Polnische Gruppe zu Besuch in Harsefeld
Hanjo Schmidt und Maria Stumpfögger
Auch der fünfte Austausch mit unserer polnischen Partnerschule in Wisła war für alle Teilnehmer ein bereicherndes Erlebnis. Nachdem die deutsche Gruppe Anfang Februar Wisła besucht und die Gastfreundschaft der polnischen Familien erlebt hatte, konnte sie sich Ende Mai / Anfang Juni beim Besuch der polnischen Gruppe in Harsefeld revanchieren. Im Rahmen der Polenaustausch-AG hatten die Schülerinnen und Schüler zusammen mit Frau Stumpfögger und Herrn Jankowski ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt mit gemeinsamen Unternehmungen, aber auch Ausflügen, die nur mit den Gästen stattfanden, während die deutschen Schüler am Unterricht teilnahmen.
Zum Gelingen des Rückbesuchs haben wesentlich auch die Eltern durch die Organisation des Empfangsfrühstücks, des Grillabends und des Abschiedskaffeetrinkens beigetragen. Die Besichtigung des Mercedes-Werks in Bremen wurde durch einen Vater, der dort tätig ist, ermöglicht. Gefördert wurde der Austausch vom Deutsch-polnischen Jugendwerk, das Begegnungen von Jugendlichen beider Länder einen hohen Wert beimisst. Es darf davon ausgegangen werden, dass die gemeinsamen Erlebnisse während des Austauschs positiv in Erinnerung bleiben.
Hierzu ein Bericht über den Rückbesuch von Hanjo Schmidt aus der Klasse 8 F1:
“Am 31. Mai ist die polnische Gruppe gegen 7.30 Uhr nach 14-stündiger Fahrt zu ihrem Gegenbesuch in Harsefeld angekommen. Nachdem die Koffer aus dem Bus ausgeladen worden waren und sich alle begrüßt hatten, haben wir alle zusammen gefrühstückt und eine Fotoshow von unserem Besuch in Wisla angeschaut. Anschließend haben wir mit den polnischen Schülern eine Schulführung gemacht. In der 5. und 6. Stunde musste die deutsche Gruppe dann in den Schulunterricht, während die polnische Gruppe (größtenteils schlafend) einen Film geschaut hat. Zum Schulschluss wurden alle von den Eltern abgeholt. Der Rest des Tages stand zur freien Verfügung, die meisten polnischen Schüler haben den Nachmittag wohl schlafend verbracht.
Am nächsten Tag nahm die polnische Gruppe in der 1. und 2. Stunde am Unterricht teil, und anschließend fand eine Rallye durch Harsefeld statt. Dann trafen sich alle zum gemeinsamen Mittagessen in der Cafeteria des Gymnasiums, um danach Gruppenspiele wie „Obstsalat“ zu spielen. Der Nachmittag stand dann wieder den Austauschpartnern zur Verfügung, man ging zum Beispiel zum Eisessen, Bowling oder Pizzaessen.
Donnerstag ging es dann gemeinsam schon um 7 Uhr mit dem Bus nach Cuxhaven los, um von dort aus dann mit dem Schiff nach Neuwerk zu fahren. Dort erkundeten wir die Insel, picknickten und haben auch teilweise einfach am Strand gechillt. Nach einem Regenschauer starteten wir um halb vier mit der Wattwanderung zurück zum Festland, wobei die Gruppe für eine englischsprachige (für die Polen) und eine deutsche Führung aufgeteilt wurde. Die Wanderung dauerte knapp vier Stunden und hat – entgegen den Erwartungen der meisten – doch fast jedem Spaß gemacht. Um ca. 21 Uhr sind wir dann bei einem heftigen Gewitter an der Schule angekommen und wurden dort von unseren Eltern empfangen.
Am Freitag, dem 3. Juni, stand dann die Fahrt nach Hamburg an, auf die sich alle schon gefreut hatten. Wir trafen uns um Viertel vor acht am Harsefelder Bahnhof, um von dort nach Hamburg zu fahren. Wir haben den alten Elbtunnel besichtigt und eine kleine Hafenrundfahrt gemacht. Nach der Schifffahrt ging es weiter zum Jumphouse, was jeder super fand. Hier stießen die Nachzügler zu uns, die morgens noch mündliche Englisch-Prüfungen zu absolvieren hatten. Endlich waren wir komplett. Nach anderthalb Stunden Hüpfspaß fuhren wir mit dem Bus ins Zentrum Hamburgs, wo wir dann in deutsch-polnisch gemischten Gruppen für ein paar Stunden die Stadt erkunden konnten. Es wurde intensiv geshopped und gegessen. Um 17.30 Uhr trafen wir uns alle am Jungfernstieg an der kleinen Alster. Von dort aus hatten wir dann 15 Minuten Zeit, um die Bahn nach Harsefeld zu finden, sodass wir gegen 19 Uhr zurück in Harsefeld ankamen. Insgesamt war es einer der besten Tage des Austausches, wir hatten jede Menge Spaß.
Am Wochenende hatten wir Zeit, um innerhalb der Gastfamilie mit unseren Gästen Unternehmungen zu machen. Fast alle sind am Samstag oder Sonntag in den Heidepark gefahren. Die Austauschschüler waren begeistert, die meisten waren vorher noch nicht in einem großen Freizeitpark gewesen. Auch unser Freibad ist bei dem tollen Wetter gut angekommen (das Freibad in Wisla ist wegen Geldnot schon seit langem geschlossen). An den Abenden war natürlich Grillen angesagt.
Montags haben wir uns alle zu Schulbeginn in der Schule getroffen. Während die deutsche Gruppe leider in den Unterricht musste, haben unsere polnischen Freunde einen Spaziergang an der Elbe gemacht und eine Führung über den Herzapfelhof in Jork mit dem „Apfelexpress“ erlebt. Anschließend wurde dort noch gepicknickt. Pünktlich zum Schulschluss war die Gruppe zurück in Harsefeld. Der Nachmittag war wieder zu unserer freien Verfügung und die halbe Gruppe hat sich bei dem sonnigen Wetter im Freibad getroffen.
Der Dienstagmorgen lief für uns deutsche Schüler leider genauso ab wie der Montag: Schule! Die polnische Gruppe durfte mit dem Bus nach Bremen fahren. Besucht wurde dort das Universum, wo es viel auszuprobieren gab. Das Mittagspicknick nahm man im Bürgerpark ein und nachmittags stand die Besichtigung des Mercedes-Benz ‑Werkes auf dem Programm. Ein deutscher und ein polnischsprachiger Lehrling führten die Gruppe durch den Ausbildungsbereich, über das Werksgelände und durch eine Montagehalle. Nach der Rückkehr nach Harsefeld um 17.30 war der Tag noch nicht vorbei, es ging noch nicht nach Hause! Wir hatten eine Überraschungsparty im JUBS vorbereitet, an der auch die Gastfamilien teilnahmen. Es wurde lecker gegrillt, es wurden Spiele gespielt und getanzt. Gegen halb zehn war die Party vorbei, und es ging für alle nach dem langen Tag zurück in die deutsche Gastfamilie.
Der letzte Tag! Wie an den vorherigen Tagen ging die deutsche Gruppe in den Unterricht und die polnische Gruppe fuhr 30 Minuten später in Richtung Stade, um dort vom Holzhafen aus eine Kanufahrt zu machen und die Stadt vom Wasser aus kennen zu lernen. Für eine Stadtbesichtigung zu Fuß blieb danach kaum noch Zeit. Um 12 Uhr ging es zurück, damit die polnische Gruppe genug Zeit hatte, ihre Koffer zu packen. Gegen halb fünf haben wir uns zu einem Abschieds-Kaffeetrinken im TuS-Heim getroffen. Zwei Stunden später mussten sich die Polen nach einem teilweise tränenreichen Abschied auf den Rückweg nach Wisla machen.
Insgesamt war der Austausch ein unvergessliches (wenn auch etwas zu kurzes) Erlebnis, sowohl für die deutsche als auch für die polnische Gruppe. Ich denke, alle Erwartungen wurden weit übertroffen. Ein herzliches Dankeschön noch einmal an Frau Stumpfögger und Herrn Jankowski für die Organisation dieses tollen Austausches!”
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