Abwärtsschwünge auf griffigen Pisten
Diedrich Hinrichs
Kein Winter, kein Schnee – das gilt zumindest nicht für den Sportkurs des 12. Jahrgangs unseres Gymnasium, der sich in der vergangenen Woche am späten Donnerstagabend (07.01.2016) unter der Leitung von StD Christian Sondern und StR Carsten Springmann nach Ledenitzen in Kärnten aufgemacht hat: Darf man durchaus verlässlichen Quellen Glauben schenken, herrschen bei einer Schneehöhe von 45 cm griffige und somit gute Pistenverhältnisse. Im Folgenden die Erlebnisberichte der Kursteilnehmer/innen über ihren achttägigen Aufenthalt sowie die jeweiligen „Fotos des Tages“.
Anreise und erster Tag (08.01.2016)
Unser Treffen für die Busanreise nach Ledenitzen in Kärnten (Österreich) war für Donnerstag, den 07.01.2016 um kurz nach 22 Uhr geplant. Nachdem dann sowohl alle Teilnehmer und Lehrer als auch der Bus eingetroffen waren, ging es um kurz vor 23 Uhr in Richtung Österreich los.
Im Bus sind wir auf unsere Mitreisenden, eine Gruppe Zehntklässler aus Bad Bederkesa, getroffen. Während der 15-stündigen schneereichen Busfahrt mit sehr vielen und regelmäßigen Pausen und einigen Filmen konnten die meisten von uns eher wenig schlafen und wir kamen dementsprechend müde am Freitag um 13:30 Uhr am Forellenhof in Ledenitzen an.
Dort wurden wir von Rudi, Ines, Rick und dem süßen Baby Lian herzlich empfangen und haben einige Informationen bekommen. Dann ging es für uns in die schön eingerichteten und frisch renovierten Zimmer und die Koffer wurden dort ausgepackt. Dabei fiel auf, dass sich in dem Acht-Bett-Zimmer der Mädchen nur sieben Betten befanden, doch es wurde kurzerhand eins dazugestellt.
Nachdem wir uns eingerichtet und geduscht hatten, hieß es für viele von uns erst einmal ausruhen oder sogar schlafen. Um 18:30 Uhr gab es dann Spaghetti Bolognese zum Abendessen in den beiden Aufenthalts- bzw. Speiseräumen. Da viele von uns immer noch erschöpft waren, hielten wir uns danach in den Zimmern auf, sahen Fern und schliefen an unserem ersten Abend in Österreich recht schnell ein. (Meike und Sabrina)
Das erste Mal auf der Piste (09.01.2016)
Heute sollte es für uns das erste Mal Skifahren gehen. Dazu standen wir um 7 Uhr zum Frühstück auf und fuhren um 8 Uhr schließlich los. Unsere Fahrt ging zum Dreiländereck, wo Österreich, Italien und Slowenien aufeinandertreffen. Dort starteten wir auf der Übungspiste mit verschiedenen Aufgaben, um uns an die Skier zu gewöhnen. Zunächst sollten wir beispielsweise kleine Wettrennen mit den Skischuhen, die für uns sehr schwer und ungewohnt waren, machen und anschließend mit nur einem Skier gleiten.
Danach sind wir schon mit dem Schlepplift den ersten Hügel hochgefahren, wobei einige schon erste Schwierigkeiten hatten und den Berg noch nicht einmal hinaufkamen. Die erste Abfahrt ging noch im Schneckentempo und mit vielen Stürzen einher, aber dennoch sind alle sicher unten angekommen. Nach und nach wurden uns von Herrn Sondern und Herrn Springmann die Grundlagen gelehrt, um Kurven zu fahren oder zu bremsen. Schon nach einigen Versuchen wurden wir immer sicherer auf den Skiern und konnten den Berg größtenteils ohne Probleme hinunterfahren.
Wie in jeder Gruppe gab es auch bei uns einige, die schon einmal Ski gefahren sind und deshalb direkt auf der roten Piste starten konnten, ohne an dieser Einführung teilzunehmen. (Wiebke und Svenja)
Neue Herausforderungen (10.01.16)
Heute ging es nach dem Frühstück in das Skigebiet Gerlitzen Alpe. Dort fuhren wir zuerst mit der Gondel zur Mittelstation und anschließend mit dem Sessellift zum Gipfel, von wo aus wir wieder mit einigen Übungen starteten.
Die blaue Piste hatte deutlich mehr Gefälle als die am vorigen Tag, weshalb sich die Anfänger unter uns erst überwinden mussten, hinunterzufahren. Es kam besonders bei den ersten Abfahrten oft zu Stürzen, wovon wir uns aber nicht entmutigen ließen. Nach und nach gelang es uns immer besser, den Berg in vielen Kurven und mit mäßiger Geschwindigkeit hinabzufahren. Die Fortgeschrittenen machten währenddessen die rote Piste unsicher.
Am Abend wertete Herr Sondern unsere Skipässe aus und teilte uns mit, wie viele Kilometer wir im Laufe des Tages zurückgelegt hatten. Einige fanden das Ergebnis doch sehr überraschend. (Birte und Christina)
Nebelfahrt (11.01.16)
Bereits nach dem Frühstück stellten wir fest, dass heute der Nebel unser größtes Hindernis darstellen würde. Vor der Abfahrt prophezeiten uns unsere Lehrer eine Windstärke von ca. 60 km/h und die Wettertafel an der Gondel informierte uns über bewölkte und windige Wetterverhältnisse auf einer Höhe von 1911 m.
Nach dem Einfahren auf der uns schon bekannten Blauen Piste teilten uns die Lehrer je nach Können in unterschiedliche Gruppen ein: Die Fortgeschrittenen erkundeten eine andere Rote Piste unter Anleitung von Herrn Springmann, während die Anfänger mit Herrn Sondern auf der Blauen Piste trainierten. Das Wetter verschlechterte sich aber beständig, sodass wir mittags erleichtert waren, wieder in eine warme Skihütte einkehren zu können. Nach einer Stärkung und dem Versuch, unsere Skibekleidung zu trocknen, wagten sich dann einige von uns, noch einmal eine Abfahrt zu fahren. Aufgrund des heftigen Schneeregens entschlossen wir uns gemeinsam mit der anderen Klasse, eine Stunde eher zu unserer Unterkunft zurückzukehren, wo sich viele schon auf eine heiße Dusche freuten. (Anne und Elisabeth)
Über den Wolken (12.01.16)
Im Gegensatz zu gestern begann der Tag vielversprechend, da einerseits die Sonne wieder hervorkam und andererseits unsere Gruppe wieder vollständig auf der Piste stand. Mit Mut und Tatendrang wagten sich einige unserer ehemaligen Anfänger erstmalig auf die Rote Piste, die sich auf den zweiten Blick als keine unüberwindbare Herausforderung entpuppte. Über den Wolken verbesserten sich unsere Fähigkeiten stetig, sodass das Fahren trotz niedrigerer Temperaturen das erste Mal ein großes Vergnügen darstellte. Dadurch waren wir später ungewöhnlich motiviert, unsere Freizeit vollkommen auszunutzen, um unsere Skitechnik weiter zu steigern. Aber trotz spürbarer Erschöpfung konnten wir auf dem Rückweg immer noch die im Bus laufenden Après-Ski-Hits mitgrölen. (Lea und Henrike)
Ein Wechselbad der Witterungsgefühle (13.01.16)
Schon am Frühstückstisch trug Herr Sondern die erlösende Nachricht an uns Schüler heran: Acht Stunden Sonne wurden für heute angekündigt. Perfekte Bedingungen also. So machten wir uns wieder top motiviert auf den Weg in Richtung Gerlitzen Alpe. Rein in die Skischuhe, Helm und Skier in die Hand — so ging es wieder mit Vollgas auf die Piste.
Nach dem ersten Einfahren auf der bekannten Strecke hat der Großteil der Gruppe die längste Piste des Skigebietes mit knapp 1000 Höhenmetern bezwungen. Stolz haben wir dann eine gemütliche Mittagspause in der Sonne gemacht. Am Nachmittag konnten dann in kleinen Gruppen die persönlichen Grenzen ausgetestet werden, und die verschiedenen Pisten wurden wieder und wieder bestritten. Der Spaß am Skifahren stieg immer weiter an, was sich auch an den zurückgelegten Kilometern bemerkbar machte. Nach einem erfolgreichen Skitag kehrten wir dann wieder zum Forellenhof zurück und ließen den Tag mit einem Spieleabend ausklingen. (Wencke, Henriette und Kim Konrad)
Der Tag der Abrechnung (14.01.2015)
Heute war es dann so weit – der Prüfungstag war gekommen. Noch etwas verschlafen nach dem gestrigen Karaoke-Abend, an dem ungeahnte Talente bei Herrn Sondern und Herrn Springmann entdeckt wurden, machten sich alle zur Musik von Hansi Hinterseer und Co. auf den Weg in die Berge.
Nach einem flotten Einfahren auf der gewohnten Piste, auf der anschließend auch die Prüfung stattfinden sollte, fanden sich alle an einem ausgemachten Treffpunkt (“die Tanne”) zusammen. Und dann begann auch schon die Prüfung: Alles während des Ski-Kompaktkurses Gelernte, wie zum Beispiel der Stockeinsatz, sollte vorgeführt werden und wurde selbstverständlich auch für eine Auswertung – und für die Nachwelt – auf Video festgehalten. Das Ganze wurde dann noch einmal an einem etwas anspruchsvolleren Hang wiederholt.
Nachdem alle ihre Abfahrt bravourös gemeistert hatten, war freie Bahn für Schussfahrten auf den restlichen Pisten. Und so machten sich alle Skikursteilnehmer auf zu ihren jeweiligen Lieblingspisten, um noch ein paar Pistenmeter gutzumachen. Nach einigen Stunden voller Spaß und rasanten Abfahrten ging es zurück zum Forellenhof, wo ein letztes Mal das köstliche Abendessen genossen wurde und der Tag bei Musik und Tanz im Saal der Herberge ausklang. (Wencke, Henriette und Kim Konrad)
Alles Gute muss einmal enden (15.01.2016)
Alles Gute muss einmal enden — so auch unsere Skifahrt nach Österreich. Nach vielen Tagen voller lehrreichem Skiunterricht mit unseren beiden Lehrern Herrn Sondern und Herrn Springmann durften wir heute einen kompletten Tag „in Freiheit“ verbringen. Endlich konnten wir unsere erlernten Fähigkeiten ohne jede Einschränkungen ausleben.
Genau wie gestern sind alle auf ihren jeweiligen Lieblingspisten gefahren. Wir verbrachten den letzten Tag an bzw. in den Hütten oder auf der Piste. Sogar das Wetter stimmte an diesem so wunderbaren Tag. Abschließend kann man sagen, dass wir alle eine geniale Fahrt hinter uns haben und uns nun auf dem Weg in die geliebte Heimat befinden. Trotz allem freut man sich ja auch immer noch auf sein Zuhause. (Nico und Malte)