemacht, um am Bezirksentscheid der niedersächsischen Schulschach-Mannschaftsmeisterschaft in den Wettkampfklassen 2 und 3 teilzunehmen. Ausgetragen wurde das Turnier in der Rotunde des Albert-Einstein-Gymnasiums, in der gleichzeitig sechs Wettkampfklassen ausgespielt wurden.
Für das AGG traten in der WK 2 Frederic Domke, Jonas Kröger, Florian Breas (alle 10 C), Frederic Meier (10 B) sowie Viviane Klive (9 S) an. Dadurch konnten wir immer einen Spieler schonen, um möglichst gutes Schach zu spielen. In der ersten Runde gelang ein nie gefährdeter 3:1‑Sieg, bei dem Frederic Domke (Brett 1), Jonas Kröger (Brett 2) und Frederic Meier (Brett 4) überzeugend gewannen. Lediglich Viviane (Brett 3) musste ihrem Gegner gratulieren.
Die Ernüchterung setzte in Runde 2 ein, als gegen die Wilhelm-Raabe-Schule aus Lüneburg alles schieflief. Frederic D. (1) verlor eine ausgeglichene Stellung, da ihm ein Turm abhanden kam, und Jonas (2) lud den Gegner erst in seine Königstellung ein und half ihm dann gleich auch noch beim Mattsetzen. Frederic M. (3) spielte erst mit dem Turm gegen zwei Leichtfiguren, konnte dies aber irgendwie in ein leicht besseres Turmendspiel transformieren, um dieses dann wiederum ad hoc in ein total verlorenes Bauernendspiel einzutauschen. Florian (4) übersah leider den Figurengewinn, hielt die Stellung aber lange im Gleichgewicht, aber schließlich führte ein Schwerfigurenangriff auch in ein verlorenes Endspiel. Das war eine heftige 0:4‑Niederlage, die sich auch erst einmal nicht aus den Knochen schütteln ließ.
Die nächste Runde gegen das Topteam aus Uelzen, welches später auch souverän das Turnier gewann, ging es fast so weiter. Immerhin schaffte Florian noch ein Remis, so dass es „nur“ eine 0,5:3,5‑Niederlage wurde. Das wollten wir dann gegen das Gymnasium Winsen, welches sich eher in unserer Spielklasse befand, besser machen. Es kam leider wieder zu einer herben 0:4‑Niederlage, welche diesmal nicht wirklich in der Höhe gerechtfertigt war, denn Frederic, Jonas, Vivianne und Florian kämpften lange in durchaus ausgeglichenen Stellungen. Die fünfte Runde sollte dann ein gelungener Abschluss gegen das Team des Gastgebers aus Buchholz werden: Frederic D. gelang es, einen Läufer zu fangen und der gegnerischen Dame mit seinem König davonzulaufen und das Spiel zu gewinnen.
Jonas nahm seinem Gegner erst eine Figur ab und der ihm dafür die meiste Arbeit, indem er einfach den Rest seiner Steine abtauschte, um in einem verlorenen Endspiel unterzugehen. Vivienne spielt sehr lange gut, aber verlor leider die Dame durch ein Abzugschach. Frederic M. gewann erst durch eine Springergabel die Dame und dann auch souverän die Partie. Ein 3:1 also auch zum Abschluss. Dies brachte uns einen leistungsgerechten vierten Platz ein.
Nachdem die Gruppe der WK 3 in der Vorrunde gewonnen hatte, war auch sie wieder an der Reihe, in Buchholz um den Einzug ins Landesfinale zu spielen. Unsere Mannschaft bestand aus Ben Timofeev (5 L), Richard Baier (7 SL2), Ben Peters (8 F2), Connor Kröger (8 SL1) und Alena Kräft (9 S). Damit hatten wir einen Auswechselspieler, durchaus vorteilhaft in einem doppelründigen Turnier mit insgesamt sechs Runden.
In Runde 1 spielten wir gegen Cuxhaven: Ben Peters (Brett 3) wurde trotz Zerstörung der gegnerischen Flanke schnell matt gesetzt, Alena (Brett 2) gewann nach mehrfachem Figurengewinn in überragender Stellung, Connor (Brett 1) kurz darauf im Endspiel und bei Ben Timofeev (statt Richard Brett 4) ist nach einer starken Partie die Zeit gefallen, was insgesamt mit einem 2:2 zu einem guten Start in dieses stark besetzte Turnier führte.
Runde 2 gegen Oedeme bescherte uns hingegen trotz des Remis durch Connor (Brett 1) und des Sieges von Richard (Brett 4) eine 1,5:2,5‑Niederlage.
Richards Schäfermatt (diesmal Brett 3), das eigentlich zu offensichtlich war, ist ein Beispiel für den glücklichen Sieg, der gegen Uelzen gelang, auch wenn Alena (Brett 2) ihr spannendes Spiel mit Läuferpaar gegen Qualität (derjenige mit der Qualität besitzt einen Turm gegen einen Läufer oder Springer) nicht gewann.
Dementsprechend starteten wir als Tabellenzweiter in die völlig offene Rückrunde gegen Cuxhaven mit weiterem Schäfermatt-Sieg für Richard (Brett 4), einem unter anderem durch geschickte Fesselungen gewonnen Spiel Connors (Brett 1) und einzügigem Partieverlust von Ben Peters (Brett 3) in besserer Stellung. Um am aktuellen Tabellenführer dran zu bleiben, brauchte es also einen Sieg von Ben Timofeev (Brett 4), der mit gleich drei Leichtfiguren in die Stellung des Gegners eindrang (siehe unten mit schwarz), eine Qualität und später noch eine Dame gewann und matt setzte: 3:1!
In der wichtigsten Runde gegen den stetigen Tabellenersten Oedeme gelangte Ben Timofeev (Brett 4) in einer sich immer wieder wendenden Partie in gefühlte Zeitnot, was ihn nach den Erfahrungen aus Runde 1 dazu veranlasste, schnell, aber unüberlegt zu spielen und so nach hartem Kampf matt gesetzt zu werden. Richard (Brett 3) traute sich gegen diese offenbar starken Gegner zum Glück nicht, ein drittes Mal Schäfermatt zu probieren und ging in eine längere, sicherere Partie, die er ohne Schwierigkeiten gewann. Connor stellte zwar zu Beginn der Partie einen Bauern ein, konnte aber durch aktives Spiel Kompensation erhalten und sogar mithilfe eines Abzugsschachs die gegnerische Dame gewinnen. Wie in der Vorrunde hing also wieder alles von Alena ab, die früh einen Läufer gegen ihren äußerst zähen Gegner gewann. Dieser brachte seinen Freibauern sogar noch bis kurz vor das Umwandlungsfeld, sodass ein kompliziertes Opfer für eine eigene Bauernumwandlung nötig war, das Alena am Ende einer so langen, kräftezehrenden Partie leider nicht mehr finden konnte. Das so erreichte 2:2 reichte knapp nicht, um Oedeme in der letzten Runde noch überholen zu können.
Daher gönnten wir in der letzten Runde unserem Brett 1 Connor eine Pause, weshalb alle anderen gegen jeweils etwas stärkere Spieler spielen mussten. Der starke Spannungsabfall und die Erschöpfung nach diesem langen Schachtag führten folgerichtig zu einem 0,5:3,5 gegen motivierte Uelzener. Dies bedeutete letztlich einen guten dritten Platz.
Zusammenfassend war es also ein durchaus gelungener Turniertag, an dem wir viel gelernt und uns gut geschlagen haben. Im nächsten Jahr ist womöglich noch etwas mehr drin, denn beide Mannschaften waren vom Startalter her noch mit vielen Spielern aus jüngeren Jahrgängen besetzt.
Fotos: Steffen Wiegand