Ein Jahr in einem fremden Land
Selbstständiger werden und eine Sprache fast perfekt beherrschen, das waren nur zwei der Gründe, warum ich mich entschieden habe, ein Jahr in der 11. Klasse im Ausland zu verbringen. Durch meine Englischlehrerin in der 7. und 8. Klasse habe ich angefangen, mich für die englische Sprache und besonders Amerika zu interessieren. Als ich das erste Mal hörte, dass man nicht nur eine zweiwöchige Sprachreise, sondern auch ein ganzes Jahr im Ausland verbringen kann, hatte ich mich dazu entschieden, diesen Schritt ebenfalls zu gehen.
Nachdem ich meine Eltern von den positiven Aspekten eines Auslandsjahres überzeugt hatte, konnte ich im Sommer vor der 10. Klasse mit den Bewerbungen anfangen. Durch meine Tante erfuhr ich, dass der Deutsche Bundestag in Kooperation mit dem amerikanischen Kongress ein Vollstipendium pro Wahlkreis vergibt. Also entschloss ich mich, auch zu diesem Parlamentarischen Patenschafts-Programm (PPP) eine Bewerbung zu verschicken. Und Bingo! Nach einer Auswahl des lokalen Komitees von AFS (American Field Service) wurde ich zu einem Auswahlgespräch mit der Bundestagsabgeordneten Frau Dr. Martina Krogmann eingeladen, die mich für das PPP auswählte. Danach wurden alle zukünftigen Austauschschüler der Region durch die Organisation auf mehreren Wochenenden auf das Jahr im Ausland vorbereitet. Wir warteten tagtäglich auf den Brief, der den Namen und die Adresse unserer Gastfamilie enthalten würde. Am 13. Juni 2007 erhielt ich meinen Brief und erfuhr, dass ich bei der Familie Mutter-Hoopes in Virginia, USA untergebracht war. Also nahm ich sofort Kontakt auf und erfuhr, dass ich auch noch zwei jüngere Gastschwestern und einen Hund haben würde. Ich war überglücklich und konnte es kaum noch abwarten, mein Jahr zu beginnen.
Der Abschied von meiner Familie und meinen Freunden fiel mir natürlich nicht sehr leicht, aber ich wusste ja, dass ich sie alle in einem Jahr wiedersehen würde. Also machte ich mich am 10. August 2007 auf den Weg in die USA und flog von Frankfurt nach New York, der erste Flug meines Lebens. Von New York aus ging es weiter mit einem Bus gen Süden, nach Virginia. Nach einem kurzen Einführungscamp kamen die Gastfamilien und wir wurden abgeholt. Das aufregendste Jahr meines Lebens konnte beginnen.
Ziemlich bald merkte ich das die Chemie zwischen mir und meiner Gastfamilie stimmte. Auch die Schule gefiel mir gut. Ich fand viele Freunde und wirkte im Chor und in zwei Theaterproduktionen mit. Schnell merkte ich, dass man Vieles aus den Hollywoodfilmen im alltäglichen Leben wiederfinden konnte, wie z. B. die Schließfächer in den Schulen und das viele Fast Food. Aber es gefiel mir und ich hatte die Chance, einiges vom Land zu sehen. Zwei Mal war ich in Florida, ein Wochenende verbrachte ich in New York und ein anderes in Williamsburg und Jamestown. Zu Weihnachten fuhren wir zu den Großeltern nach North Carolina und als meine Eltern und meine Schwester mich am Ende des Jahres besuchten, fuhren wir nach Boston und New York. Durch die Nähe zu Washington, D.C. verbrachte ich viel Zeit dort.
Im Großen und Ganzen habe ich ein unbeschreibliche tolles und einmaliges Jahr erlebt, das nicht nur mein Englisch verbessert hat, sondern mich aber auch innerlich stark verändert hat. Ich kann nur jedem, der daran interessiert ist, ein Jahr im Ausland zu verbringen und die Möglichkeit hat dies zu verwirklichen, raten es auch wirklich zu tun, denn es ist eine Erfahrung, die wohl unersetzlich ist.
Aus diesem Grund werde ich zusammen mit Ina Kathrin Spey und Jasmin Pinkenberg, die ebenfalls ein Jahr in den USA verbracht haben, die 9. Klassen des Gymnasium Harsefeld besuchen, um von unseren Erfahrungen zu berichten und Informationen zur Bewerbung zu geben.
Interessante Internetseiten sind außerdem:
http://www.bundestag.de/internat/internat_austausch/ppp/index.html
http://www.ef-deutschland.de/Default.aspx?bhcp=1