AGG-Handballerinnen gewinnen Landesfinale
Thomas Dietz
„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“, so schallte es nach dem letzten Spiel des Tages durch die Halle und dem sportkundigen Leser ist nun wohl sofort klar, was am vergangenen Mittwoch (28.02.2018) in der Sporthalle der BBS Nienburg Spektakuläres passiert sein musste. Unsere Handballmädchen WK III vertraten an diesem Tag den Bezirk Lüneburg beim Landesfinale JtfO und leisteten dabei schlicht und ergreifend Unglaubliches: In drei spannenden und überaus nervenaufreibenden Finalspielen setzte sich unser Team gegen die Vertreter aus Weser-Ems (Windthorst-Gymnasium Meppen), Hannover (KGS Sehnde) und Braunschweig (Grotefend-Gymnasium Hann. Münden) durch und darf sich nun voller Stolz als beste Schulmannschaft Niedersachsens in der Altersklasse 2003–2006 bezeichnen.
Dieser großartige Erfolg gelang in einem hart umkämpften Turnier zwischen vier Teams auf Augenhöhe jedoch erst im letzten Spiel des Tages. In einem regelrechten „Herzschlagfinale“, das unsere Mannschaft gewinnen musste, kämpfte sie sich nach einem Fünf-Tore-Rückstand wieder zurück in die Partei und gewann am Ende die Partie hauchdünn mit einem einzigen Tor Vorsprung. Zur Belohnung für diesen tollen Erfolg darf unser Team nun das Land Niedersachsen beim Bundesfinale in Berlin vom 24.04. bis 28.04.2018 vertreten.
Für das AGG spielten im Landesfinale: Juline Euhus (TH), Nike Dubbels, Marie Wallisch (alle 8 F2), Leonie Corleis (TH; 7 F1), Charlotta Beuck (8 S), Caitlin Busch (8 F1), Emily Peyke (9 A), Mieke Klintworth, Hedda Jürs, Talea Ehlers (alle 7 FSL2) und Martha Scharsitzki (6 SL2)
Im Folgenden der Tag im Einzelnen:
Insgesamt standen die Vorzeichen für die Finalspiele an diesem Tag eher ungünstig, da wir mit Nike Dubbels krankheitsbedingt auf eine extrem spielstarke Außenspielerin verzichten mussten. Andere Leistungsträgerinnen gingen nach gerader überstandener Krankheit entsprechend geschwächt in die wichtigen Spiele und stellten sich an diesem Tag dennoch absolut in den Dienst der Mannschaft. Eigentlich war für mich als Lehrkraft aber schon in den frühen Morgenstunden erkennbar, wie hochmotiviert unser Team gedachte diesen Tag zu beginnen. Denn wie ist es sonst zu erklären, dass ein gesamtes Handballteam am frühen Morgen bei arktischen Minusgraden an der Bushaltestelle vor dem AGG um eine wummernde große ominöse weiße Musikbox herumtanzt?
Aue-Geest-Gymnasium — Windthorst-Gymnasium Meppen 11:13
Im ersten Spiel des Tages lief auf unserer Seite in Abwehr und Angriff wenig zusammen und auch die sonst so sicher gespielten Gegenstöße fanden an diesem Tag keine wirkungsvollen Abnehmerinnen. Dazu kam noch eine unerklärlich hohe Fehlwurfquote bei eigentlich gut herausgespielten Chancen und so wurde das gesamte Spiel zu einer unerwarteten Zitterpartie, die letztlich nicht unverdient verloren ging. Natürlich war die Frustration nach dieser Partie entsprechend groß, zumal allen Beteiligten nach Spielende schnell klar wurde, wie absolut unnötig und vermeidbar diese Niederlage gewesen war.
Tore: Marie Wallisch (3), Charlotta Beuck (2) und Emily Peyke (6)
KGS Sehnde — Aue-Geest-Gymnasium 7:12
Gegen den Vertreter aus Hannover war eindeutig Wiedergutmachung angesagt und unsere Mannschaft spielte im Vergleich zum ersten Spiel wie ausgewechselt und ging von Beginn an hochkonzentriert zu Werke. Gestützt auf eine gute Torhüterleistung, einem konzentrierten und engagiert arbeitenden Abwehrverbund und einer sehr guten Chancenverwertung gelang ein ungefährdeter Start-Ziel-Sieg.
Tore: Marie Wallisch (3), Charlotta Beuck (1), Caitlin Busch (1), Emily Peyke (5), Mieke Klintworth (1) und Hedda Jürs (1)
Grotefend-Gymnasium Hann. Münden — Aue Geest-Gymnasium 12:13
Im letzten Spiel des Turniertages war die Ausgangslage für uns klar. Da die KGS aus Sehnde zuvor das Gymnasium Meppen denkbar knapp mit 9:8 bezwungen hatte und auch das Grotefend-Gymnasium bereits im ersten Spiel geschlagen hatte, konnte die KGS zu diesem Zeitpunkt bereits vier Punkte auf der Habenseite verbuchen. Um noch einen möglichen Turniersieg Realität werden zu lassen, musste nun ein Sieg im letzten Spiel her. Bei Punktgleichheit hätte nachfolgend der direkte Vergleich mit Sehnde für uns gesprochen.
Mit dem Druck dieser „Endspielsituation“ gingen unsere Spielerinnen dann in dieses so wichtige Match. Die Vertreterinnen für den Bezirk Braunschweig erwischten uns jedoch eiskalt und konnten nach einem anfänglichen Hin und Her ihre Führung kontinuierlich auf einen Fünf-Tore-Vorsprung auf 9:4 ausbauen.
In dieser Phase jedoch gab sich unsere Mannschaft überaus kämpferisch und wuchs noch einmal über sich hinaus. Gestützt auf eine überragende Juline Euhus im Tor, die mit mehreren tollen Paraden in Folge klarste Torchancen zunichte machte und uns dadurch überhaupt erst im Spiel hielt, gelangen nachfolgend auch wieder sehenswerte Aktionen im Angriff. Dadurch stabilisierte sich auch unsere Abwehr und in einem irren „Endspiel-Krimi“ gelang es uns dann, Tor um Tor aufzuholen und in der Schlussphase sogar selbst in Führung zu gehen. Diesen Vorsprung verteidigte unser Team dann bis zur Schlusssirene und der Rest war nur noch Jubel…
Tore: Marie Wallisch (4), Charlotta Beuck (3), Caitlin Busch (1) und Emily Peyke (5)
Fotos: AGG Harsefeld / T. Dietz