Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld
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Klei­ne Teu­fel­chen — nutz­bar gemacht

Johan­na Maria Kalinski

In der ver­gan­ge­nen Woche (17.01.2015) besuch­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler des Bio­lo­gie­kur­ses e.A. der Jahr­gangs­stu­fe 11 in Beglei­tung ihres Kurs­lei­ters StR Micha­el Gedde das Elbe Kli­ni­kum Sta­de, um den Berufs­all­tag von Mole­ku­lar­bio­lo­gen genau­er ken­nen­zu­ler­nen und in den kli­nik­ei­ge­nen Labo­ren selbst gen­tech­ni­sche Expe­ri­men­te durch­zu­füh­ren. Über die dabei gewon­ne­nen Erkennt­nis­se im Umgang mit den “klei­nen Werk­zeu­gen” der Bio­tech­no­lo­gie ein Bericht von Johan­na Maria Kalinski:

“Unter dem Leit­satz „Klei­ne Teu­fel­chen – nutz­bar gemacht“ beka­men die Mit­glie­der unse­res Bio­lo­gie­kur­ses im Rah­men des Pro­jek­tes „ELSA“ (Elbe­schü­ler­aka­de­mie) der Elbe­ge­sund­heits­aka­de­mie (EGA) die Mög­lich­keit, die pra­xis­ge­bun­de­ne Wis­sens­platt­form für moder­ne bio- und gen­tech­no­lo­gi­sche Expe­ri­men­te in den kli­nik­ei­ge­nen Labo­ren der medi­zi­ni­schen Fach­schu­le zu nutzen.

Nach einer unter­richts­ge­bun­de­nen Ein­füh­rung in die Welt der „Teu­fel­chen“, den Restrik­ti­ons­en­zy­men und plas­mi­dia­len Vek­to­ren, mach­ten wir uns mit Labo­ran­ten­kit­tel und Mikro­pi­pet­te aus­ge­stat­tet auf, um Mikro­li­ter abzu­le­sen, ers­te Erfah­run­gen im Mikro­pi­pet­tie­ren zu sam­meln und schließ­lich bak­te­ri­el­le DNA zu zerschneiden.

Neben den uns neu­en Erkennt­nis­sen, dass das Bak­te­ri­um „Esche­ri­chia Coli“ als „Haus­tier“ der Mole­ku­lar­bio­lo­gen gilt und — wir ahn­ten es bereits — die DNA nicht mit einer Sche­re, son­dern mit Enzy­men zu zer­schnei­den ist, erör­ter­ten wir auch ethi­sche Zusam­men­hän­ge und Leit­fra­gen, die die wis­sen­schaft­li­che Arbeit an der Erb­sub­stanz zwei­fels­oh­ne auf­wirft. Dabei ist nicht nur die Fra­ge von beson­de­rer Bedeu­tung, ob gen­tech­nisch ver­än­der­te Nah­rungs­mit­tel wie „Bt-Mais“ nega­ti­ve Ein­flüs­se auf die Umwelt, Arten­viel­falt und Gesund­heit haben, son­dern auch, wie man mit mikro­bio­lo­gi­schen Ver­fah­ren der Krank­heit Krebs wirk­sam ent­ge­gen­tre­ten kann.

Die anschlie­ßen­de Aus­wer­tung der Ver­suchs­be­ob­ach­tun­gen fand dann in den Unter­richts­räu­men der medi­zi­ni­schen Fach­schu­le statt. Dafür wen­de­ten wir das Ver­fah­ren der Gel­elek­tro­pho­re­se an, eine gen­tech­ni­sche Metho­de zur Bestim­mung ein­zel­ner DNA-Frag­men­te, mit der wir her­aus­fan­den, ob wir gewis­sen­haft gear­bei­tet und die DNA so zer­schnit­ten hat­ten, wie es fach­ge­recht vor­ge­se­hen ist.

Nach­dem wir am Nach­mit­tag das Labor der Fach­schu­le ver­las­sen hat­ten, waren wir uns einig, dass die Labor­ar­beit nicht nur hand­werk­li­ches Geschick und Prä­zi­si­on ver­langt, son­dern auch hohe Ansprü­che an die Vor­stel­lungs­kraft von Mole­ku­lar­bio­lo­gen stellt. Die „klei­nen Teu­fel­chen“, die im Reagenz­glas nicht ein­mal der Grö­ße eines Was­ser­trop­fens ent­spre­chen, haben enor­me Aus­wir­kun­gen auf uns und unse­re Umwelt.

An die­ser Stel­le noch ein­mal herz­li­chen Dank für die Geduld und tol­le Ein­füh­rung in die Welt der Mole­ku­lar­bio­lo­gie an alle Beteiligten.”