Nach dem Austausch ist vor dem Austausch
Austauschschüler:innen Jahrgangsstufe 10
Nachdem sich im letzten November dreizehn Schülerinnen und Schüler unserer zehnten Klassen gemeinsam mit Frau StR´ Susanne Gebben und Frau StR´ Barbara Syring auf den Weg nach Athus gemacht hatten, steht am kommenden Montag der schon mit Spannung erwartete Gegenbesuch unserer belgischen Austauschpartner am AGG Harsefeld kurz bevor. Der Aufenthalt in Belgien, von dem die Schülerinnen und Schüler im Folgenden berichten, war ein tolles Erlebnis für alle Beteiligten, und es bleibt zu hoffen, dass sich die Belgier bei uns in Deutschland ebenso wohlfühlen wie die Harsefelder als Gäste in Belgien.
Berichte über den Belgienaustausch im November 2013
Anreise (Donnerstag, 21.11.2013)
Am Tag der Anreise sind wir morgens früh mit unserem Reisegepäck und großer Vorfreude Richtung Belgien losgefahren. Nach ein paar Stunden Fahrt, etwa in Höhe des Ruhrgebiets, haben wir sogar den ersten Schnee gesehen, der uns auch noch ein paar Tage erhalten bleiben sollte. Wegen eines Staus in Luxemburg erreichten wir dann erst gegen Abend unsere Partnerschule in Athus, wo wir bereits erwartet wurden. Freudig und aufgeregt kamen dort unsere Austauschpartner auf uns zu, um uns zu begrüßen. Anschließend wurden wir in die Schulmensa geführt, denn dort war schon leckeres Essen für uns zubereitet worden.
Beim Essen haben wir uns dann auch schon einmal untereinander näher kennen gelernt und sind anschließend mit den Gastfamilien nach Hause gefahren. Hier gab es ein weiteres kleines Abendessen, und danach wurde uns das Haus unserer Gastgeber gezeigt. Am Ende dieses anstrengenden Tages waren wir wohl alle froh, dass wir uns nun endlich ein bisschen entspannen konnten. (Manuel Bunge und Lennard Kammer)
Das belgische Schulsystem (Freitag, 22.11.2013)
Die belgische Schule haben wir als komplett anders im Gegensatz zur deutschen erlebt. Erst einmal ist das Athénée Royal ein sehr altes Gebäude und um einiges größer als unser Aue-Geest-Gymnasium. Dort hatten wir zuerst Chemie. Der Unterricht war kaum anders als hier: In jeder Sitzreihe befanden sich Experimentierstationen und der behandelte Stoff glich unserem.
Danach ging es zum Matheunterricht. Schon der Unterrichtsstoff und die Art seiner Vermittlung waren deutlich anders und statt sich zu melden, wurden die Unterrichtsbeiträge hier nur reingerufen. Im Anschluss daran hatten wir Deutsch mit anschließender Führung durch das Schulgebäude. Darauf folgte für uns eine Freistunde — hier fiel ebenfalls ein erheblicher Unterschied auf. Die Freistunden werden in Belgien still oder mit Schularbeiten verbracht.
Da wir im Harsefelder Gymnasium nicht am Mensaessen teilnehmen, können wir keinen Vergleich zum dortigen Essen ziehen, jedoch empfanden wir das Essen in der belgischen Schule während der Mittagspausen als erträglich. Nach der Mittagspause ging es dann für uns zum letzten Unterricht des Tages, dem Sportunterricht. Hier konnten wir erhebliche Unterschiede zu unserem Sportunterricht feststellen, wie zum Beispiel, dass es dort deutlich disziplinierter und strenger zuging. Dies hinderte uns jedoch nicht daran, auch diese Doppelstunde mit Freude hinter uns zubringen. Alles in allem war es doch recht interessant, diese zum Teil deutlich andere Art von Schule kennenzulernen. (Manuel Dammert und Jan-Philipp Fromhage)
Ausflug nach Brüssel (Montag, 25.11.2013)
Am Montag fuhren wir gemeinsam mit unseren Austauschschülern nach Brüssel. Nachdem wir die knapp zweieinhalbstündige Busfahrt hinter uns hatten, kamen wir am Atomium an. Das „Atomium“ — ein Überbleibsel der Weltausstellung — besteht aus neun Kugeln mit einem Durchmesser von jeweils 18 Metern. Mit dem Fahrstuhl ging es in ein paar Sekunden auf 102 Meter Höhe in die höchste Kugel, von der man einen atemberaubenden Panoramablick über die Stadt genießen konnte. Nach der Besichtigung stärkten wir uns im angrenzenden „Brupark“ mit unserem mitgebrachten Lunch oder einem Burger von „Quick“, eine Fast-Food-Kette, die es anscheinend in Belgien öfter gibt als „McDonald’s“.
Nachdem die ersten Eindrücke von Brüssel aufgenommen waren, ging es mit dem Bus weiter Richtung Innenstadt, wobei wir zuerst noch beim Triumphbogen Halt machten, der an den Jubelpark grenzt. Danach fuhren wir mit dem Bus am Justizpalast vorbei, auf dessen Platz man einen tollen Panoramablick auf die Stadt hat. Zum „Grand Place“ ging es dann zu Fuß, und wir erfuhren viel über die Bauweise der dort stehenden historischen Gebäude. Die letzte Sehenswürdigkeit, die wir uns ansahen, war der „Maneken Pis“, den sich viele größer vorgestellt hatten, jedoch misst er nur 60 Zentimeter.
Nach der umfangreichen Stadtführung hatten wir — nachdem uns zum Glück Stadtpläne ausgeteilt worden waren — drei Stunden zur freien Verfügung, die wir natürlich dazu nutzten, shoppen zu gehen und unserer Familie leckere belgische Schokolade zu kaufen. Drei Stunden mögen zwar viel klingen, jedoch kam es vor, dass man nicht sofort den richtigen Weg fand oder noch keine Souvenirs aus Brüssel hatte.
Nachdem einige von uns nicht auf Anhieb den richtigen und schnellsten Rückweg zum Bus gefunden hatten, da es im Laufe der drei Stunden auch stockdunkel geworden war, konnten wir dann — allerdings mit ein klein wenig Verspätung und vollen Einkaufstüten — in Richtung Athus aufbrechen: ziemlich erschöpft, aber mit bleibenden Erinnerungen. (Celine Henße und Anne Heitmann)
Sedan und Reims (Dienstag, 26.11.2013)
Am diesem Tage sind wir (die deutschen und belgischen Schüler, Frau Gebben, Frau Syring und die belgische Lehrerin Frau Bauens) ins französische Reims gefahren. Unterwegs haben wir einen kurzen Halt in Bouillon gemacht, wo wir die Ruine „Chateau de Bouillon“ besichtigten. Von dort aus hatte man einen guten Blick über die Landschaft. Nach einer kurzen Besichtigung ging es dann auch schon weiter nach Sedan. Davor holten wir aber noch den belgischen Lehrer Monsieur Labiffe ab, von dem wir schon viel gehört hatten. In Sedan angekommen, erblickten wir nach dem Aussteigen aus dem Bus die Fassade eines sehr schönen Forts.
Nachdem wir durch einen Torbogen gegangen waren, standen wir auch schon auf einem gepflastertem Innenhof des „CHATEAU FORT DE SEDAN“, dem größten „Chateau fort“ Europas. Nach einem Gruppenfoto ging es auch schon weiter. In Reims angekommen, besichtigten wir die große Kathedrale, die an einem großen Platz steht. Anschließend gingen wir zum „Palais du Tau“, den wir ebenfalls besichtigten. Wir fanden uns dort in den Gruppen zusammen, die wir während der Busfahrt gebildet hatten, um ein Quiz über die Stadt Reims zu bearbeiten, wobei wir auch deutsche Passanten befragen sollten. Den restlichen Tag verbrachten wir damit, auf dem Weihnachtsmarkt zu gehen.
Im Gegensatz zu deutschen Weihnachtsmärkten bekommt man auf dem belgischen Markt Gebäckstücke zum Probieren. Als wir dann um 19.00 Uhr wieder am Bus eintrafen, fuhren wir unverzüglich zurück nach Bouillon, um Monsieur Labiffe abzusetzen und um dann um 21.30 Uhr in Athus wieder anzukommen. (Alina Gabelt und Henrike Ahrens)
Luxemburg (Mittwoch, 27.11.2013)
Das Erste, was uns an diesem Tag auffiel: Es war extrem kalt. Dennoch freute sich jeder auf den Ausflug nach Luxemburg, und die eisige Kälte konnte unserer guten Laune nichts anhaben. Nach ungefähr einer Stunde Fahrt stieg ein Stadtführer zu uns, der während der Weiterfahrt erst auf Deutsch und dann auf Französisch etwas über Luxemburg erzählte. Kurz davor hatten wir ein Quiz bekommen, welches wir im Laufe des Tages beantworten sollten.
Unsere Führung ging nach einiger Zeit draußen weiter, wo wir viele schöne Sehenswürdigkeiten besichtigten und wundervolle Ausblicke auf die Stadt hatten. Auch einen bunten Weihnachtsmarkt haben wir gesehen, den einige von uns später noch besuchten und sich dort leckere Spezialitäten kauften. Nach der Führung blieben uns zwei Stunden, um zu shoppen, Souvenirs einzukaufen oder etwas zu essen. Am späten Nachmittag fuhren wir wieder zu unseren Gastfamilien. (Tonja von Thaden und Corinne Janßen)
Abschied (Donnerstag, 28.11.2013)
Schließlich brach auch unser letzter Tag in Belgien an, und der Austausch neigte sich dem Ende entgegen. Ein letztes Mal fanden aufregende Aktivitäten statt: Wir begannen den Tag mit einem Empfang im Rathaus und einem leckeren gemeinsamen Frühstück mit unseren belgischen Austauschpartnern beim Bürgermeister. Zu Croissants, Orangensaft und Kakao unterhielt man sich nett in gemütlicher Runde.
Im Anschluss daran fuhren wir, nur die deutschen Schüler, nach „Arlon“. Unsere Aufgabe war es, einen Fragebogen über die kleine Stadt auszufüllen. Zusätzlich mussten wir Passanten interviewen und ihr Allgemeinwissen über Deutschland testen. Diese Aufgabe bereitete uns großen Spaß und sorgte für weitere lustige Erlebnisse. Den nächsten Stopp legten wir dann in einem archäologischen Museum ein. Dort führte uns der Vater eines Austauschpartners durch das Gebäude und gab uns Informationen über die Ausstellungsstücke. Später machten wir noch eine kleine Rallye im Museum.
Danach fuhren wir mit dem Bus zum Einkaufszentrum „CORA“. Dort konnten wir Einkäufe für unsere Rückreise erledigen und letzte Souvenirs besorgen. Anschließend holten uns unsere belgischen Austauschpartner mit dem Bus zum gemeinsamen Bowling ab. Das Bowlen war unsere letzte gemeinsame Aktivität und bildete den krönenden Abschluss unseres Aufenthalts.
In den Abendstunden ging es dann zurück zur Schule. Die belgischen Gastfamilien hatten dort ein leckeres Buffet vorbereitet. Im Laufe des Abends wurden dann die Sieger der Stadtrallye vom Dienstag gekürt. Der Abend gestaltete sich toll, alle verstanden sich gut, die Stimmung war großartig und wir tanzten ausgelassen.
Wir ahnten bereits, dass der Abschied am nächsten Morgen schwierig werden würde, denn wir kannten uns mittlerweile gut, und es wurden schon intensive Freundschaften geschlossen. Und so genoss jeder noch einmal die letzten gemeinsamen Stunden. Die Abschiedsfeier war ein schöner Ausklang des aufregenden Tages, der mit unseren Austauschpartnern zu Hause ausklang. Es war unser letzter Abend in den Familien. Es mussten noch letzte Sachen gepackt werden, denn am Freitag sollte es schon früh in Richtung Heimat gehen. (Aylin Öner und Sabrina Rauch)
Abreise (Freitag, 29.11.2013)
Am Freitag mussten wir dann leider auch schon nach Hause, wir wären gerne alle noch länger dort geblieben. Nach einer kurzen, aber herzlichen Verabschiedung von unseren Gastfamilien und den anderen Belgiern haben wir dann wieder den Bus bestiegen. Wir alle waren nach der Abschiedsfeier am Vorabend sehr müde, deshalb haben sich einige von uns gleich im Bus erst einmal schlafen gelegt, während andere noch zwei Filme gesehen haben. Spät abends sind wir dann wieder in Harsefeld angekommen, und wir waren nun alle froh, nach der langen Fahrt endlich wieder zu Hause zu sein. Nun freuen wir uns alle sehr darauf, dass die Belgier aus Athus im März zu uns kommen. (Manuel Bunge und Lennart Kammer)