Werkstattschau der Kurse “Darstellendes Spiel”
Um viertel vor sieben füllte sich am Donnerstag, dem 27.05.2010 das Forum. Mundpropaganda hatte dafür gesorgt, dass Eltern, Lehrer und Schüler auch am Abend den Weg in die Schule gefunden hatten und sich nun neugierig auf ihre Stühle niederließen. Gleich drei Kurse des Faches Darstellendes Spiel sollten an diesem Abend ein Stück auf der Bühne darbieten: Der Kurs des 11 Jahrgangs von Frau Kriete, der Kurs des 12. und 11. Jahrgangs von Herrn Höver und der Kurs von Frau Albert.
Der Abend war explizit mit „Werkstattschau“ überschrieben. Dies bedeutete, dass es sich nicht um eine Aufführung im klassischen Sinne handelte. Die Kurse zeigten lediglich an diesem Abend einen Ausschnitt aus ihrer Arbeit des letzten Schuljahres, ohne den Anspruch zu erheben, ein fertiges Stück präsentieren zu wollen.
Die Stücke selbst waren von sehr unterschiedlicher Couleur. Während der Kurs von Frau Susanne Albert den Abend mit einer selbstgeschriebenen leichten, witzigen, nichtsdestotrotz nachdenklichen Collage mit dem Titel „Träume“ eröffnete, wagte sich der Kurs von Herrn Andreas Höver mit der „Kahlen Sängerin“ in den absurden Bereich der Theaterliteratur.
Der Kurs von Frau Tanja Kriete schloss den Abend mit der Collage „Kunst“ und setzte hier verstärkt auf die Integration technischer Elemente in das Theaterspiel.
Trotz einiger Pannen, die vor allen den Akteuren, weniger dem Publikum auffielen und verzeihbar waren, konnten die Schüler aller drei Kurse darstellerisches Können auf hohem Niveau beweisen.
Nicht wenige Lehrer im Publikum waren überrascht, ihre Schüler plötzlich von ungewohnter Seite kennenzulernen: Die Schüler wuchsen nicht selten über sich heraus, überwanden sich und schlüpften in fremde Rolle, nahmen Perspektiven und Sichtweisen ein, die nicht ihre eigenen sind. Diese Fähigkeit zu kultivieren kommt auch anderen Fächern zugute, vor allen im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich. Nicht zuletzt ist es auch ein Schritt auf dem Weg der Persönlichkeitsentwicklung hin zu einem offenen, toleranten, mitfühlenden Menschen.
Der Abend bewies, dass das Fach Darstellendes Spiel als Gegenpol zum verkopften Fächerkanon durchaus Berechtigung hat. Er bewies aber auch, dass es im Unterricht des Faches nicht nur um Spielereien verschiedenster Art geht, sondern dass auch hier auf hohem Niveau und konzentriert gearbeitet wird.
Dem Gemurmel des Publikums nach der zweistündigen Vorstellung war zu entnehmen, dass die Vorstellung gefiel. Dem Gemurmel der beteiligten Schüler waren unterschiedliche Empfindungen zu entnehmen: Erleichterung, dass es vorbei war, stolz auf die eigne Leistung, die unvermeidlichen Vorwürfe, wer welche Panne verursacht hat, der eine oder andere hysterische Anfall … Grundsätzlich doch vor allem eines: Dass es Spaß gemacht hat und dass sich die ganze Arbeit, die zusätzlichen Proben, das Textlernen usw. doch irgendwie gelohnt haben.
So lässt sich nun zum Abschluss feststellen: Es war ein gelungener Abend und es bleibt nur noch, sich auf die nächsten Vorstellungen zu freuen.