Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld
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Rie­sen­er­folg mit ihren Flit­zern “vom Dörp”

Died­rich Hinrichs

Die Lan­des­meis­ter­schaft des Wett­be­werbs „For­mel 1 in der Schu­le“ hat­ten sich unse­re fünf Ahler­sted­ter Acht­kläss­ler Anfang März bereits sichern kön­nen, vor knapp zwei Wochen gelang es ihnen, die­sen groß­ar­ti­gen Erfolg mit ihren selbst kon­stru­ier­ten klei­nen Renn­flit­zern im Rah­men der Deut­schen Meis­ter­schaft in Neckar­sulm (12./13.05.2017) tat­säch­lich noch zu über­tref­fen: Nach Best­no­ten in meh­re­ren Bewer­tungs­ka­te­go­rien und einer bis auf die tau­sends­tel Sekun­de genau gestopp­ten Fahr­zeit ent­gin­gen Dei­ke, Jas­min, Pau­la, Til-Hen­drik, Till­mann und ihr Men­tor Gerd Iff­land (Lei­ter des MINT-Zen­trums an der Ober­schu­le Ahler­stedt) nur ganz knapp einer am Ende von For­mel 1‑Rennläufen obli­ga­to­ri­schen Champagnerdusche.

 

Die Ver­öf­fent­li­chung des Berichts „Ahler­sted­ter Minia­tur-Renn­wa­gen sind auf der Erfolgs­spur“ aus dem TAGEBLATT vom 22.05.2017 erfolgt mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Autors Dani­el Beneke.

Das Trepp­chen haben sie knapp ver­passt. Mit einem Renn­wa­gen im Minia­tur­for­mat, ange­trie­ben von einer Gas­kar­tu­sche, ging die Crew von der Geest ins Ren­nen. Ein auf­re­gen­des Wochen­en­de beim Fahr­zeug­her­stel­ler Audi in Neckar­sulm – Füh­run­gen inklu­si­ve – liegt hin­ter den fünf Acht­kläss­lern Til-Hen­rik Harie­feld, Till­mann Mey­er, Dei­ke Cor­leis, Pau­la Iff­land und Jas­min Wie­busch, die alle 14 Jah­re alt sind. Ins­ge­samt waren 150 Teil­neh­mer ange­reist. Neben drei Exem­pla­ren ihrer selbst ent­wi­ckel­ten Fahr­zeu­ge muss­ten sie bei der Anmel­dung ein Port­fo­lio mit Hin­ter­grün­den zur Ent­ste­hungs­ge­schich­te, eine tech­ni­sche Zeich­nung und ein Ver­mes­sungs­pro­to­koll des Flit­zers abgeben.

Aber tech­ni­sches Know-how ist nicht alles. Die Schü­ler gestal­te­ten einen Mes­se­stand, eine soge­nann­te Team­box, um die eige­ne Arbeit ange­mes­sen zu prä­sen­tie­ren. Einer Fach­ju­ry beant­wor­te­ten sie Fra­gen zum Pro­jekt, zur Spon­so­ren­su­che und zum Zeit­ma­nage­ment. Dafür haben sie auch Vide­os gedreht. Dann ging es auf die 20 Meter lan­ge Renn­bahn. 1,182 Sekun­den benö­tig­te der Flit­zer von der Geest für die Stre­cke. Damit war er nicht ganz so flink, wie es die Jugend­li­chen erhofft hat­ten. Eine Kom­bi­na­ti­on aus dem Ergeb­nis auf der Renn­bahn und den Ein­schät­zun­gen der Jury über die Krea­ti­vi­tät der Schü­ler bei der Ent­wick­lung des Gefährts ergab die Gesamt­wer­tung. Hier bekam das Team „Wi vom Dörp“ Best­no­ten in den Berei­chen Fer­ti­gungs­qua­li­tät, Team­prä­senz und Team­box­ge­stal­tung. Am Ende lan­de­te die Mann­schaft auf dem vier­ten Platz.

Im Win­ter haben die Jugend­li­chen ange­fan­gen, an ihrem Flit­zer zu tüf­teln. Die MINT-Arbeits­ge­mein­schaft – Die Abkür­zung steht für die Fächer Mathe, Infor­ma­tik, Natur­wis­sen­schaf­ten und Tech­nik – schuf den Renn­wa­gen zunächst vir­tu­ell. Schon bei der Vor­be­rei­tung auf den Wett­be­werb bewie­sen die Jugend­li­chen, dass sie sich in die­sen Berei­chen aus­ken­nen. Mit Hil­fe eines Com­pu­ter­pro­gramms ent­wi­ckel­ten sie ihr Modell auf dem Bild­schirm. Nach des­sen Maßen konn­ten sie den Flit­zer frä­sen und lackie­ren. Roh­stoff ist ein leich­ter und den­noch sta­bi­ler Kunst­stoff. Um die 60 Gramm wie­gen die Fahr­zeu­ge. Als Antriebs­mit­tel wird eine Gas­kar­tu­sche ver­wen­det, die in einem Rohr am Fahr­zeug ange­bracht wird. Räder und Rad­la­ger haben die Jugend­li­chen selbst entwickelt.

Beim Nie­der­sach­sen­ent­scheid in Wolfs­burg im März erran­gen die Ahler­sted­ter und Har­se­fel­der den Titel des Lan­des­meis­ters, damit qua­li­fi­zier­ten sie sich für den Bun­des­ent­scheid in Neckar­sulm. Die Schü­ler such­ten sich Hil­fe, denn allei­ne konn­ten die das Pro­jekt nicht stem­men. Also gin­gen sie auf Spon­so­ren­su­che und konn­ten die Unter­neh­men Dow Che­mi­cal, Auto­la­ckie­re­rei Thu­mann, RPC Kuten­holz, Tisch­le­rei Ropers und Vie­brock­haus als Unter­stüt­zer gewin­nen. Mit­ar­bei­ter der Betrie­be hal­fen den Jugend­li­chen beim Frä­sen und Lackie­ren der Renn­wa­gen sowie beim Bau des Mes­se­stan­des. „Ohne sie wäre eine Arbeit auf die­sem Niveau nicht mög­lich gewe­sen“, sagt Ober­schul­leh­rer Gerd Iff­land, der die MINT-Arbeits­ge­mein­schaft zusam­men mit sei­nem Kol­le­gen Rein­hard Alt­rock betreut.

Im nächs­ten Jahr möch­te der Päd­ago­ge mit sei­nen Schü­lern erneut am Wett­be­werb „For­mel 1 in der Schu­le“ teil­neh­men. Auf der Heim­fahrt haben sie bereits ein ers­tes Kon­zept ent­wi­ckelt. „Der Schwer­punkt der neu­en Sai­son liegt beim prak­ti­schen Tes­ten der kon­stru­ier­ten Fahr­zeu­ge auf der Renn­bahn, um opti­ma­le Fahr­ei­gen­schaf­ten zu ent­wi­ckeln“, erklärt Gerd Iff­land. Die Koope­ra­ti­on zwi­schen der Ober­schu­le am Auet­al in Ahler­stedt und dem Aue-Geest-Gym­na­si­um in Har­se­feld soll fort­be­stehen. Neue Grup­pen aus den künf­ti­gen sieb­ten Klas­sen könn­ten ent­ste­hen, eine als gemein­sa­mes Team aus Schü­lern bei­der Schu­len. Außer­dem möch­te die Crew mit Wis­sen­schaft­lern der Jade-Hoch­schu­le und der Hoch­schu­le 21 zusam­men­ar­bei­ten sowie Kon­takt zu den Her­stel­lern von Kugel­la­gern auf­neh­men, um die bes­ten Werk­stof­fe für ihre Wagen zu finden.