Wingstfahrt: Einander kennenlernen — miteinander kooperieren
Von Amely Bürke, Frida Husung, Lena Frobel, Milena Grundke, Lena Heine und Lara Poppe
Die Kennlernfahrt unserer Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 5 ist nicht nur ein mit Spannung erwarteter Erlebnisaufenthalt im Klassenverband, sondern neben der Einschulungsfeier, den Einführungstagen und dem Herbstfrükstück auch wesentlicher Bestandteil der “Willkommenskultur” an unserem Gymnasium, der unseren Jüngsten das Ankommen am AGG leichter machen soll. Während der dreitägigen Fahrt in die Wingst (18.09. bis 20.09.2017) standen Kooperationsspiele und Spiele zur Verbesserung der Sozialkompetenz der Klassen im Wald und auf dem Gelände der Jugendherberge im Mittelpunkt.
Gleich in der ersten Woche nach den Herbstferien sind wir zu unserer dreitägigen Fahrt in die Wingst gestartet. Der gesamte Jahrgang 5 des AGG war unterwegs: fünf Klassen in der Begleitung unserer Klassenleitungen StR´ Dr. Fischbeck-Eysholdt, OStR Thomas Rogen, StR Carsten Springmann, StR Michael Greier und StR´ Vivien Machura sowie der Referendare Frau Nickeleit, Frau Maimanakos, Herrn Barz, Herrn Trispel und Herrn Jost.
Nach der Ankunft in der Jugendherberge mussten wir – bevor wir die Zimmer beziehen konnten – noch ein wenig warten und haben daher die Zeit mit Spielen und dem Lied „Ein Tiroler wollte jodeln gehen im Gebirge am Hang“ überbrückt. Nach dem Mittagessen konnten wir in unsere Zimmer gehen, die Sachen auspacken und die Betten beziehen. Dann ging es los mit dem Programm. Jede Klasse wurde von zwei Trainern betreut – diejenigen für unsere Klasse hießen Antonia und Meike. In einer Kennenlernrunde haben wir uns einander vorgestellt und als erste Übung mussten wir erklären, warum wir ausgerechnet unseren Namen tragen und was unser Name bedeutet.
Gleich zu Anfang brachten uns unsere Trainerinnen den Mut-mach-Spruch „Fli-Flo“ bei, den wir ganz laut brüllen sollten. Zusammen überlegten wir, was wir auf unserer Reise zu einer guten Klasse gebrauchen könnten und symbolisch in einen Reisekoffer packen wollten: Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Zusammenarbeit, Miteinander usw. Dies haben wir auf einem großen Plakat festgehalten.
Danach sind wir mit unseren Trainerinnen am Wald entlang zu einer Wiese gewandert und haben dort mit einem langen Seil gespielt, was von Antonia und Meike geschwungen wurde. Dazu gab es für die Klasse unterschiedliche Aufgaben auf unterschiedlichen Levels. Wir mussten darunter durchlaufen, ohne das Seil zu berühren: erst in 2‑er, dann 3‑er, danach 5‑er Gruppen und zuletzt musste die ganze Klasse drunter durchlaufen, ohne das Seil zu berühren. Anschließend haben wir „Mein Freund der Baum“ gespielt, wobei wir mit verbundenen Augen durch den Wald geführt wurden, einen Baum berühren und später wiedererkennen mussten. Den Abend haben wir im Klassenverband mit einem lustigen Spiel verbracht, dem „Stuhl-Spiel“.
Am nächsten Tag wurden wir um 5.45 Uhr geweckt, damit wir pünktlich um 6.30 Uhr mit unseren Trainerinnen die „Wanderung in den Tag“ starten konnten. Wir mussten leise sein, um konzentriert auf die Geräusche des Waldes zu lauschen. Danach haben wir „Erdmännchen füttern“ gespielt, bei dem es darum ging, auf einer flachen Plane mehrere kleine Bälle in bestimmte Löcher zu bugsieren. Die Plane wurde am Rand von der gesamten Klasse gehalten und konnte durch geschicktes Hoch- und Runterhalten gesteuert werden. Das war eine große Herausforderung, die an diesem Morgen nicht immer gelang.
Anschließend gab es Frühstück und wir durften uns ein Lunch-Paket für den Tag (Brötchen, Wasser, Bifi, Apfel, Kekse) zusammenstellen. Dann sind wir in den Wald gegangen, wo wir wieder gemeinsam Aufgaben bewältigen mussten. So versuchten wir z. B. in einem Tiefseilgarten über ein Seil (Slackline) zu laufen, das zwischen mehreren Bäumen gespannt war. Das Laufen über das Seil konnte nur gelingen, wenn wir uns gegenseitig unterstützt haben. Am Ende haben wir es geschafft, die ganze Klasse sicher über das Seil laufen zu lassen.
Die große Herausforderung für jeden Einzelnen kam später: der Leitersprung. Es bestand dabei die Möglichkeit, an einem Seil gesichert von einer sieben Meter hohen Leiter zu springen. Oben auf der Leiter konnten wir uns auf ein kleines Brett stellen oder setzen, um anschließend von dort hinunterunterzuspringen oder abgeseilt zu werden. Nicht alle sind bis ganz oben geklettert, aber jeder hat sein Bestes versucht.
Parallel dazu haben wir Gruppen gebildet, deren Aufgabe darin bestand, ein rohes Ei mit Naturmaterialien so zu verpacken, dass es das Fallenlassen von der 7 m hohen Leiter unbeschadet überstehen konnte. Wir sollten dem Ei einen Namen geben und uns dazu eine Geschichte überlegen, warum das Ei unbedingt von den Leiter (dem Eiffelturm) springen wollte. Dieses Paket wurde von Meike dann nach oben transportiert, um es anschließend vom „Eiffelturm“ fallen zu lassen. Zwei von vier Gruppen haben es geschafft. Eines der beiden Eier, Dotti, wurde dann sogar bis nach Harsefeld mitgenommen.
Ein Klassenspiel „Wo ist Chuck?“ sorgte dafür, dass wir uns ordentlich bewegt und es auch geschafft haben, „Chuck“ über die Ziellinie zu bringen. In einem abschließenden Spiel hat die Klasse eine Schatzkiste finden müssen, in der sich Karamellbonbons (Goldstücke) befanden. Jeder durfte sich ein Goldstück nehmen und in einer Abschlussrunde sagen, worin das Schönste unserer Fahrt bestanden hatte. Am Schluss haben wir überprüft, ob wir alles, was wir in unserem Reisekoffer mitgenommen hatten (Freundschaft, Zusammenarbeit usw.), gebraucht und ob wir vielleicht auch etwas verloren hatten (z. B. Angst). Anschließend haben wir uns von unseren Trainerinnen verabschiedet und an diesem Tag als Abendbrot eine warme Mahlzeit (Gemüse, Kartoffel, Bratwurst) bekommen. Am Abend stand wieder das „Stuhlspiel“ auf dem Programm.
Am nächsten Tag packten wir nach dem Frühstück die Taschen, zogen die Betten ab und warteten knapp eine Stunde auf den Bus, der uns dann pünktlich um 12.00 Uhr wieder in Harsefeld absetzte. Im Forum beendeten wir unsere Fahrt mit einem „Fli-Flo“ aller Klassen.
Und hier ein weiterer Bericht der Klasse 5 F3:
Am Morgen des 18. Oktober 2017 fuhren drei Busse am AGG vor und holten 125 aufgeregte Fünftklässler ab: Wir starteten zu unserer zweieinhalbtägigen Kennenlernfahrt in die Wingst.
Nachdem wir die Jugendherberge erobert hatten, lernten wir das Team von EXEO kennen, das unsere Klasse auf dem Weg zu einer guten Klassengemeinschaft unterstützen sollte. Wir haben bei schönem Wetter draußen viele Spiele gespielt, bei denen wir als Team zusammenarbeiten mussten. Wir waren mit einer „Rakete“ im Weltall, haben Chuck gesucht und eine Nachtwanderung gemacht. Es war ganz schön spannend, sich alleine im dunklen Wald nur mit Hilfe von Knicklichtern zu orientieren!
Mit Wunschpulver am Lagerfeuer — man durfte seine Wünsche für den nächsten Tag sagen — klang der Abend aus und wir waren gespannt darauf, was uns am nächsten Tag erwarten würde.
Nach dem Frühstück trafen wir uns am zweiten Tag mit den EXEO-Leuten auf der Wiese — die einen mehr, die anderen weniger müde. Zum Wachwerden und als Einstimmung auf den Tag haben wir gemeinsam den „Flee-Flow-Song“ gesungen bzw. wohl doch eher geschrien. Das ist ein afrikanisches Lied, das Mut machen soll. Das war sehr lustig!
Danach haben wir eine Runde „Wo ist Chuck“ gespielt und sind in den Wald gegangen. Was uns dort erwartete? Eine Slackline! Einer nach dem anderen stiegen wir auf die Slackline, aber alle fielen wir wieder herunter. Nach kurzer Zeit stellten wir fest, dass es ohne Teamwork nicht geht. Also stiegen wir wieder nacheinander auf die Slackline und hielten uns dieses Mal an den Händen fest. Wir haben uns dadurch gegenseitigen Halt gegeben. So haben wir es dann doch alle auf die andere Seite geschafft! Außerdem ist unser „Raumschiff“ abgestürzt und wir sind in der Antarktis gelandet. Aber auch hier gelang uns unsere Rettung nur durch Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe.
Nach der Mittagspause haben alle 5.Klassen einen „Flee-Flow-Wettkampf“ gemacht. Es ging darum, als Klasse lauter zu sein als die anderen Klassen. Da war ganz schön was los auf der Wiese! Am Ende des zweiten Tages mit EXEO haben wir dann zusammen besprochen, was wir in den zwei Tagen gelernt haben, was wir gut gemacht haben und was noch nicht so gut gewesen war. Am nächsten Morgen fuhren wir dann alle zufrieden und kaputt zurück nach Harsefeld. Zum Glück hatten wir dann erst einmal das Wochenende vor uns, um uns auszuruhen.
Fotos: Dr. M. Fischbeck-Eysholdt