Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld
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„Nur wer die Natur kennt, kann sie auch bewahren“

Mari­na Fischbeck-Eysholdt

Anläss­lich des bevor­ste­hen­den Semes­ter­the­mas „Öko­lo­gie“ unter­nah­men die Bio­lo­gie­kur­se der Jahr­gangs­stu­fe 12 des AGG Har­se­feld Anfang Sep­tem­ber (07.09.2015) in Beglei­tung ihrer Kurs­lei­ter Frau Dr. Fisch­beck-Eysholdt, Herrn Gedde und Herrn Wie­gand eine Exkur­si­on in das Öko­sys­tem „Nie­der­el­be­raum“, um einen Über­blick über die Öko­lo­gie und ins­be­son­de­re über öko­lo­gi­sche Fra­ge­stel­lun­gen der Elbe zu bekommen.

Auf dem 2005 spe­zi­ell für die Ver­hält­nis­se auf der Nie­der­el­be gefer­tig­ten Schiff „Tiden­kie­ker“ beka­men die Schü­le­rin­nen und Schü­ler einen Ein­blick in die von den Gezei­ten gepräg­te Land­schaft an der Nie­der­el­be und konn­ten auf einem Fluss­ra­dar die Navi­ga­ti­on des Schiffs ver­fol­gen. Wäh­rend der Fahrt wur­den die Kur­se von dem Bio­lo­gen Herrn Dr. Kurt­ze über die Beson­der­hei­ten des Öko­sys­tems „Fließ­ge­wäs­ser“ infor­miert. Herr Dr. Kurt­ze ist einer von etwa 20 Mit­ar­bei­tern der Orga­ni­sa­ti­on „För­de­rung von Natur­er­leb­nis­sen e.V.“, ein Zusam­men­schluss regio­na­ler Unter­neh­men, Behör­den­ex­per­ten sowie Fach­leu­ten für Öko­lo­gie und Bil­dung, die sich seit 1994 für natur­ge­bun­de­ne Hei­mat­kun­de im Land­kreis Sta­de und dem Nie­der­el­be­raum einsetzt.

Bei strah­len­dem Son­nen­schein star­te­te der „Tiden­kie­ker“ im Stader Hafen und die Schü­le­rin­nen und Schü­ler wur­den durch eine viel­fäl­ti­ge Natur­ku­lis­se gelootst, die von den Strö­mun­gen der stel­len­wei­se bis zu 20 m tie­fen Elbe bis hin zu gera­de ein­mal 75 cm tie­fen Neben­el­ben vor­bei an den schilf­be­wach­se­nen Ufern führ­te. Nach den Tiden, wie die Men­schen hier Ebbe und Flut nen­nen, rich­ten sich Seg­ler auf dem See­weg zwi­schen Schwin­ge, dem Elbe-Sperr­werk, der offe­nen Elbe bis hin zum Ham­bur­ger Hafen. Unter Ein­be­zie­hung der bio­ti­schen, abio­ti­schen und anthro­po­ge­nen Fak­to­ren des Öko­sys­tems Elbe knüpf­te Herr Dr. Kurt­ze in sei­nen Bei­trä­gen sehr gut an den Unter­richt der drei Kur­se an.

Nach einer ein­ein­halb­stün­di­gen Fahrt leg­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf der Elb­in­sel Pagen­sand an. Bei der klei­nen Wan­de­rung über die Insel erkun­de­ten sie die unbe­rühr­te Natur­land­schaft. Am Strand auf der ande­ren Sei­te ange­kom­men, such­ten sie — aus­ge­rüs­tet mit Bestim­mungs­bü­chern, Sie­ben und Lupen­glä­sern — am Ufer nach beson­de­ren Fund­stü­cken: Neben Treib­holz, Wur­zeln und einer Rau­pe wur­de über­wie­gend Müll gefun­den. Herr Dr. Kurt­ze the­ma­ti­sier­te im Anschluss das Müll­pro­blem und die damit ver­bun­de­nen Gefah­ren für die Tiere.

Auf der Rück­fahrt nach Sta­de wies Herr Dr. Kurt­ze noch ein­mal detail­lier­ter auf der­zei­ti­ge Umwelt­pro­ble­me hin, indem er über die Gefah­ren von Schwer­me­tal­len, Medi­ka­men­ten und der Elb­ver­tie­fung auf­klär­te. So kam es z. B. in den letz­ten Jah­ren zu einer ver­mehr­ten Aus­schüt­tung des Hor­mon­ana­lo­gons DDT, das dem weib­li­chen Geschlechts­hor­mon Östro­gen ähnelt. Dies hat­te die Ver­weib­li­chung von bestimm­ten Fisch­ar­ten zur Folge.

Nach der Ankunft im Stader Hafen fan­den sich die ein­zel­nen Kur­se zu einer Nach­be­spre­chung auf dem Deich zusam­men. Die vie­len neu­en Fak­ten und Infor­ma­tio­nen reg­ten zu neu­en Unter­richts­the­men an.

Die ange­neh­me Atmo­sphä­re auf dem Boot, das schö­ne Wet­ter sowie die inter­es­san­ten und abwechs­lungs­rei­chen Bei­trä­ge von Herrn Dr. Kurt­ze lie­ßen den Aus­flug für alle zu einem gelun­gen Erleb­nis wer­den und machen das The­ma „Öko­sys­tem Fließ­ge­wäs­ser“ für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler greifbarer.

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Fotos: Mari­na Fischbeck-Eysholdt