Mehr gegen Flaute als gegen den Wind gekämpft
Sönke Maaß
In der letzten Woche vor den Herbstferien (09.10. bis 14.10.2022) gingen 13 Schüler:innen der Jahrgangsstufe 13 unseres Gymnasiums wieder einmal auf große Fahrt: Ziel des Sportkurses Windsurfen war der an der Ostseite des Salzhaffs liegende Ort Pepelow (Ostsee), wo sie unter Leitung der beiden Sportlehrkräfte StD Christian Sondern und OStR Thomas Dietz ihre theoretischen Fähigkeiten und praktischen Fertigkeiten im Windsurfen engagiert unter Beweis stellten, wie dem Teilnehmerbericht von Sönke Maaß zu entnehmen ist.
“Um etwaigen Missverständnissen gleich vorzubeugen: Mit „Surfen“ ist hier Windsurfen gemeint und nicht das Wellenreiten. Wie gewohnt fand diese Fahrt des Oberstufenkurses im Fach Sport ans Salzhaff, nordöstlich von Wismar, statt. Versorgt mit gutem Frühstück, Abendessen, Surfequipment und vorbereitet durch einwandfreies Training wohnten wir in der Anlage San Pepelone. Aber gehen wir diesen Bericht doch chronologisch an:
Zu unserem Unmut hieß es morgens um zehn an einem Sonntag Treffen in Hamburg. Nach drei Stunden Zugfahrt, erstaunlicherweise ohne jegliche Verspätung, erreichten wir Pepelow und konnten uns mit der Anlage vertraut machen. Es folgte das Beziehen der Wohnungen und die Ausgabe der Neoprenanzüge.
Am Nachmittag war zur Boardgewöhnung auch schon die erste Session auf dem Wasser angedacht. Für viele war es das erste Mal in einem Neoprenanzug, dementsprechend fielen die klassischen Wort wie „Das ist ja viel zu eng“ oder „Ich kann mich gar nicht bewegen“.
Am nächsten Morgen stellten wir fest, dass es Mitte Oktober nicht ausreicht, Neoprenanzüge über Nacht draußen hängen zu lassen, um sie zu trocknen, stiegen also in klamm-kalte Anzüge. Die Begeisterung war entsprechend verhalten. Das änderte sich jedoch wieder, als wir in der nächsten Session schon unsere Segel bekamen, eine kurze Einweisung ins Aufsteigen erhielten und dann zum Experimentieren und Einfinden aufs Wasser gelassen wurden.
Als wir uns dann am Nachmittag zu unserer zweiten „Wasserzeit“ fertig machten, stellte sich langsam eine gewisse Routine ein. Frühstück, vormittags mit Surflehrerin aufs Wasser, dann gab es vier Stunden Mittagspause, die zweite Surfzeit, in der wir am Vormittag Gelerntes festigten, und wenig später Abendessen. Genau so lief auch der Folgetag ab. In der Mittagspause gab es allerdings eine Theoriestunde, die wir besuchen mussten, um erstens die Theorieprüfung am Mittwoch für den Surfschein zu absolvieren, und zweitens konnte Herr Dietz diese Chance auf eine schriftliche Leistung natürlich nicht ignorieren.
Jegliches theoretische Wissen und praktische Können sowie die Tricks unserer Surflehrerin brachten jedoch am Mittwoch gar nichts mehr. Denn wir hatten, wie es eigentlich mindestens einmal in so einer Woche kommen musste, kaum Wind. Am Vormittag probierten wir es noch, allerdings musste man sich selbst Wind erzeugen, um von der Stelle zu kommen und somit verbrachten wir den Rest des Tages auf Land. Zum einen stand noch die Theorieprüfung auf dem Plan, die aber alle souverän meisterten und zum anderen bot die Anlage neben Surfkursen auch noch viele andere sportliche Aktivitäten an, die wir dann ausgiebig nutzten: Das klassische Fitnessstudio, das unkonventionelle Klettern am Kletterfelsen, aber auch Basketball füllten unseren Nachmittag.
Den Abend ließen wir mit einer gemeinsamen Runde Tischtennis ausklingen und genossen eine Beachparty mit Feuerkünstlern. Alle hofften für den letzten Tag auf dem Wasser noch einmal für genug Wind, um das Gelernte anwenden zu können, allerdings war auch das nicht so wirklich drin: Schneller als Schrittgeschwindigkeit fuhr am Donnerstagvormittag keiner mehr. Ein letztes Mal zogen wir die Neoprenanzüge aus und gaben sie danach zurück. Es folgten knapp eineinhalb Stunden Beachvolleyball, die der Situation angemessen eher weniger ernst genommen wurden.
Und dann endete die Surffahrt, wie sie begonnen hatte: Mit viel zu frühem Aufstehen! Wir mussten eine Stunde früher als die letzten Tage die Wohnungen geräumt haben, genossen ein letztes Mal das Frühstücksbuffet und traten dann die Rückreise an. Mit etwas Verspätung, aber einer Menge Erinnerungen zerstreute sich der Kurs dann am Hamburger Bahnhof in alle Richtungen.”
Fotos: Thomas Dietz / AGG