Birgit Lemmermann ist Freudenthal-Preisträgerin 2020
Diedrich Hinrichs
Darüber, dass Schülerinnen und Schüler unseres Gymnasiums in diversen sportlichen, naturwissenschaftlichen und künstlerischen Wettbewerben auf regionaler und nationaler Ebene schon etliche Male für ihre Leistungen prämiert worden sind, konnten wir in der Vergangenheit vielfach berichten. Einen Alleinvertretungsanspruch für derartige Erfolge haben sie allerdings nicht: Unlängst wurde unserer Kollegin StR´ Birgit Lemmermann die renommierte Auszeichnung für niederdeutsche Literatur, der Freudenthal-Preis 2020, zugesprochen.
„De Freudenthal-Pries 2020 geiht an Birgit Lemmermann. De Schoolmestersch, Freetiet-Goornersch un plattdüütsche Gedankenkünstlerin ut Ohlers kriggt den Pries för ehre kotten Vertellstücken „Achterdags. Negen lütte Schergen”, berichtet das Institut für niederdeutsche Sprache (Bremen) auf seiner Website und zitiert im Folgenden die Begründung der fünfköpfigen Fachjury der Freudenthal-Gesellschaft e.V. (Soltau), die diesen Literaturpreis seit 1956 alljährlich auslobt und verleiht:
Die niederdeutsche Prosa der Ahlerstedter Autorin, ihre „poetischen Miniaturen spielen mit Kindheitserinnerungen und den Gefühlen, die darin verborgen sind. Dabei vermischen sich Vergangenheit und Gegenwart: Alte Schwarz-Weiß-Fotos bekommen plötzlich Farbe und Atmosphäre. Die Jury war beeindruckt von der verdichteten Form der neun Erinnerungs-Scherben, die Leserinnen und Lesern viel Raum lassen für ihre persönlichen Gedanken.“
Von den 25 aus dem nordniedersächsischen Raum, Ostfriesland und den Niederlanden stammenden und im diesem Jahr eingereichten niederdeutschen Gedichten, Kurzgeschichten, Hörspielen, Spielszenen oder Romananfängen war der Wettbewerbsbeitrag von Birgit Lemmermann mit denjenigen von vier weiteren Autorinnen und Autoren in die engere Auswahl gekommen. Letztlich wurde aber unsere am Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld seit 2017 unterrichtende Kunst- und Sportlehrerin der mit einem ansehnlichen Preisgeld dotierte Freudenthal-Preis in diesem Jahr zum zweiten Mal zugesprochen, nachdem ihr dieser bereits im Jahre 2012 erstmals verliehen worden war.
Auf die Verleihung anlässlich einer Feierstunde auf der Jahreshauptversammlung der Freudenthal-Gesellschaft, die für Ende September vorgesehen war, muss StR´ Birgit Lemmermann, die als Autorin plattdeutscher Literatur in ihrer Künstlervita schon einige namhafte Preise und Auszeichnungen entgegennehmen konnte, allerdings vorerst verzichten: Auch hier machen die Corona-Auflagen dem Träger und Stifter des Literaturpreises einen Strich durch die Rechnung, sodass die diesjährige Preisverleihung verschoben werden muss und voraussichtlich erst im kommenden Jahr stattfinden kann.
Unser herzlicher Glückwunsch sei ihr im Namen der Schulgemeinschaft aber schon an dieser Stelle ausgesprochen: Allerbest maakt, Birgit!
Hintergrund:
Bereits seit 1956 wird der mit jetzt 2.500 Euro dotierte Freudenthal-Preis für neue niederdeutsche Literatur (Poesie und Prosa) ausgeschrieben. Außerdem wird eine Freudenthal-Anerkennung mit einem Preisgeld von 500 Euro vergeben. Der Preis ist die älteste kontinuierlich verliehene Auszeichnung für niederdeutsche Literatur. Ziel des Literaturwettbewerbes ist die Förderung niederdeutschen Schriftgutes (Pflege und Erhaltung der plattdeutschen Sprache und des in ihr enthaltenen Heimatkulturgutes). Die Freudenthal-Gesellschaft e.V. wurde 1946/1948 zur Pflege des Werkes der Freudenthal-Brüder Friedrich (1849–1929) und August (1851–1898) gegründet.
Quellen:
http://archiv.plattnet.de/data/2020–08-17–13–01-44/
https://heide-kurier.de/soltau-munster-freudenthal-preis-erst-2021_Pl9