Über Wandern, Wurmberg und Werwölfe
Marie Bartsch und Felicitas Behr
Die fünftägige Reise der Klassen 8 SL2 und 8 F3, die beide Gruppen begleitet von Frau OStR´ Katrin Göllnitz-Grabbert und OStR´ Dr. Sophia Frau Großkopf bzw. von OStR´ Christina Greier und StR Michael Greier Anfang September (5.09. — 9.09.2022) nach Braunlage in den Harz führte, bot den Schüler:innen mancherlei schöne Abwechslung vom Schulalltag, machte sie aber auch zu unmittelbaren und nachdenklichen Beobachtenden der zum selben Zeitpunkt im Nationalpark großflächig ausgebrochenen Waldbrände.
“Am frühen Montagmorgen versammelten sich alle Schüler in ihren jeweiligen Klassen am AGG und warteten gespannt und voller Vorfreude darauf, dass die Reise endlich begann. Kurze Zeit später war es dann so weit! Als unser Gepäck eingeladen war und alle einen Sitzplatz gefunden hatten, konnten wir endlich starten. Die Fahrt, welche ungefähr vier Stunden dauerte, war zwar sehr lang, aber mit etwas Musik und ein paar lustigen Gesprächen verging die Zeit wie im Flug.
Als wir gegen Mittag endlich in der Jugendherberge ankamen, konnten wir direkt unsere Zimmer beziehen und hatten etwas Zeit, unsere Sachen auszupacken und unsere Betten zu machen. Danach ging es auch schon los zu unserer ersten Aktivität: Wir haben innerhalb unserer Zimmer eine Stadtrallye gemeistert und damit die Umgebung und die Stadtgeschichte von Braunlage besser kennengelernt. Um die Fragen beantworten zu können, haben wir auch die ein oder andere Bewohnerin bzw. den ein oder anderen Bewohner des Ortes befragt, schließlich konnte man ja einen kleinen Preis gewinnen. Nach dem Abendbrot hat jeder den ersten Tag individuell ausklingen lassen.
Nach der ersten Nacht und dem ersten leckeren Frühstück stand unser „Tag fürs Team“ an: Am Vormittag haben wir verschiedene lustige und die Klassengemeinschaft stärkende Spiele gespielt: Es wurden Seilspringrekorde aufgestellt und Bodyguards mussten ihre Promis beschützen. Nachdem sich unsere Klasse in der Mittagspause dazu entschlossen hatte, Pizza und Döner zu bestellen, ging es am Nachmittag mit einer kleinen Wanderung durch die umliegenden Wälder. Auf dem Weg hat unsere Klasse Spiele wie z. B. Werwolf gespielt und in kleinen Pausen zwischendurch gemeinsam den Mörder ermittelt. Am Ende der Wanderung mussten wir in einem Abschlussspiel gegen unsere Lehrer antreten, das wir natürlich gewannen. Am Abend konnte man noch auf dem umliegenden Sportplatz Fußball und andere Sportarten spielen.
Am Mittwoch war schon die Hälfte unserer Klassenfahrt herum und wir machten uns nach dem Frühstück auf den Weg zur Seilbahn, die uns mit einer spektakulären Aussicht und einer tollen Möglichkeit für Fotos auf den Wurmberg brachte. Oben angekommen, hatten wir von dem höchsten Berg in Niedersachsen einen atemberaubenden, durchaus aber auch beklemmenden Blick auf die Löscharbeiten am Brocken, da dieser nur drei Kilometer Luftlinie von unserem Standort entfernt war. Außerdem befand sich der See, aus welchem die Löschhubschrauber ununterbrochen das Wasser schöpften, direkt vor uns, weswegen um uns herum auch viele Feuerwehrleute versammelt waren.
Einer von ihnen ging auf unsere Fragen ein und erzählte uns viel Interessantes über den Brand, die verursachten Schäden und über die Löschfortschritte. Zurück fuhren wir nur bis zur Hälfte mit der Seilbahn und liefen den Rest des Weges zu Fuß. Nach einer kurzen Shoppingzeit spielten wir alle eine spaßige Partie Minigolf.
An unserem letzten vollen Tag fuhren wir bereits morgens mit dem Bus zum Bergwerk Samson, wo wir bei einer Führung viel über die Arbeit im Bergwerk erfahren und gesehen haben. Dort befindet sich auch die weltweit letzte funktionierende Fahrkunst, womit früher die Arbeiter nach unten in das 600 Meter tiefe Bergwerk gelangten. Heute fahren die Elektriker immer noch mit derselben Fahrkunst, allerdings „nur“ 200 Meter, da dort jetzt durch das alte Wasserrad umweltfreundlich Strom hergestellt wird.
Bei einem anschließenden Museumsbesuch konnten wir unser Können bei einem Fahrkunst-Simulator unter Beweis stellen. Da es bei unserem Aufenthalt schon stark regnete, mussten wir den anschließend geplanten Ausflug zum Hochseilgarten leider absagen. Nach einem gescheiterten Versuch ein HDMI-Kabel für die Wiedergabe eines Kinofilm ausfindig zu machen, verbrachten wir einen ruhigen Nachmittag in der Jugendherberge. Nachdem wir alle wieder trocken waren, nutzten manche die Zeit, um sich einfach einmal auszuruhen oder Spiele zu spielen, und andere schrieben Postkarten nach Hause. Am Abend wurde dann noch gegrillt.
Damit neigte sich unsere Klassenfahrt auch schon dem Ende zu und es brach der Abreisetag an. Nachdem wir alle Koffer fertig gepackt, die Zimmer geräumt und unsere Schlüssel abgegeben hatten, wurde unser Gepäck in den Bus geladen und wir traten mit gemischten Gefühlen die Rückreise an. Während der langen Fahrt konnten wir uns etwas erholen und entspannt zurücklehnen, bis wir nachmittags schließlich wieder in Harsefeld ankamen und von unseren Familien in Empfang genommen wurden.
Es war eine lustige und eindrucksvolle Klassenfahrt, auf der wir viel Spaß hatten!”
Fotos: Mika (2)