Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld
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MIG: Manage­ment für Schüler

Klas­se 10 FL1

In der Woche vom 12.04.2010 – 16.04.2010 haben wir, die Klas­se 10FL1, am MIG-Pro­jekt teil­ge­nom­men. MIG steht für Manage­ment Infor­ma­ti­on Game und ist ein Pro­jekt, bei dem die Schü­ler in die Rol­le von Vor­stands­mit­glie­dern schlüp­fen und ein vir­tu­el­les Unter­neh­men lei­ten. Es gibt jeden Tag Vor­trä­ge zu ver­schie­de­nen The­men – von Rech­nungs­we­sen über Ener­gie bis hin zum Mar­ke­ting – die einer­seits beim Lei­ten des Unter­neh­mens hel­fen sol­len, ande­rer­seits aber auch Erfah­rung für das spä­te­re (Berufs-) Leben mit sich bringen.

Ein typi­scher Tages­ab­lauf in die­ser Woche sah etwa so aus: Der Tag begann mit einem Vor­trag, nach einer halb­stün­di­gen Pau­se folg­te ein zwei­ter. Danach gab es am Mon­tag erst ein­mal eine Ein­füh­rung in das MIG-Pro­jekt und einen Aus­blick auf das, was uns erwar­te­te. An den wei­te­ren Tagen fand statt­des­sen die Aus­wer­tung der letz­ten soge­nann­ten „Spiel­run­de“ statt. Jede Spiel­run­de stell­te ein Geschäfts­jahr dar. In jedem Geschäfts­jahr war es unse­re Auf­ga­be, Ent­schei­dun­gen über das Per­so­nal, die Pro­duk­ti­ons­men­ge, die Höhe von Wer­be­gel­dern, evtl. Spen­den und vie­les mehr zu tref­fen. Beson­ders die Spen­den bescher­ten uns im Lau­fe der Woche viel Geläch­ter und „lyri­sche Momen­te“ oder auch ver­dreh­te Wör­ter, die doch gleich einen ganz ande­ren Sinn erga­ben als eigent­lich beab­sich­tigt. So wur­de bei­spiels­wei­se aus einem „Scheck“ schnell ein­mal ein Eis­ho­ckey­foul, ein „Check“. Nach der Aus­wer­tung konn­ten wir uns dann bei dem wirk­lich sehr lecke­ren Mit­tag­essen stär­ken und ein biss­chen unter­hal­ten, nicht nur unter­ein­an­der, son­dern auch mit unse­rem „Spiel­lei­ter“ Herr Mät­zold und mit Frau Grab­bert, mit denen wir uns alle sehr gut ver­stan­den haben und viel Spaß hat­ten und die uns wirk­lich super betreut haben. Nach der Mit­tags­pau­se star­te­ten wir dann mit neu­er Ener­gie in die nächs­te Spiel­run­de. Bis ca. 18.30 Uhr waren wir also wie­der mit Rech­nen, Aus­den­ken von krea­ti­ven Spen­den­ak­tio­nen und dem Tref­fen von Ent­schei­dun­gen beschäf­tigt. Da wir aber auch noch eine Prä­sen­ta­ti­on vor­be­rei­ten muss­ten, wur­de noch die eine oder ande­re Nacht­schicht ein­ge­legt, die aber meis­tens mit sehr viel Spaß ver­bun­den war.

Zu Beginn teil­ten wir uns in drei Grup­pen ein, die jeweils ein eige­nes Unter­neh­men bil­de­ten und unter­ein­an­der in Kon­kur­renz stan­den. Am ers­ten Tag wur­den Vor­schlä­ge gesam­melt, wel­ches Pro­dukt wir denn über­haupt her­stel­len woll­ten. Nach vie­len krea­ti­ven Ideen einig­ten wir uns schließ­lich auf Putz­ro­bo­ter. Dass alle Grup­pen das glei­che Pro­dukt her­stell­ten, hat­te zum Ziel, dass man einen Ver­gleich zwi­schen den Unter­neh­men zie­hen konn­te. Schon bald stell­te sich aber her­aus, dass das kei­nes­falls hieß, dass jedes Unter­neh­men gleich geführt wur­de. Jede Grup­pe ver­folg­te eine bestimm­te Stra­te­gie: Die Cle­an­Si AG han­del­te nach dem Mot­to „Mas­se statt Klas­se“, ver­trieb also bil­li­ge und qua­li­ta­tiv eher weni­ger hoch­wer­ti­ge Robo­ter, ver­kauf­te dafür aber sehr gro­ße Men­gen. Das Unter­neh­men Envo­Tech stell­te das genaue Gegen­stück dazu dar: Sie setz­ten auf hohe Qua­li­tät und hohe Prei­se, pro­du­zier­ten dafür aber gerin­ge­re Men­gen. Die United-Putz-Coope­ra­ti­on, kurz UPC, ent­schied sich für einen Mit­tel­weg zwi­schen den ande­ren bei­den Unter­neh­men, sowohl in der Men­gen­an­zahl als auch im Preis.

Die Erwar­tungs­hal­tun­gen an das MIG-Pro­jekt waren im Vor­aus sehr unter­schied­lich. Ein Teil freu­te sich, ein­mal eine Woche nicht zur Schu­le zu müs­sen und statt­des­sen etwas Neu­es ken­nen zu ler­nen. Der ande­re Teil hat­te nicht sehr viel Lust auf die­se Woche, sei es wegen der doch etwas län­ge­ren „Arbeits­zei­ten“, als man es von der Schu­le gewohnt ist, oder weil man dach­te, dass es eine har­te, erns­te oder lang­wei­li­ge Woche wer­den wür­de. Nach dem ers­ten Tag hat­te sich die Ein­stel­lung des zwei­ten Teils nicht wirk­lich gebes­sert, der Tag war doch sehr anstren­gend gewe­sen. Vie­len „Vor­stands­mit­glie­dern“ waren so vie­le Zah­len, Rech­nun­gen und Ent­schei­dun­gen auf ein­mal viel­leicht doch ein biss­chen zu viel gewe­sen. Auch herrsch­te in den meis­ten Grup­pen noch ein ziem­li­ches Cha­os, da kei­ner recht wuss­te, wie man die Auf­ga­ben auf­tei­len sollte.

Am Diens­tag wur­de es schon etwas bes­ser, alle fan­den sich all­mäh­lich bes­ser zurecht. Am Mitt­woch schließ­lich stieg die Lau­ne dann noch ein­mal deut­lich an, das MIG-Pro­jekt war nicht mehr nur „ganz in Ord­nung“, son­dern fing an rich­ti­gen Spaß zu machen. Nach­mit­tags dann das ers­te gro­ße High­light: die Besich­ti­gung bei Eis­bär-Eis. Mit Über­schu­hen, Schutz­män­teln in XXL und Hau­ben über den Haa­ren, was schon ein­mal für sehr hei­te­re Stim­mung sorg­te, ging es hin­ein. Dort ver­folg­ten wir den Weg des Eises vom Zusam­men­mi­xen der Zuta­ten bis zum Ver­pa­cken. Auch den Kühl­raum mit einer Tem­pe­ra­tur von ‑25° woll­ten wir nicht aus­las­sen. Zum Schluss konn­ten wir uns dann selbst von der geschmack­li­chen Qua­li­tät über­zeu­gen und ein, zwei oder auch drei Stück Eis probieren.

Am Don­ners­tag­abend fand dann der Höhe­punkt des MIG-Pro­jekts statt: die Prä­sen­ta­ti­on unser Putz­ro­bo­ter im Rats­saal des Har­se­fel­der Rat­hau­ses vor eini­gen Eltern, Leh­rern, der Schul­lei­tung und Ver­tre­tern aus der loka­len Poli­tik und Wirt­schaft. Trotz nur kur­zer Vor­be­rei­tungs­zeit und hohem Lam­pen­fie­ber kann man sagen, dass der Abend für alle super ver­lau­fen ist. Die Attrak­ti­on des Abends war das Mas­kott­chen eines Unter­neh­mens: eine Schü­le­rin ein­ge­packt in zwei mit Alu­fo­lie bekleb­ten Kar­tons. Nach­dem jede Grup­pe ihren Robo­ter erfolg­reich den „Kun­den“ – den Zuschau­ern – prä­sen­tiert  hat­te, gab es noch ein lecke­res Buf­fet und locke­re Gesprä­che mit den Gästen.

Dann war es auch schon Frei­tag, der letz­te Tag. Es fand noch eine Haupt­ver­samm­lung von jedem Unter­neh­men statt, bei der in Form von Gra­fi­ken die Zah­len der gesam­ten Geschäfts­jah­re zu The­men wie Per­so­nal­be­stand, Umsatz und Gewinn, Markt­an­teil und Divi­den­den­aus­schüt­tung den Aktio­nä­ren prä­sen­tiert wur­den. Abschlie­ßend folg­te noch eine Abschluss­be­spre­chung, jeder sag­te kurz etwas dazu, wie ihm die Woche gefal­len hat, was das High­light war und was man viel­leicht noch ver­bes­sern könn­te. Die Fazits fie­len sehr posi­tiv aus, ledig­lich die Vor­trä­ge fan­den meh­re­re Schü­ler etwas zu lang. Ins­ge­samt kann man sagen, dass es eine zwar anstren­gen­de, aber doch über­wie­gend sehr lus­ti­ge Woche  und das MIG-Pro­jekt eine posi­ti­ve Erfah­rung war, an dem eini­ge ger­ne noch ein paar Tage län­ger teil­ge­nom­men hätten.