Schulbezirk des Aue-Geest-Gymnasiums neu zugeschnitten
Diedrich Hinrichs
Auf seiner letzten Sitzung (26.09.2017) hat der Ausschuss für Schule und Bildung die Schulbezirke für die in Trägerschaft des Landkreises Stade stehenden Gymnasien neu festgelegt. Dabei wurde der Schuleinzugsbereich des Aue-Geest-Gymnasiums dahingehend geändert, dass ab dem Schuljahr 2018/2019 die bislang am Buxtehuder Halepaghen-Gymnasium nach der 4. Klasse in die Jahrgangsstufe 5 neu eintretenden Schülerinnen und Schüler der Grundschule Bliedersdorf-Nottensdorf künftig nach Harsefeld wechseln werden.
Der vom Ausschuss für Schule und Bildung in Stade unlängst beschlossene Neuzuschnitt der Schulbezirke der kreiseigenen Gymnasien steht im unmittelbaren Zusammenhang mit der Umsetzung von G 9. Die Abkürzung steht für die zeitliche Organisation der gymnasialen Schulzeit, die von acht Jahren auf neu Jahre (sechs Schuljahre in der Mittelstufe, drei in der Oberstufe) umgestellt worden ist. Der dadurch entstehende zusätzliche Raumbedarf an den Gymnasien in der Region sowie Prognosen hinsichtlich der Entwicklung ihrer Schülerzahlen hatte die Kreisverwaltung dazu bewogen, Mitte Mai dieses Jahres eine entsprechende moderate Veränderung der jeweiligen Schulbezirke vorzuschlagen.
Leitender Gedanke zur Veränderung ist dabei die pädagogische Überlegung gewesen, dass möglichst alle Gymnasien eine gesicherte Fünf-Zügigkeit aufweisen sollten, um bei vergleichsweise entsprechend höheren Schülerzahlen und der damit verbundenen Anzahl zugewiesener Lehrerstunden ein breites und attraktives Unterrichtsangebot sowie vielfältigere Wahlmöglichkeiten in der Oberstufe anbieten zu können. Da das Aue-Geest-Gymnasium gegenwärtig nur in drei Mittelstufenjahrgängen (Jg. 5, 8 und 10) dieses angestrebte Ziel erreicht, waren Überlegungen dahingehend anzustellen, wie unser Gymnasium „gestärkt“ und künftig eine angestrebte gesicherte Fünf-Zügigkeit in allen Klassenstufen erreicht werden könnte.
Die vom Ausschuss für Schule und Bildung auf seiner Sitzung vor knapp drei Wochen in Stade beschlossene Neufestlegung der Schulbezirke der Gymnasien hat zur Folge, dass die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Bliedersdorf-Nottensdorf, die bisher die Halepaghen-Schule in Buxtehude besucht haben, dem Schuleinzugsbereich des AGG zugeschlagen worden sind und nunmehr ab dem Schuljahr 2018/2019 an unser Gymnasium in die Jahrgangsstufe 5 wechseln werden. Mit dieser Maßnahme erreiche nach Aussage des Schuldezernenten, Erster Kreisrat Dr. Eckhart Lantz, der Landkreis auch sein Ziel, den Schulstandort Harsefeld zu stärken.
Sowohl der Kreiselternrat als auch der Schulelternrat des Halepaghen-Gymnasiums haben im Vorfeld dieser Entscheidung entsprechende Stellungnahmen verlauten lassen, wonach sie die nunmehr getroffene Neuregelung für eine „moderate Anpassung“ und „sinnvolle Maßnahme“ zur Sicherung einer angestrebten Fünf-Zügigkeit für alle Gymnasien im Landkreis erachten.
Zu den Modalitäten der Umsetzung des Beschlusses: „Die Umsetzung soll wie auch in der Vergangenheit so erfolgen, dass die Änderung erstmals für die in den 5. Jahrgang neu eintretenden Schülerinnen und Schüler gilt und die bereits auf der Halepaghen-Schule beschulten Schülerinnen und Schüler der übrigen Jahrgänge ab Klassenstufe 6 den Schulbesuch der Halepaghen-Schule fortsetzen. Hinsichtlich der Vorschriften gemäß § 63 des Nds. Schulgesetzes zum Schulbesuch werden die Schulleitungen der beiden Gymnasien gebeten, dass Geschwisterregelungen praxisnah gehandhabt werden.“
(Auszug aus dem Sitzungsprotokoll des Ausschusses für Schule und Bildung vom 26.9.2017)
Aber nicht nur für die Schülerinnen und Schüler der ab Schuljahr 2017/18 neuen Jahrgangsstufe 5 wird es Veränderungen geben, auch für alle anderen Jahrgänge und die Lehrkräfte unseres Gymnasiums hat die Entscheidung des Landkreises unmittelbare Auswirkungen auf den schulischen Alltag: Aufgrund der durch die Veränderung unseres Schuleinzugsbereichs sowie der Umstellung auf G 9 bedingten Zunahme unserer Schülerzahl wird der Bedarf zusätzlicher Unterrichtsräume am AGG immer dringlicher. Die Kreisverwaltung und die Samtgemeinde Harsefeld haben auf dieses Problem bereits reagiert und über eine entsprechende Nutzung von Unterrichtsräumen an der Selma-Lagerlöf-Oberschule nachgedacht, Vorstellungen über die im November mit allen Beteiligten abschließend beraten werden soll.
Relativ sicher ist aber wohl schon jetzt, dass das Aue-Geest-Gymnasium dreizehn Jahre nach seiner Gründung als Gymnasium Harsefeld i.E. an den Ort seiner Keimzelle (Aufnahme des Schulbetriebs im Schuljahr 2004/05 in den Räumen der ehemaligen Orientierungsstufe) teilweise zurückkehren wird – freilich nicht in auf dem Schulgelände an der Jahnstraße provisorisch aufgestellte Container!
Foto: Diedrich Hinrichs