Wählen wie die Großen
Von Imke Bartels
Drei Tage vor der eigentlichen Bundestagswahl war das AGG im Wahlfieber. Am 20. und 21.2. verwandelte sich die Bibliothek in ein Wahllokal der Juniorwahl, an welcher unsere Schule schon das dritte Mal teilnimmt.
Die Abläufe und Formalien der Juniorwahl simulieren die „echte“ Wahl im Detail, um ein authentisches Erleben zu ermöglichen. Somit fördert das bundesweite Projekt zur politischen Bildung Demokratie und bekämpft Politikverdrossenheit bei Jugendlichen unter 18 Jahren.
Ben, Hugo und Lea aus dem 8. Jahrgang zählten zu den Jüngsten, die zur Stimmabgabe kamen. Bevor sie ihre Kreuze in einer der drei Wahlkabinen machen durften, mussten sie sich erstmal bei den Wahlhelfern durch Vorlage von Wahlbenachrichtigung und Ausweis legitimieren. Erst dann gab es den blauen Stimmzettel. Die Wahlhelfer des 11. Jahrgangs nahmen ihre Aufgabe sehr ernst: Ohne Ausweis keine Abstimmung. Ausgestattet mit dem blauen Stimmzettel verschwanden die Achtklässler dann in der Kabine.
Hinterher waren sich alle drei einig: „Das Wählen hat sich gut angefühlt“. Die Jugendlichen vergaben ihre Stimme nicht leichtfertig. „Im Unterricht haben wir uns mit den Parteiprogrammen und Direktkandidaten beschäftigt“, erzählt Ben. Doch auch privat habe das Thema viele bewegt, etwa über Gespräche mit den Eltern oder eigene Recherchen. Heather-Mae und Fritzi aus dem 10. Jahrgang haben zudem den Wahl-O-Mat zu Rate gezogen und in der Freundesgruppe über Politik und Parteien diskutiert. Jarle, Bennet und Malte, Jahrgang 10, haben, wie viele andere auch, die Wahlarena und Wahl-Duelle im TV verfolgt. Auch wenn die meisten Jugendlichen ihre Wahl ernst nehmen, könne jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass manche als Provokation „oder aus Spaß“ extreme Parteien unterstützten.
Am AGG scheint also Politikverdrossenheit kein großes Thema zu sein. Obwohl die Jugendlichen natürlich wissen, dass ihre Wahl keine politische Auswirkung hat, wünschen sie sich Gehör von der Politik. Anhand der Wahlergebnisse ließen sich doch Rückschlüsse auf Meinungen und Einstellungen der Jugend ziehen, geben die Schülerinnen und Schüler zu bedenken. Im Unterricht werde der Urnengang auf jeden Fall nachbereitet, sagt Frau Heinsohn, die Organisatorin. Ihr Dank gilt Frau Göllnitz-Grabbert und den Wahlhelfern der Klasse 11F.
Fotos: I. Bartels