Kein Vorbeikommen an den Ahlerstedter Rennboliden
Von Paula Iffland und Diedrich Hinrichs
Am vergangenen Wochenende (23.03.2019) fand auf dem Gelände der Meyer Werft GmbH in Papenburg die Landesmeisterschaft im Wettbewerb „Formel 1 in der Schule“ statt. Mit am Start, der letztjährige Titelträger, das in neuer Besetzung angetretene vierköpfige Team „Wi vom Dörp“, sowie mit „Mach2“ und „Dorfkinder“ zwei weitere, als Junior Teams im Rennzirkus vertretene „High-Tech-Tüftler-Quartette“ mit Schülerinnen und Schülern der Schule am Auetal und dem Aue-Geest-Gymnasium: Mehrfach ausgezeichnet und mit gleich zwei Landestiteln im Gepäck konnten die drei Racing-Teams ihre Rückfahrt nach Ahlerstedt mit vergleichsweise ruhiger Geschwindigkeit antreten.
Im Folgenden ein Bericht über den Ablauf der Veranstaltung von der „Wi vom Dörp“-Team-Managerin Paula Iffland (Klasse 10 A):
Am Freitag reisten wir mit dem Bus nach Papenburg. Nach der Anmeldung bekamen wir eine exklusive Führung durch die Werft. Ab 18 Uhr fand der Aufbau der Teamboxen statt. Als wir anschließend in unsere Unterkunft fuhren, waren wir sehr müde und übten noch ein wenig unsere mündliche Präsentation.
Am Samstag war es dann so weit: der Wettbewerb stand an. Wir starteten mit einer sehr gelungen Teamstand-Präsentation. Nach der Mittagspause folgte unser Rennen. Mit einer Zeit von 1,170 sec erreichten wir die drittschnellste Fahrtzeit in der Senioren-Kategorie. Es fehlte nur noch die mündliche Präsentation. Nach dieser ging es dann an die Spaßrennen, damit sich die Jury besprechen konnte.
Bei der Siegerehrung herrschte bei allen Teams große Anspannung. Jeder wollte einen der vorderen Plätze und möglichst viele Sonderpreise bekommen. Zuerst wurden die Sieger-Teams der Junioren verkündet. Wir konnten doch tatsächlich unseren Juniorteams „Mach2“ zum Landesmeistertitel und den „Dorfkindern“ zur Vizemeisterschaft gratulieren. Die „Dorfkinder“ erhielten einen Sonderpreis für das schnellste Auto und die beste Konstruktion, während das Team „Mach2“ für ihren Teamstand einen Sonderpreis bekam und im Knock-Out Rennen siegte.
Es folgte die Siegerehrung für die Senior-Teams: Nach und nach wurden die Plätze vergeben und schließlich blieben noch für die beiden vorderen Plätze zwei Teams übrig: wir und das Team „Maximum Motovation“ aus Lüneburg. Wir sind sehr dankbar und stolz, denn wir wurden Landesmeister Niedersachsen und konnten somit unseren Titel verteidigen. Zudem erhielten wir die Sonderpreise für die „Beste mündliche Präsentation“ und das „Beste Portfolio“.
Nun geht für uns und das Team „Mach2“ die Arbeit weiter, denn wir werden am 10./11. Mai 2019 bei der Deutschen Meisterschaft in Wolfsburg für das Bundesland Niedersachsen an den Start gehen und versuchen, dort so erfolgreich wie möglich abzuschneiden.
Die erfolgreichen Teams namentlich im Einzelnen:
„Team Wi vom Dörp“: Paula Iffland, Deike Corleis (beide 10 A), Frieda Reiners und Lennart Payk (beide 10 C).
„Mach2“: Georg Iffland (8 F1 / AGG), Levent Corleis (8 FSL2 / AGG), Marie Becker, Jele Höft und Hauke Corleis (alle 8.01 OBS Ahlerstedt).
Fotos: Paula Iffland / Schule am Auetal und AGG Harsefeld
Im TAGEBLATT vom 21.03.2019 ist unter dem Titel „Junge Tüftler aus Ahlerstedt streben nach dem Sieg“ ein Vorbericht über die Wettbewerbsteilnahme der drei Ahlerstedter Racing-Teams erschienen, den wir mit freundlicher Genehmigung des Redakteurs Daniel Beneke im Folgenden anfügen:
Freuen sich auf den Wettbewerb: die Oberschüler und ihre Betreuer Reinhard Altrock, Gerd Iffland und Sabine Iffland. Foto: Beneke
AHLERSTEDT. Jetzt wird es ernst: Die Jugendlichen der Oberschule am Auetal in Harsefeld gehen beim Wettbewerb „Formel 1 in der Schule“ an den Start. Am Wochenende treten sie beim Landesentscheid an, der diesmal auf dem Gelände der Meyer-Werft im emsländischen Papenburg gastiert.
„Wir sind in den letzten Zügen unserer Vorbereitungen“, berichten die Nachwuchsforscher. Zusammen mit ihren Lehrern Sabine Iffland und Gerd Iffland sowie Schulassistent Reinhard Altrock werden die Jugendlichen am Donnerstag ihr Equipment verstauen. Am Freitag geht es ins Emsland. Am Nachmittag dürfen sie das Werft-Gelände besichtigen und ihre Stände aufbauen. Mit drei Teams fahren die Ahlerstedter zum Landesentscheid.
Seit einem Dreivierteljahr tüfteln sie an den neuesten Miniatur-Rennwagen und probieren dabei auch kreative Formen wie die eines Zeppellins aus. Seit fünf Jahren nehmen die Oberschüler aus Ahlerstedt bei dem Wettbewerb „Formel 1 in der Schule“ teil, inzwischen in Kooperation mit den Gymnasiasten aus Harsefeld. Von Anfang an arbeiten sie mit der Schule Am Dobrock, der Oberschule in Cadenberge, zusammen.
Karosserie aus dem Drucker
Nicht nur die Schnelligkeit der Rennwagen, deren Karosserie teilweise mit einem 3‑D-Drucker entstanden ist, steht im Fokus. Die Jugendlichen müssen ihre Arbeit dokumentieren – und präsentieren. In einem Portfolio stellen sie die einzelnen Schritte der Konstruktion, der Fertigung und der Tests im Windkanal dar – technische Zeichnungen und Erklärungen inklusive. An einem Messestand werden die Schüler ihr Schaffen darlegen, außerdem steht ein Vortrag vor einer Fachjury auf dem Programm.
Einen großen Teil bei der Vorbereitung nimmt auch die Öffentlichkeitsarbeit ein. Die Jugendlichen betreiben Internetseiten und Präsenzen in den sozialen Netzwerken wie Instagram. Außerdem haben sie Werbeprodukte wie Kugelschreiber und Bonbons mit Logo hergestellt. Vor Ort präsentieren sie sich in einheitlicher Bekleidung, die Trikots und Pullover ziert das Team-Logo.
Virtuelle Flitzer
Mindestens einmal in der Woche treffen sich die Jugendlichen in der MINT-Werkstatt im ehemaligen Schlecker-Markt an der Zevener Straße. In den einstigen Räumen der Drogeriekette im Ahlerstedter Ortszentrum hat sich die Arbeitsgemeinschaft eingerichtet. Computer-Arbeitsplätze, eine Besprechungsecke, Fräsmaschinen und 3‑D-Drucker stehen jetzt dort. In Vitrinen zeigen die Schüler, was sie in den vergangenen Jahren geschaffen haben – unter anderem Rennwagen im Miniaturformat. Die Jugendlichen konstruieren die Fahrzeuge zunächst virtuell. Sie entwickeln die Autos am Laptop mithilfe spezieller Software. Die Flitzer sollen möglichst aerodynamisch sein, also einen geringen Luftwiderstand aufweisen. Nach den auf diese Weise ermittelten Maßen werden sie gefräst und lackiert.
Als Rohstoff dient ein leichter und dennoch stabiler Kunststoff. Um die 60 Gramm wiegt ein Fahrzeug. Für den Antrieb wird eine Gaskartusche verwendet, die in einem Rohr am Rennauto montiert wird. Die Regeln des Wettbewerbs in Sachen Größe, Gewicht, Form und Materialien sind streng. Ihre kleinen Flitzer testen die Mädchen und Jungen seit dem Winter auf einer 25 Meter langen Rennbahn. Sponsoren wie Dow, NDB, IHK & Co. haben den Jugendlichen die Investition ermöglicht. Die Rennwagen erreichen während des etwa einsekündigen Sprints eine Geschwindigkeit von bis zu 80 Stundenkilometern. Diverse Male landeten die Mädchen und Jungen von der Geest bereits auf dem Treppchen. Nun wollen sie bei der Weltmeisterschaft an den Start gehen.