Schulprogramm: Weiterer Meilenstein gesetzt
Von Diedrich Hinrichs
Als weiterer Meilenstein in der Schulentwicklung lässt sich die nunmehr vorliegende und fortan geltende Festschreibung der schulischen Strukturen und Arbeitsabläufe am Gymnasium Harsefeld bezeichnen: In der vergangenen Woche (09.11.2011) wurde die nach mehrjähriger Arbeit und zahlreichen aufeinander folgenden Prozessschritten erstellte erste Textfassung des Schulprogramms auf der 1. Gesamtkonferenz des Schuljahres 2011/12 mit einem überzeugenden Votum dieses Gremiums in Kraft gesetzt.
Am 1. August des Jahres 1800 formulierte der preußische Generalpostmeister Graf von der Schulenburg-Kehnert kurz und prägnant die Bedeutung der von ihm nachfolgend veranlassten Aufstellung von „Postmeilensteinen“. Ihren Zweck sollten diese seiner Absicht nach darin erfüllen, dass sich zum einen die Postillione nach der dort eingemeißelten Meilenzahl richten, zum anderen die Reisenden daran gleichermaßen erkennen konnten, für wie viele Meilen sie Postgeld zu entrichten haben. Die Setzung steinerner Obelisken diente, indem sie Wege markierten sowie Ziele und Entfernungen aufzeigten, mithin der Entwicklung des damaligen Postwesens, aber auch der Erschließung des Landes selbst.
Eine kaum andersgeartete Bedeutung und Funktion fällt — im Vergleich zu den preußischen „Meilenpfeilern“ — einem weiteren, in der vergangenen Woche neu gesetzten „Meilenstein“ an unserer Schule zu: dem nunmehr ausgearbeitet vorliegenden und veröffentlichten Schulprogramm, das unlängst für das Gymnasium Harsefeld auf der 1. Gesamtkonferenz (2011/12) in Kraft gesetzt worden ist. Unter Berücksichtigung der Besonderheiten des Harsefelder Gymnasiums dient das Konzept zugleich als Grundlage der pädagogischen Arbeit und Richtungsweiser oder, wie es Schulleiter OStD Johann Book im Vorwort zur ersten Fassung des Schulprogramms auch beschreibt, es fungiert als eine Art „Regieanweisung für das Lernen, Arbeiten und Leben in unserer Schule“.
Zu Erfüllung dieses Zweckes gibt das auf zwanzig Seiten von der Steuergruppe unter derzeitigem Vorsitz von Frau StD´ Ute Appelkamp kompakt und verständlich formulierte Konzept Handlungs- und Orientierungshilfen für alle an unserer Schule Beteiligte. Ein zentraler Aspekt ist dabei das bereits im November 2008 von der Gesamtkonferenz und dem Schulvorstand beschlossene Leitbild („In einer guten Schule steht der Mensch im Mittelpunkt der Bemühungen“) sowie die Hinweise zu dessen inhaltlicher Ausfüllung im schulischen Alltag. Eingang gefunden haben in die Ziel- und Maßnahmenplanungen zur Verbesserung der Unterrichtsqualität am Gymnasium Harsefeld auch die Ergebnisse spezifischer Datenerhebungen, im Besonderen die durchgeführten umfassenden Bestandsaufnahmen ebenso wie die im März 2009 erfolgte Schulinspektion.
Dabei versteht sich das in mehrjähriger und mühevoller Arbeit erstellte Schulprogramm der in unterschiedlichen Zusammensetzungen agierenden Steuergruppe, deren vormaligen und momentanen Mitgliedern Schulleiter Book in der Konferenz für das Geleistete ausdrücklich dankte, nicht als ein originär statisches Gebilde. Vielmehr hat seine Umsetzung, Überprüfung und Fortschreibung ausdrücklich einen dynamischen bzw. perspektivischen Charakter zur Voraussetzung und lässt das Konzept somit, wie es auch von der Vorsitzenden der Steuergruppe bei seiner Vorlage in der Konferenz zum Ausdruck gebracht wurde, zu einem „Stück gelebter Arbeit an der Schule“ werden.
Oder — um den Analogievergleich noch einmal aufzugreifen — anders ausgedrückt: Nach der Setzung unseres „Nullmeilensteins“ im Jahre 2004 (Neugründung und Aufnahme des gymnasialen Schulbetriebs) und der nun erfolgten Implementierung des Schulprogramms (im Herbst 2011) wird auf dem weiteren Entwicklungsweg des Gymnasiums Harsefeld die ein oder andere neuerliche Routenmarkierung mit dem nächsten Granitblock sicherlich nicht ausbleiben.