Schulfest: Überwältigende Resonanz
Diedrich Hinrichs
Die erhofften, in diesem Ausmaß aber kaum erwarteten Besucherströme bescherte das im Rahmen eines großen Schulfestes gefeierte „kleine Jubiläum“ dem Gymnasium Harsefeld am vergangenen Samstag (08.10.2011). Das unter Beteiligung der gesamten Schülerschaft, dem Kollegium und der Elternvertretung den zahlreichen Angehörigen und Gästen dargebotene bunte Programm aus einer Mischung zwischen Schlendern und Schlemmen, Information und Inspiration, Mitmischen und Mitgerissen werden sorgte dafür, dass die Veranstaltung zu einem mehrstündigen und turbulenten „Familienfest“ mit ausgesprochen hohem Spaßfaktor wurde.
Nicht nur im Forum, auf den Korridoren und in den Klassenräumen, sondern auch um das Schulgelände herum auf legalen und auf an diesem Tage vermeintlich legalisierten Fahrzeugabstellflächen herrschte ab Samstagmittag eine drangvolle Enge. Der Schulfestausschuss hatte zur Begehung des 5‑jährigen Schuljubiläums ins Gebäude am Brakenweg eingeladen, und alle Herbeigerufenen kamen: die an der Vorbereitung und Planung beteiligte gesamte Schülerschaft, deren Eltern und Angehörige, Ehemalige und weitere Gäste. Keine dieser Gruppen wollte sich die Gelegenheit entgehen lassen, sich in ungezwungener Schulatmosphäre von der Attraktivität des Gymnasiums Harsefeld und seiner modernen Lernbedingungen vor Ort selbst zu überzeugen.
Und die große Zahl der vielen Besucher wurde keinesfalls enttäuscht, denn die eindrucksvolle Fülle an lehrreichen Präsentationen, Spiel- und Unterhaltungsangeboten sowie freundlicher gastronomischer Bewirtung ließ kaum einen von ihnen sein Erscheinen bereuen — selbst an einem schul- und arbeitsfreien Tage nicht. Zudem trugen die Veranstalter und alle Gäste dazu bei, dass die Gesamteinnahmen aus dem vom Elternrat organisierten Kuchen- und Getränkeverkauf, die Erlöse aus „Eintrittspreisen“ und Losverkäufen, Entlohnungen für diverse Dienstleistungen sowie großzügige Spenden gleich drei karitativen Zwecken zugeführt werden können: der Unterstützung bei den Kosten für eine Delfin-Therapie des neunjährigen Marcels aus Harsefeld sowie des pädagogischen Mittagstisches an den beiden Harsefelder Grundschulen. Darüber hinaus soll ein weiterer Teil des Geldes der „Harsefelder Tafel“ zur Verfügung gestellt werden.
Vor diesem „Spendenhintergrund“ saß dann auch so mancher Euro recht locker in der Tasche. Es spricht aber wiederum auch für die Originalität, Kreativität und Qualität der einzelnen Klassenprojekte und der klassenübergreifenden Projekte — ein Ergebnis teils mehrwöchiger Vorbereitungszeit -, die es allen Besuchern des Schulfestes geradezu leicht machten, sich ihrer Barschaft freudig zu entledigen. Und hierzu bot sich mehr als reichlich die Gelegenheit: Etwa bei den zahlreichen Geschicklichkeitsspielen (Jahrmarktspiele, Apfeltauchen) und „verruchten Glücksspielangeboten“ (Pokerrunden), bei denen im Gegensatz zur außerschulischen Welt aber nicht die Bank, sondern der gute Zweck immer gewann! Oder — als ob die Schule für viele nicht schon genug Schrecken zu verbreiten vermag — im „Dungeon Harsefeld“, vielleicht auch in seiner geräuschreduzierten Variante, dem „Raum der Sinne“, oder gar bei vorsätzlich herbeigeführten Täuschungsversuchen der Sinne (Zauberei).
Wer dagegen den Drang verspürte, wissen zu wollen, was die Welt im Innersten zusammenhält, war bei den zahlreichen naturwissenschaftlichen Präsentationen (Experimentalphysik und Foucaultsches Pendel) bestens aufgehoben und anschließend trefflich gerüstet, wenn es um darum ging, eine neue Millionärin oder einen neuen Millionär zu finden — einen weiteren neben unserem Schulleiter Herrn Book, der die Herausforderung des „Jauch-Abiturs“ spielend meisterte. Auch gefräßige Reptilien baten allenthalben zu Tisch; sie konnte man hinter sicheren Glasscheiben stündlich beim Verzehr ausgewogener Tiefkühlkost beobachten (AG Vivarium).
Aber auch die ausgelobten Preise für sportliche Betätigungen wie Tauziehen, Schubkarrenrennen, Torwandschießen, Darts und auf — eben nicht mit — Dosen werfen fanden vor allem bei den jüngeren Jahrgängen ebenso großen Anklang wie das „Bobby Car-Rennen“, das aufgrund einer geschickten Boxenstrategie des verantwortlichen Teams wegen der herbstlichen Wetterkapriolen nur kurzfristig von der Strecke abzukommen drohte und mit neu aufgezogenen Intermediates den „Rennzirkus“ anstatt auf dem Schulhof im Klassenraum fortsetzte.
Mitunter königlich und mit Talern oder Golddukaten honoriert wurden auch die angebotenen Dienstleistungen, die darin bestanden, sich kostenpflichtig einen Bären aufbinden zu lassen (Märchenerzählungen) oder dass ältere Schüler/innen von den Allerjüngsten bespaßt wurden (Kinderbetreuung) — oder war es doch eher umgekehrt? Gleiches galt für die abgehaltenen lebenspraktischen Unterweisungen, z.B. dem höchst löblichen, aber nur von mäßigem Erfolg gekrönten Versuch, die vitalen Funktionen von „Otto, dem Schulskelett“ wiederherzustellen und ihn ins „Schulleben“ zurückzuholen (Schulsanitätsdienst) oder für die Bereitstellung eines verbal kommunizierenden Ariadnefadens im Schullabyrinth (Gebäudeführung), stets beworben und anmoderiert von einer freundlichen Stimme aus den Off (Schulradio).
Ebenso trugen die zahlreichen künstlerischen Darbietungen im Bereich des Forums (Musical AG und Darstellendes Spiel) wie auch alle anderen Aktivitäten (Schulbuch- und Schulkleidungsverkauf, Rollenspiel und Fotoquiz) sowie die nimmermüde sprudelnden Informations- und Wissensquellen (Lions Quest, Bibliothek und Frankreichaustausch) dazu bei, die mit der Schule jubilierenden Gäste nicht nur zu unterhalten und zu inspirieren, sondern sie sorgten gleichermaßen für ein stetig steigendes Spendenaufkommen.
Und nicht zuletzt waren alle gastronomischen Schank- und Bewirtungsbetriebe wie Waffelverkauf und Cocktailbars, allen voran aber der vom Schulelternrat sowie von den Müttern und Vätern der Jahrgangsstufe 5 organisierte und von unseren Fünftklässlern selbst grandios und souverän durchgeführte Kuchenverkauf, der die Backöfen in der Aue-Geest-Region in den vorangegangenen Tagen nur so hat glühen lassen, dafür mit verantwortlich, dass schon kurz nach Öffnen der Schulpforten auch alle Jubelgäste die richtige „Betriebstemperatur“ erreichten und sich eine anhaltende Feierlaune einstellte, die über das offizielle Ende der rundum gelungenen Veranstaltung anhielt.
Allen, die mit Kuchen- oder Sachspenden und ihren Arbeitseinsätzen dazu beigetragen haben, besonders aber den Mitgliedern der Planungsgruppe „Schulfest“, die die Idee, unser „kleines Schuljubiläum“ öffentlich zu begehen, monatelang geplant und an diesem Oktobertag umgesetzt haben, zudem sehen konnten, auf welch eine überwältigende Resonanz es in der Schulöffentlichkeit gestoßen ist, gilt unser ausdrücklicher Dank.
{gallery}schulfest2011{/gallery}
Fotos: Diedrich Hinrichs