Bekanntschaft mit der Ur-Mutter
Von Angelina Grube
Am 20.11.2023 war es so weit: Wir, der der Biologie-Leistungskurs 12, durften unser theoretisches Wissen zum Thema DNA in der Praxis anwenden. Hierzu ging es zum Stader Krankenhaus, um gemeinsam mit Herrn Greier zur Elbe-Schüler-Akademie (ELSA) zu gehen, die sich auf dem gleichen Gelände befindet.
Wir lernten Frau Dr. Zurek kennen, die uns an diesem Tag begleitet hat und uns zu Beginn einen spannenden Vortrag über die Entstehung des modernen Menschen präsentierte. Hier sind wir auch zum ersten Mal über den Begriff „Urmutter“ gestolpert. Es handelt sich um verschiedene Abstammungslinien, die eine Möglichkeit bieten, die Wanderung der Menschheit im Laufe ihrer Geschichte nachzuverfolgen. Die 650 Millionen Europäer können dabei auf sieben „Urmütter“ zurückgeführt werden. Und wir widmeten uns der Aufgabe, unsere eigene Urmutter etwas näher zu bestimmen. Dabei sollte die Frage beantwortet werden, ob wir zur Urmutter „Helena“ oder zu den „Anderen“ gehören.
Motiviert schwangen wir uns in unsere Kittel, um eigene Proben zu entnehmen. Mit Wattestäbchen sammelten wir unserem Rachen, was wir brauchten: Schleimhautzellen.
Die Proben wurden getrocknet und dann aufwendig präpariert, um die DNA aus den Mitochondrien zu isolieren. Weiter ging es mit dem PCR-Verfahren, welches wir bereits theoretisch aus dem Unterricht kannten. Ab da hieß es warten, denn das Verfahren brauchte Zeit.
Wir genossen unsere knapp zweistündige Mittagspause, bevor es ein weiteres Mal an die Laborarbeit ging. Die vervielfältigte DNA wurde in den Restriktionsverdau geschickt, wo uns mithilfe von Enzymen das Schneiden der DNA gelang.
Und dann erreichten wir unseren letzten Schritt, der uns die Antwort geben würde: die Agarose-Gelelektrophorese. Dieser Schritt würde unsere DNA sichtbar machen, je nach Größe wandert diese unterschiedlich schnell durch das Gel, welches in unserem Experiment aus Agarose bestand.
Nach dem eigenständigen Befüllen der Geltaschen brauchte es nur zwanzig Minuten, um das finale Ergebnis zu erhalten. Und unsere Arbeit hatte sich gelohnt: die Gelelektrophorese zeigte, wer von der Urmutter Helena abstammte und wer in die andere Gruppe gehörte.
Insgesamt war der Ausflug eine tolle Erfahrung, um das Laborleben kennenzulernen und die Methoden aus dem Schulbuch einmal in der Realität zu beobachten.
Wir bedanken uns bei Frau Dr. Zurek, die uns das Leben und die „Kunst“ des Labors nähergebracht hat und bei Herrn Greier, der die Exkursion für uns organisiert hat!
Foto: Michael Greier