Theaterfahrt: Schlimmen Schurken auf der Spur
Diedrich Hinrichs
Dass Beobachten und genaues Beschreiben von Personen sowie durchdachtes methodisches Vorgehen im Deutschunterricht nicht praxisfern vermittelt werden, sondern durchaus auch im Alltag von unschätzbarem Nutzen sein können, davon überzeugte einer der wohl bekanntesten „Meisterdetektive“ der Jugendliteratur unsere 141 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 6 am vergangenen Freitag (14.12.2012) auf der Bühne des Altonaer Theaters: Gemeinsam mit ihren Lehrkräften besuchten sie eine Aufführung von Astrid Lindgrens „Kalle Blomquist“ und begleiteten an einem ihnen sichtlich Vergnügen bereitenden Theatervormittag den gleichnamigen jungen Kriminalisten auf seiner spannenden Suche nach Spuren schlimmer Schurken.
„Wenn die Polizei mit offenen Augen schläft, dann bleibt Kalle Blomquist auf der Lauer“, so das selbstverkündete Motto Kalle Blomquists, der Hauptfigur eines der beliebtesten Jugendbuchklassiker der schwedischen Autorin Astrid Lindgren (1907–2002). Und dies vor allem dann, wenn sich der scheinbar harmlose Feriengast Einar, der sich bei Kalles Freundin Eva-Lotta und ihrer Mutter einquartiert hat, im Laufe seines Aufenthalts im Städtchen Kleinköping ein ums andere Mal äußerst verdächtig verhält.
Doch als wahrer Kriminalist mit wachen Sinnen und geschultem Auge — und dort, wo Letzteres nicht hinlänglich auszureichen vermag, auch mit Hilfe seiner großen Lupe — weiß Kalle, dass man stets „mit dem Wahrscheinlichen rechnen muss“. Nach einem begründeten Anfangsverdacht kommt er nach und nach einem wahrhaft ruchlosen räuberischen Diebstahl auf die Spur: Er sichert — wohl nach gegenwärtig geltenden Rechtsgrundsätzen vor Gericht möglicherweise eher nicht verwertbare — Beweise (den Fingerabdruck eines schlafenden Verdächtigen), kombiniert die Indizien und fügt am Ende die Puzzleteile des „Verbrechensspiel“ zusammen.
Und so deckt er schließlich gemeinsam mit Eva-Lotta und seinem Freund Anders vor Ort mit seinem untrüglichen kriminalistischen Gespür und Geschick einen Juwelenraub im fernen Stockholm auf, und die Handlung läuft schnurstracks und unerbittlich auf einen „Showdown“ mit drei finsteren Schurken in einem dunklen Burgverlies bzw. vor dem Gartenzaun des eigenen Häuschens zu, bei dem es — so viel sei verraten — durchaus handfest zugeht.
Ob sich Kalle, Eva-Lotta und Anders auch in dieser Situation haben behaupten können, ließe sich nach dem Besuch dieser Aufführung von unseren Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 6 erfahren, die ein feines, von den Akteuren temporeich und durchaus spannend gespieltes Theaterstück miterleben konnten, das für diejenigen, die den Roman schon gelesen hatten, aufgrund der überwiegend wortgetreu vorgetragenen Dialoge zudem einen hohen Wiedererkennungswert aufwies. Und so mag man also die Klassen 6 F1, 6 F2, 6 F3, 6 L und 6 S nach dem Ausgang des „kleinen Kriminaldramas“ um den findigen Spurensucher fragen. Allen anderen sei aber auch die Romanlektüre „Kalle Blomquist. Meisterdetektiv“ selbst — gerade in der kalten Jahreszeit — wärmstens ans Herz gelegt!
Für die freundliche Unterstützung unserer diesjährigen Theaterfahrt der Jahrgangsstufe 6 in der Vorweihnachtszeit durch den FÖRDERVEREIN des Aue-Geest-Gymnasiums Harsefeld bedanken sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer recht herzlich.
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Fotos: Diedrich Hinrichs